(Theologia foederalis) heißt das dogmatische
System des
Coccejus (s. d.). Seine
Lehre
[* 2] gründet sich auf
die Unterscheidung des
Bundes der Werke, mit
Adam im
Stande der Unschuld geschlossen (foedus naturae), und
des
Bundes der
Gnade (foedus gratiae s. fidei), der nach dem
Sündenfall eintrat und wieder eine dreifache
Entwickelung (oeconomia)
aufweist.
Coccejus verließ damit die bisherige dogmatische Lehrentwickelung und bahnte eine mehr biblisch-historische Lehrdarstellung
an, welche den geschichtlichen Verlauf der
Offenbarung in dem
Gedanken des Gnadenbundes oder
Reichs Gottes
zusammenzufassen und abzustufen unternahm. Der ursprünglich bloß dogmatische Streit gewann zugleich eine politische Bedeutung,
indem des
Coccejus Gegner, die Voetianer, es mit der
Partei des
Statthalters hielten, die föderalistischen Coccejaner dagegen
die
Partei der
Generalstaaten unterstützten.
(eigentlichKoch oder Koken), Johannes, holländ. Theolog, geb. 1603 zu Bremen,
[* 4] wurde 1629 Professor
daselbst, 1636 in Franeker und 1650 zu Leiden,
[* 5] woselbst er bis zu seinem Tod wirkte und Gründer einer eigentümlichen
Richtung (s. Bundestheologie) wurde. Seine »Summa doctrinae de foedere et testamento Dei« (5. Ausg., Leiden 1683) hat die reformierte
Scholastik erstmalig erschüttert, indem sie die kirchliche Dogmatik erfolgreich aus der biblischen Theologie
zu erneuern und zu bereichern unternahm. Sein »Lexicon et commentarius sermonis hebraici et chaldaici Veteris Testamenti«
(Leiden 1669) ist das erste vollständige Wörterbuch der hebräischen Sprache.
[* 6]