Hugo, Formschneider und Radierer, geb. 1818 zu Dessau, widmete sich seit 1837 in Düsseldorf unter Sohns Leitung
zwei Jahre der Malerei, bildete sich aber dabei autodidaktisch im Holzschnitt weiter und lieferte treffliche Illustrationen
zum Nibelungenlied nach Bendemanns und Hübners Zeichnungen. Nachdem er sich in der neuern Technik bei Unzelmann
in Berlin vervollkommt hatte, wurde er als Lehrer der Holzschneidekunst an die Akademie zu Dresden berufen.
Aus der von ihm hier errichteten xylographischen Anstalt ging ein großer Teil der Illustrationen zu Hebels Gedichten, zu den
Volks- und Studentenliedern, zu einigen Jahrgängen der »Spinnstube«, zu der Cottaschen und Schnorrschen
»Bilderbibel«, zu Richters und Pletsch' Werken, 17 lebensgroße Bildnisse brandenburgisch-preußischer Regenten, 200 Bildnisse
deutscher Männer u. a. hervor. Er suchte dem Holzschnitt seinen eigentümlichen breiten, kräftigen Charakter in der Art Dürers
zu erhalten. Das von ihm herausgegebene Alte Testament Hans Holbeins in 50 Holzschnitten (Leipz. 1850) und
Rethels Hannibalzug zeigen sein tiefes Eindringen in den Geist der alten Formschneidekunst.
Auch als Radierer war er vielfach thätig. So erschienen von ihm außer vielen Einzelblättern die Radierungen: »Der Fries
im Thronsaal des königlichen Schlosses in Dresden«, von E. Bendemann (Leipz. 1852);
»Die Wandgemälde im Ball-
und Konzertsaal«, nach demselben (das. 1859, mit Text von J. G. ^[Johann Gustav] Droysen);
»Die Dresdener Gemäldegalerie« in kleinen
Dimensionen (das. 1859);
eine Anzahl Charakterköpfe in G. Fritsch' »Drei Jahre in Südafrika« (Bresl. 1868) und »Bilder aus
dem Familienleben«, 14 Radierungen (Leipz. 1874).
Hugo, Formschneider und Radierer, geb. 1818 zu Dessau, erhielt dort den ersten
Unterricht im Zeichnen vom Hofmaler Beck und ging darauf nach Düsseldorf, wo er das schon vorher betriebene Holzschneiden
fortsetzte und mehrere Platten nach altdeutschen Meistern schnitt. Nach einem mißlungenen Versuch, von
Gubitz in Berlin seine Kunst in regulärer Weise zu erlernen, kehrte er nach Düsseldorf zurück und erhielt dort von Julius
Hübner einige Aufträge für das Werk des Grafen Raczynski und für das Nibelungenlied, zu deren Ausführung er abermals
nach Berlin ging, wo er unter Unzelmanns Anleitung neben dem Formschneidemesser auch den Stichel zu führen
lernte.
Dann ließ er sich in Dresden nieder und begann seine eigentliche künstlerische Thätigkeit als Holzschneider, infolge deren
er 1846 Professor an dem dort errichteten akademischen Holzschneideatelier wurde. Außer jenen Schnitten zum Nibelungenlied
von Bendemann und Hübner sind zunächst zu erwähnen seine eignen von ihm geschnittenen Kompositionen
zu «Paul und Virginie» (1844),
seine Schnitte zum «Deutschen Jugendkalender» (1847 und 1848),
die vortrefflichen Kopien nach
Hans Holbeins «Altem Testament» (1850),
ganz im Geist der alten Formschneidekunst; ferner: sechs Blätter «Auch ein Totentanz»
(1848),
nach den Zeichnungen von Rethel, Beiträge zu der Weigelschen Sammlung «Holzschnitte alter
Meister», mehrere Schnitte nach Schnorrs Bilderbibel und auch Kompositionen von Ludw.
Richter (Gebet des Herrn, Jahreszeiten u. a.). Nicht minder bedeutend hat er sich in der
Radierkunst gezeigt, wie namentlich in dem Fries des Thronsaals in Dresden nach Bendemann und
dessen Wandgemälden im Ball-
und Konzertsaal, ebenso in den Originalradierungen zu Julius Hübners «Bilderbrevier der Dresdener Gallerie».
Er ist Ehrenmitglied der Akademie in Wien.
Hugo, Holzschneider und Radierer, geb. 24. Aug. 1818 zu Dessau, bildete sich in Düsseldorf
unter Sohn als Maler, in Berlin unter
Unzelmann im Holzschnitt aus; 1846 wurde er Lehrer an der Akademie in Dresden. Ein großer
Teil der Werke von Richter und Pletsch, ein Teil der «Illustrierten Bibel» (3. Aufl., Lpz. 1875) sowie von Schnorrs «Bibel in
Bildern» wurde in B.s Anstalt geschnitten. Alle Arbeiten zeigen das Bestreben, dem Holzschnitte seinen
breiten, kräftigen Charakter zu erhalten.
Das Holzschnittwerk Weigels, das Kopien alter Meister brachte, das Alte Testament Hans Holbeins, welches in 50 Holzschnitten herausgab
(Lpz. 1850), «Hugo B.s Holzschnittmappe», A. Rethels Totentänze und Hannibalszug, den er nach den Originalaquarellen auf Holz
zeichnete, zeigen, wie sehr er in den Geist der alten Formschneidekunst eingedrungen ist. Auf dem Gebiete
der Radierung hat in dem Thronsaal des königl. Schlosses in Dresden von Bendemann (1852) und dem Bilderbrevier von Jul. Hübner
tüchtige Arbeiten geliefert. Ferner radierte er für das Dresdener Galeriewerk:L. Richters Überfahrt beim Schreckenstein,
Defreggers Abschied von der Sennerin, Vautiers Tanzpause, Kuntz' Betende Pilgerin, die Madonna nach Jan van Eyck (1889). Nach
eigenen Entwürfen radierte er Bilder aus dem Familienleben, wie er auch bei vielen Jugendschriften sich als Illustrator beteiligte.
Bürkner ist einer der besten Vertreter des ältern Linienschnittes.