Bullant
(spr. bülang),
Jean, franz.
Architekt, wahrscheinlich zu
Ecouen geboren, studierte in
Rom und
[* 2] erhielt dann von dem
Connetable von
Montmorency den Auftrag, ein
Schloß in
Ecouen für ihn zu bauen. Bullant
begründete dadurch
seinen
Ruf und wurde durch ein
Dekret vom zum Generalaufseher sämtlicher Bauten der französischen
Krone ernannt.
Nach dem
Tod
Heinrichs II. fiel er indessen in
Ungnade, und erst 1570 wurde er zum
Architekten der
Königin
Katharina und zum Aufseher ihrer Bauten ernannt, als welcher er die
Tuilerien weiterführte und das
Palais de la
Reine (später
Hôtel de
Soissons genannt) baute. Er leitete die
Arbeiten am
Schloß zu
Fontainebleau und die Ausführung der Königsgräber
in St.-Denis. Auch am
Schlosse St.-Maur, welches
Katharina vergrößern ließ, war er thätig. Er starb
Sein
Hauptwerk ist das
Schloß von
Ecouen, worin die
Formen der italienischen
Renaissance harmonisch mit den nationalen Anforderungen
verbunden sind. Bullant
nimmt darin eine zwischen der alten und neuen Zeit vermittelnde
Stellung ein. Er schrieb:
»Recueil d'horiogiographie, etc.« (Par. 1561);
»Petit traicté de géométrie« (das. 1562);
»Reigle généralle d'architecture des cinq manières de colonnes - à l'example de l'antique suivant les reigles de Vitruve« (das. 1564 u. öfter), sein Hauptwerk auf schriftstellerischem Gebiet.