Bürkel
,
Heinrich, Genre- und Landschaftsmaler, geb. zu Pirmasens, [* 2] war für den Kaufmannsstand bestimmt, verließ aber denselben und arbeitete fünf Jahre bei einem Friedensrichter als Schreiber. 1821 begab er sich nach München, [* 3] wo er sich durch Studien nach niederländischen Genrebildern und nach der Natur zum Maler ausbildete. Auch in Italien, [* 4] wohin er 1823 gegangen war, wurde er nur von der realistischen Seite des Lebens angezogen, wußte jedoch seinen Genrebildern durch ihre charakteristische Wahrheit, oft mit humoristischer Zugabe, großen Reiz zu verleihen.
Die Zahl seiner Gemälde ist so groß, daß sich kaum eine namhafte Sammlung finden dürfte, in welcher
er nicht vertreten wäre. Zunächst waren es Gebirgsszenen aus dem bayrischen und
Tiroler Alpenland, welchen er als einer
der frühsten Genremaler dieser Art bleibende Geltung zu verschaffen wußte. Seine Dorf- und Wirtshausszenen in ihrer an
die großen Niederländer erinnernden Derbheit übertrugen die
Richtung jener
Meister in die moderne
Kunst.
Auch Fuhr- und Ackersleute in Verlegenheit waren ihm liebe
Stoffe. Seine Studienreisen in den
Alpen
[* 5] wie der
Verkehr mit Wagenbauer
und
Dillis führten ihn auch zur selbständigen
Landschaft. In
Italien war es besonders die Umgebung von
Rom,
[* 6] welcher
er seine
Schöpfungen entnahm, vorzugsweise
Szenen des Volkslebens in seiner alltäglichsten
Erscheinung. 1832 kehrte Bürkel
nach
München zurück, wo er bis zu seinem erfolgten
Tode thätig war.