Buochs
(Kt. Nidwalden). 450 m. Gem. und Pfarrdorf, am N.-Fuss des Buochserhorns und an einem Nebenarm des Vierwaldstättersees, an der Mündung der Engelbergeraa und 5 km nö. Stans. Dampfschiffstation. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen nach Stans. Gemeinde, mit dem Weiler Obbühl: 193 Häuser, 1597 Ew., wovon 40 Reformierte;
Dorf: 117 Häuser, 1072 Ew. Viehzucht, Milchwirtschaft.
Seit 1836 Waisenhaus. 5 Kapellen. Schuh- und Mineralwasserfabrik, 2 Parkettfabriken, 2 Sägen, Brauerei. Seidenweberei und Strohhutflechterei als Hausindustrie.
Seit einigen Jahren hat sich Buochs
zur Fremdenstation entwickelt. Mehrere Gesellschaften und Vereine. An der Engelbergeraa
die Elektrizitätswerke der elektrischen Strassenbahn
Stans-Stansstaad und der Seilbahnen auf den
Bürgenstock und
das
Stanserhorn.
Wichtiger Handel mit Kolonialwaren und italienischen Weinen, Holzhandel etc. Zur Kirchgemeinde Buochs
gehörten
Beckenried bis 1631,
Emmetten bis 1474 und
Ennetbürgen bis 1881. Die alte, zu Beginn des 17. Jahrhunderts erbaute
und 1718 restaurierte Kirche ging 1798 in Flammen auf; an ihrer Stelle erhebt sich seit 1802 die jetzige, mit Malereien von
P. v. Deschwanden und H. Keiser geschmückte Pfarrkirche.
Buochs
wurde 1764 durch einen Ausbruch des die Ortschaft der Länge nach durchfliessenden
Dorfbachs zum grossen Teil zerstört.
Ein Geschlecht derer von Buochs
erlosch schon im 14. Jahrhundert; in seinem Besitz sollen die beiden Burgen gewesen sein,
deren letzte Ueberreste 1885 abgetragen worden sind. Heimat des Landammanns J. J. Ackermann (1665-1737)
und des
Malers Melchior Wyrsch, dessen Gemälde im Louvre zu Paris aufgehängt sind. 1732 geboren, war Wyrsch Professor an
der Académie des Beaux-Arts in Besançon, kehrte erblindet in seine Heimat zurück und wurde am von den das Dorf
Buochs
plündernden und in
Brand steckenden französischen Truppen ermordet. 1064: Buochs;
1124: Buochis.