Titel
Buonarróti
,
1) Michelangelo, s. Michelangelo.
2) Filippo, eifriger Anhänger der franz. Revolution, geb. zu Pisa, [* 2] war dort seit 1782 Advokat, wirkte unermüdlich für Rousseaus Ideen und gründete 1787 ein oppositionelles Journal, wurde daher aus Toscana verbannt und begab sich nach Corsica, [* 3] wo er für die französischen Interessen wirkte und ein Blatt: [* 4] »L'ami de la liberté italiennes« gründete. Im Mai 1793 bewirkte er in Paris [* 5] die Vereinigung der kleinen Insel San Pietro mit der französischen Republik und ward selbst zum französischen Bürger ernannt.
Seitdem war er unermüdlich für eine
Verbindung
Italiens
[* 6] mit
Frankreich thätig. Nach
Robespierres
Sturz als dessen vertrauter
Freund verhaftet, doch wieder entlassen, gründete er die Panthéonsgesellschaft zur Wiederherstellung
der
Konstitution von 1793 mit
Babeuf (s. d.), an dessen
Verschwörung er sich 1796 beteiligte. Nach deren
Entdeckung ward er
zu lebenslänglicher
Deportation verurteilt, 1800 auf die
Insel
Oléron gebracht, vom Ersten
Konsul jedoch als unschädlicher
politischer
Phantast in einer kleinen Stadt Ostfrankreichs unter polizeiliche
Aufsicht gestellt.
Später
begab sich Buonarróti
nach Genf
[* 7] und von da nach
Brüssel,
[* 8] wo er sein
Buch »Conspiration de
Babeuf« (Brüss. 1828) schrieb. Nach der
Julirevolution
nach
Paris zurückgekehrt, nährte er sich ärmlich als Musiklehrer und starb