Buräten
(Burjäten), ein Volk in Sibirien, mongolischen Stammes, welches die Gegend um den Baikalsee, das Gebiet Transbaikalien und südliche Teile des Gouvernements Irkutsk bewohnt. Sie sind mittlern Wuchses, aber breitschulterig und in ihrem Äußern den Kalmücken ähnlich (s. Tafel »Asiatische Völker«, [* 2] Fig. 18); ihre Zahl wird auf 208,000 Köpfe angegeben, und die russische Regierung hat einen kleinen Teil derselben kosakisch organisiert. Hauptsächlich jedoch nomadisieren sie und treiben Pferde- und Rindviehzucht; viele unter ihnen haben sich auch bereits dem Ackerbau zugewandt und erzielen vorzüglichen Roggen und Weizen.
Auch
Jagd und Fischfang gewähren einen bedeutenden
Gewinn. Während des
Winters beschäftigen sich manche sogar mit
Gewerben;
als
Schmiede, Lederarbeiter und Verfertiger grober Webstoffe sind die Buräten
bekannt.
Ihre mit
Silber damaszierten
Schmiedearbeiten erfreuen sich unter dem
Namen der »Bratskischen
Arbeiten« durch ganz
Sibirien einer verdienten Berühmtheit.
Die Buräten
sind Buddhisten; ihre ursprüngliche
Sprache
[* 3] haben sie in großer Reinheit bewahrt
(Grammatik und
Wörterbuch von
Castrén,
hrsg. von
Schiefner, Petersb. 1857). Sie stehen unter einer besondern Steppenverwaltung, die
in vier Abteilungen zerfällt; doch üben ihre Geschlechtsältesten, die Taischas, noch großen Einfluß aus. Mehrere
Geschlechter
bilden eine
Gemeinde, an deren
Spitze ein Obertaischa steht.