FranzArmand, Parlamentarier, geb. zu Ettlingen, studierte in
Heidelberg
[* 2] Naturwissenschaften
und widmete sich dann der
Verwaltung seines Gutes zu Deidesheim in der Pfalz, wo er Mitinhaber der Weinfirma F. P. Buhl ist.
Er gehörte seit 1871 als
Vertreter des Wahlkreises
Homburg-Kusel dem
DeutschenReichstage an, wo er sich der nationalliberalen
Partei anschloß und namentlich für die Interessen der deutschen Weinkultur eintrat. Er bewirkte 1873 die
Annahme eines Gesetzes gegen die Reblaus,
[* 3] 1881 die Einführung eines
Zolls auf fremde
Trauben und hatte 1892 Anteil an dem Zustandekommen
des Weingesetzes.
Auch sonst war er besonders in volkswirtschaftlichen und socialpolit. Fragen thätig, in denen er häufig
das Kommissionsreferat hatte. Insbesondere hatte er an der Ausgestaltung der
Kranken- undUnfallversicherung sowie der Invaliditäts-
und
Altersversicherung großen Anteil. 1887-90 war Buhl erster Vicepräsident des
Reichstags.
Bei den Reichstagswahlen im Juni 1893 kandidierte
er nicht wieder. Im Okt. 1885 wurde er zum lebenslänglichen Mitglied der bayr. Kammer der Reichsräte
ernannt.
Ludw. von, Physiolog, geb. zu
München,
[* 4] studierte in
München,
Wien,
[* 5] und nachdem er 1842-44 als Assistent am
Krankenhause in
München gewirkt hatte, noch in
Paris
[* 6]
Medizin. Nach
München zurückgekehrt, habilitierte er
sich 1847 daselbst für physik. Diagnostik, pathol.
Anatomie und
Mikroskopie. Zum Zwecke diagnost. Untersuchungen war ihm die innere
Abteilung des
Krankenhauses überlassen
worden. Im
Verein mit
Thiersch richtete er die pathol.-anatom.
Demonstrationen ein, wobei letzterer mehr die chirurgischen,
Buhl hingegen die innern Fälle behandelte.
Nach
Thierschs Abgang übernahm Buhl die Prosektur, wurde 1850 zum außerord. und 1859 zum ord. Professor der allgemeinen
Pathologie und der pathol.
Anatomie ernannt, und seit 1875 stand das neuerrichtete pathol.
Institut ganz
unter B.s Leitung. Buhl starb in
München. Seine bedeutendste
Arbeit ist die
Schrift:
«Lungenentzündung,
Tuberkulose
und Schwindsucht»
(Münch. 1872; 2. Aufl. 1874). Außerdem hat er eine große Anzahl von
Abhandlungen über
Typhus,
Cholera,
Leberkrankheiten,
Kindbettfieber u. s. w. veröffentlicht. Buhl gilt als Entdecker des konstanten
Vorkommens von
Pilzen in der
Diphtheritis und hat zuerst auf eine neue Pilzkrankheit im
Magen
[* 7] und
Darmkanal, die sog. Intestinalmykosis,
aufmerksam gemacht. Sein
Denkmal in
München wurde enthüllt.