mehr
elf
Monate dauerte und 1475 ohne Erfolg aufgegeben werden mußte. Es wurde nun ein
Bund gegen
Karl von
Ludwig XI., dem
Kaiser
und den
Schweizern geschlossen, und als
Karl, nachdem er sich
Lothringens bemächtigt, gegen die
Schweizer sich wandte, wurde
er bei
Granson, bei
Murten und zuletzt bei
Nancy
[* 3] geschlagen, in welch letzterer
Schlacht er selbst den
Tod fand. Seine Erbin war
Maria von Burgund
, welche sich 1479 mit dem
Erzherzog
Maximilian von
Österreich
[* 4] vermählte.
Indessen bemächtigte sich
Ludwig XI. des französischen Lehnsherzogtums Burgund
, Hochburgunds und einer
Reihe von
Städten in
Flandern,
Picardie und
Artois. Im
Frieden von
Arras
[* 5] (1482) mußte
Frankreich
Flandern und im
Frieden von
Senlis (1493) die Freigrafschaft
an
Maximilian zurückgeben. Dieser stieß aber nach
Marias 1482 erfolgtem
Tod auf
Widerstand in den burgund
ischen
Provinzen, namentlich
in
Flandern, und wurde nur als Vormund seines
Sohns
Philipp und als
Reichsverweser anerkannt.
Nach dem
Tod
Philipps des
Schönen (1506) fiel das Land an dessen minderjährigen Sohn,
Karl (den nachmaligen
Kaiser
Karl V.),
welcher nach seiner
Wahl zum
Kaiser (1519) auch das Herzogtum Burgund
von
Franz I. zurückforderte. Die Abtretung desselben an
Karl
im
Frieden von
Madrid
[* 6] (1526) wurde 1529 im
Frieden von
Cambrai zurückgenommen. 1548 wurden die niederländischen
Provinzen und Hochburgund
, welche seit 1512 den burgundischen
Kreis
[* 7] (s. d.) des
Deutschen
Reichs bildeten, fast selbständig
gemacht und demselben bald völlig entfremdet, indem der
Kreis 1555 an die spanische
Linie der
Habsburger fiel und durch den
Aufstand der
Niederlande
[* 8] jeden Zusammenhang verlor.
Auch die
Franche-Comté wurde im
Frieden von
Nimwegen
[* 9] 1678 von
Spanien
[* 10] an
Frankreich abgetreten; seitdem verschmolzen beide Teile
des alten Burgund
mehr und mehr mit
Frankreich.
Vgl. Derichsweiler, Geschichte der Burgunden
(Münster
[* 11] 1863);
Bindrug, Geschichte
des burgund
isch-romanischen
Königreichs (Leipz. 1868, Bd.
1; mit einem Anhang:
»Sprache
[* 12] und Sprachdenkmäler der Burgunden«
, von W.
Wackernagel);
Jahn, Geschichte
der Burgund
ionen und Burgundiens bis zu Ende der ersten Dynastie
(Halle
[* 13] 1874, 2 Bde.);
Hüffer, Das
Verhältnis des
Königreichs
Burgund
zu
Kaiser und
Reich (Paderb. 1874);
Barante, Histoire des ducs de Bourgogne (8. Aufl., Par. 1858, 8 Bde.);
Dubois, La Bourgogne depuis son origine, jusqu' à son entière réunion à la couronne de France (2. Aufl., Rouen [* 14] 1867).