Heinrich, Genre- und Landschaftsmaler, geb. 29. Mai 1802 zu Pirmasens, war für den Kaufmannsstand bestimmt, verließ
aber denselben und arbeitete fünf Jahre bei einem Friedensrichter als Schreiber. 1821 begab er sich nach München, wo er sich
durch Studien nach niederländischen Genrebildern und nach der Natur zum Maler ausbildete. Auch in Italien, wohin er 1823 gegangen
war, wurde er nur von der realistischen Seite des Lebens angezogen, wußte jedoch seinen Genrebildern durch ihre charakteristische
Wahrheit, oft mit humoristischer Zugabe, großen Reiz zu verleihen.
Die Zahl seiner Gemälde ist so groß, daß sich kaum eine namhafte Sammlung finden dürfte, in welcher
er nicht vertreten wäre. Zunächst waren es Gebirgsszenen aus dem bayrischen und Tiroler Alpenland, welchen er als einer
der frühsten Genremaler dieser Art bleibende Geltung zu verschaffen wußte. Seine Dorf- und Wirtshausszenen in ihrer an
die großen Niederländer erinnernden Derbheit übertrugen die Richtung jener Meister in die moderne Kunst.
Auch Fuhr- und Ackersleute in Verlegenheit waren ihm liebe Stoffe. Seine Studienreisen in den Alpen wie der Verkehr mit Wagenbauer
und Dillis führten ihn auch zur selbständigen Landschaft. In Italien war es besonders die Umgebung von Rom, welcher
er seine Schöpfungen entnahm, vorzugsweise Szenen des Volkslebens in seiner alltäglichsten Erscheinung. 1832 kehrte Bürkel nach
München zurück, wo er bis zu seinem 10. Juni 1869 erfolgten Tode thätig war.
Heinr., Maler, geb. 29. Mai 1802 zu Pirmasens, bildete sich auf der Akademie in München aus und verweilte 1829-32
in Rom. Bürkel wußte den Charakter des Landes und des Volks in realistischer, fast karikierender Weise zum Ausdruck
zu bringen. Nach seiner Rückkehr studierte Bürkel das bayr. Hochgebirge und Tirol und wußte auch hier das Leben treu, nicht
ohne poet. Auffassung zur Geltung zu bringen. Bürkel starb 10. Juni 1869 zu München. Von seinen zahlreichen Landschafts- und Genrebildern
besitzt die Nationalgalerie zu Berlin: Schiffszug bei Rattenberg in Tirol (1828), Rastende Treidler, Tiroler
Kirmeß, Landschaft bei Velletri;
die Neue Pinakothek zu München: Die Poststation Mezza Via zwischen Rom und Albano (1834), Winterlandschaft
im Hochgebirge (1836), Schafherde in der Campagna di Roma (1837), Kühe zur Dorfschmiede getrieben (1838);
das Museum zu Leipzig:
Morgen in einem Tiroler Dorfe (1834), Fischerdorf im bayr. Oberlande, Der Hintersee, Römische Campagna
mit den Ruinen der Aqua Felice (1837);
die Kunsthalle in Hamburg: Pferde vor einer Dorfschmiede (1826), Winterlandschaft mit
heimkehrenden Bärenjägern, Sommerlandschaft mit Heuernte, Reisende vor einer Osteria.
Andere Gemälde befinden sich in Königsberg,
Danzig, Petersburg und Wien.