Bevorzugtes Ausflugsziel der Bewohner von Freiburg
mit schöner Aussicht auf die Stadt und die mit einer
Loretto-Kapelle gekrönten
Felsufer der
Saane. 12
Häuser, 78 kathol. Ew. Mustermolkerei
Schurra. 1465 erbaute Kirche mit alten Gemälden
und einem reichen Kirchenschatz;
Wallfahrtsziel. Wichtigste meteorologische Beobachtungsstation des Kantons Freiburg
mit Observatorium.
1396 schon wird ein hier stehendes Krankenhaus für Aussätzige, die sog.
«Bonne maison»
erwähnt, die sich zahlreicher Schenkungen erfreute. 1838 verkauft und in ein Gasthaus umgewandelt.
(Kt. Thurgau,
Bez. Weinfelden).
443 m. Gem. und schönes, weit gebautes Pfarrdorf, Hauptort des gleichnamigen
Kreises, im
Thurthal am rechten Ufer des Flusses, an der Kreuzung der
StrassenKonstanz-Wil und
Romanshorn-Frauenfeld und 3,5
km sö.
Weinfelden. Station der Linie
Winterthur-Frauenfeld-Romanshorn. Postwagen nach
Kreuzlingen,
Langrickenbach und
Neukirch.
Postbureau, Telegraph, Telephon. Gem., die
WeilerNeu Bürglen,
Donzhausen, Hessenreuti,
Leimbach,
Opfershofen und
Uerenbohl inbegriffen: 279
Häuser, 1947 Ew.,
wovon 507 Katholiken; Dorf: 129
Häuser, 1242 Ew. Die Katholiken gehören zur Kirchgemeinde
Sulgen; die reform. Kirchgemeinde
Bürglen umfasst zu diesem noch das am linken Ufer der
Thur gelegene
Istighofen. Auf einem Felskopf über der Eisenbahnlinie
das imposante alte
Schloss, heute als Wohn- und Schulhaus benutzt, von dem aus der Blick auf
Alpen,
Thurthal
und die schönen
Dörfer des
Seerückens schweift. Daneben die kleine Kirche. Hauptbeschäftigung der Bewohner ist Landbau
und Viehzucht. Käserei. Immerhin ist auch die Industrie von Bedeutung. Grosse Wollzwirnerei, Färberei,
Mühle,
Säge, Hausstickerei.
Holzhandel. Zahlreiche
Sandgruben. Vor der Thurkorrektion beträchtlicher Fischfang.
Brücke über die
Thur. Das
Dorf litt früher stark unter den Ueberschwemmungen durch die Hochwasser des wilden Flusses.
Heute noch Reste der einstigen Umfassungsmauern von
Bürglen, das zweimal in Asche gelegt wurde: im Appenzellerkrieg 1405 und
durch Unvorsichtigkeit 1458. Als offener
Ort neu aufgebaut.
Bürglen hat eine nicht unbedeutende geschichtliche
Rolle gespielt.
Sitz der begüterten und angesehenen
Herren von
Bürglen, deren einer den Grafentitel geführt haben soll
und die im Streite des Abtes von St. Gallen
mit dem
Bischof von Konstanz auf jenes
Seite standen. 1079 ging
Bürglen an die Herzoge von
Zähringen, 1408 an die
Herren von
Klingenberg und 1579 an die StadtSt. Gallen über, welch' letztere die
Herrschaft von einem Obervogt verwalten liess und 1798
Schloss und Ländereien an Private verkaufte. Ausser dem Dorf gehörten
zur
HerrschaftBürglen die
Weiler Hessenreuti,
Istighofen,
Leimbach,
Mettlen,
Oberbussnang, Unterbuhwil, Werthbühl u. a.
Bürglen
= althochdeutsch burgilla = kleine Burg.
(Kt. Uri).
552 m. Gem. und Pfarrdorf, am Eingang zum
Schächenthal auf vorspringendem Hügel schön
gelegen und 2,3 km ö.
Altorf. Postablage, Telephon. Postwagen über den
Klausen. Gemeinde, die
WeilerAcherberg,
Bittleten, Obergräbli,
Ried,
Riederthal,
Trudelingen und Untergräbli inbegriffen: 278
Häuser, 1653 kathol. Ew.; Dorf: 16
Häuser, 89 Ew. Landwirtschaft,
Viehzucht.
Sägen, Parkettfabrik. Schöne, 1684 geweihte Kirche.
Bürglen ist elektrisch beleuchtet; am
Schächenbach Elektrizitätswerk der Gemeinde
Altorf.
Auf Gemeindegebiet von
Bürglen eidgenössische Munitionswerkstätten und 6 Pulverhäuser im
Schächenwald. Aelteste Pfarrgemeinde
des Kantons Uri,
mit
Silenen zusammen zum ersten
Male in einer Schenkungsurkunde Ludwigs des Deutschen vom 13. Mai 857 genannt. Soll die
Heimat Wilhelm
Tells sein. Geburtsort des Landammanns Peter Gisler († 1616), der durch die von ihm verfasste
Beschreibung seiner in Gemeinschaft mit dem Ritter
Lussi von
Stans unternommenen Wallfahrt nach Jerusalem bekannt ist. In
Bürglen
lebte auch der Schulmeister Franz Xaver Triner, ein geschätzter Landschaftsmaler des ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts.
Mitten im Dorf Gräber aus der Bronzezeit. 857: Burgilla. Zwischen 1110 und 1125 wurde ein Teil der Ortschaft
durch einen
Bergsturz verschüttet.
Von Prof. F. Becker in Zürich
wird das Dorf schön geschildert: ^[Note:] «Bald zeigt
sich
Bürglen, die Geburtsstätte
Tells, trutzig und zugleich lachend auf einen Hügel gebaut. Ist das eine
Wehre oder eine Einladung zum Eintritt ins Thal? Ein finsterer
Turm steht neben der Kirche, zugleich aber auch ein freundliches
Gasthaus; wir dürfens also wagen. Wir treten an den von der Poesie verherrlichten
Schächen. Ja, der schafft ja ganz prosaisch,
trägt
Hölzer aus dem Thal und sägt und spaltet sie; weiter oben treibt er sogar ein Elektrizitätswerk.
Ist das der
Schächen? Ja, denn das sagt uns ein Denkmal an der
¶
mehr
Brücke zur Erinnerung an Tells Tod und ein Spruch darauf von Uhland ... Gott grüss dich Schächen! In einem Bogen führt uns
die Strasse auf den Dorfplatz;
da steht auch ein Telldenkmal, mit einem Knaben aber, der nicht schuld ist, dass er ins Geschichtsbuch
gekommen.
Von der Terrasse des Kirchhofes thun wir einen Blick ins weite Reussthal;
die Aebtissinnen des Fraumünsters, die einst hier
ihre Meierwohnung hatten, wussten auch wo es schön sei und wo man so recht tronen und ins beherrschte
Land hinausschauen konnte.
Nicht umsonst weilte im herrlichen Bürglen oft und gerne auch der verstorbene Bayernkönig Ludwig
II. Im alten Meierturm haben die Urner ihr historisches Museum angelegt;
wenn man von den Bildern der Landammänner sagen
kann, wie der Regent, so das Volk, so muss man von diesem keine üble Meinung bekommen.
Ein Bild in ein
Museum hinein, wenn dieses gross genug wäre, ist auch das schöne Haus des Landammanns und Ritters Peter Gisler aus dem Jahre 1609 oben
im Dorf, mit seinem gemauerten Erdgeschoss und den zum Ringen zu Anbinden der Rosse, mit dem braunen Holzbau darüber, den
Vordächern ob den Fenstern mit den Buzenscheiben und dem Hochgiebel". (F. Becker. Ueber denKlausen.
Glarus
1900. S. 53 f.).
oder Bürglenstutz (Kt. Zürich,
Bez. Affoltern und Horgen).
918 m. Höchster Punkt der Albiskette, 2 km sw. über der Station Sihlwald
der Sihlthalbahn, von wo ein guter Fussweg auf den Gipfel führt. Gänzlich bewaldet und darum ohne Aussicht.
Der bis 850 m Höhe reichenden Molasse sind Moränen aufgelagert, über die endlich eine Kappe von Deckenschotter folgt.
558 und 548 m. Häusergruppen, an der Strasse Sempach-Eschenbach
und 4,5 km w. der Station Eschenbach der Seethalbahn. 4 Häuser, 30 kathol. Ew. Ackerbau, Viehzucht, Milchwirtschaft.