Name der Grundbesitzer holländischen Ursprungs in der südafrikan.
Oranjefluß- und Transvaalrepublik.
Dieselben haben sich mit der heimischen
Sprache
[* 3] auch das kühle und phlegmatische, aber zugleich zähe und ausdauernde
Wesen,
welches den
Holländer charakterisiert, unter der britischen Oberherrschaft zu bewahren gewußt. Die bemitteltste
und gebildetste
Klasse sind diejenigen, welche als Hauptbeschäftigung Weinbau treiben und mit den
Städten in lebhaftem
Verkehr
stehen.
Wohlhabend und einiger
Bildung teilhaftig sind auch diejenigen, welche sich mit
Ackerbau beschäftigen, die sogen. Kornburen,
welche ebenfalls ihreProdukte in die
Städte absetzen, während die
Viehzucht
[* 4] treibenden Buren, die Viehburen,
infolge ihrer fast nomadischen Lebensweise in den Einöden des innern
Landes weit unkultivierter und zuweilen in Schmutz und
Roheit versunken sind. In neuester Zeit erhielten jene Buren, welche nach der Westküste Südafrikas auswanderten,
den
Namen Trekburen.
Allen diesenBuren gemeinsam sind aber die einfache, patriarchalische Lebensart und die große
Anhänglichkeit an ihre
Familien und an die von ihren Vorfahren überkommenen kirchlichen
Gebräuche und
Satzungen. Sie sind
meist von hohem, kräftigem Wuchs, wenn auch etwas plump und ungeschliffen. Die
Männer erinnern mit ihren energischen, ausdrucksvollen
Köpfen an die
Porträte
[* 5] eines
Rubens, van
Eyck,
Ostade u. a. Nach übereinstimmenden Meldungen der Reisenden
haben die Buren eine geringe
Bildung in unserm
Sinn, also etwa die Rudimente des
Lesens und Schreibens, erst seit 30
Jahren empfangen,
und es fehlt diesem konservativen, aber tapfern und ausdauernden
Element nichts als die Gelegenheit zu einer gutenErziehung
und zum Ansammeln von Kenntnissen, die ja auf den gänzlich isolierten
Farmen so schwer zu beschaffen sind.
Unter seiner
Präsidentschaft brach 1837 die große Handelskrise in den
Vereinigten Staaten aus. Um für die Zukunft ähnlichen
Erschütterungen vorzubeugen, trug er, nachdem er der Staatsbank die Erneuerung ihres
Freibriefs versagt hatte, auf Trennung
der
Finanzen der
Union und der Einzelstaaten von den
Banken und auf Errichtung einer Schatzkammer in
Washington
und von Unterstützungskammern in den einzelnen
Staaten an, erlitt aber bei der
Abstimmung im
Kongreß eine völlige
Niederlage,
von welcher sich seine
Verwaltung nie wieder ganz erholte.
Außerdem schadete ihm der ungünstige
Ausgang des Seminolenkriegs in
Florida (1839). So geschah es, daß
bei der Präsidentenwahl von 1840 der
Kandidat der Whigpartei,
GeneralHarrison, den
Sieg davontrug. Buren zog sich nach seinem
Rücktritt nach Kinderhook zurück. Auch 1844 fand seine Kandidatur auf seiten der demokratischen
Partei keinen
allgemeinen Beifall; namentlich ward das Mißtrauen der
Sklavenstaaten gegen ihn rege, so daß der in
Baltimore
[* 10] zusammenberufene demokratische
Kongreß auf
Calhouns Betrieb
Polk zum
Kandidaten der
Partei ernannte, der auch wirklich
zum
Präsidenten gewählt wurde. Buren, stets ein Feind der
Sklaverei, schloß sich nun der
Partei der
Freibodenmänner an und wurde
von dieser 1848 zum Präsidentschaftskandidaten aufgestellt, unterlag aber auch diesmal demGeneralTaylor.
Er zog sich darauf ganz vom politischen
Leben zurück, bereiste von 1853 bis 1855
Europa
[* 11] und starb auf seinem
Gut
Lindenwald bei Kinderhook. Seine
Biographie schrieb Dorsheimer (in den »American statesmen«,
Boston
[* 12] 1885).