Hintergasse von Stallungen besteht. Gegen aussen zeigen die älteren Gebäude fensterlose Mauern, unter denen sich ein jetzt
halb verschütteter
Graben hinzieht. An beiden Stadtenden enge Thorausgänge; doch ist nur das Westthor erhalten. Ueber die
Aare führt eine 120 m lange, gedeckte und gegen die Wetterseite (W.) verkleidete Holzbrücke. So
ist
Büren ein typisches Landstädtchen des
Mittellandes. Die Kirche hat bemerkenswerte Glasgemälde und Deckenmalereien.
BürensMärkte, besonders für Schlachtvieh, sind stark besucht. Neben Kleinhandel, Handwerk und Landwirtschaft ist deshalb
das Wirtschaftswesen eine Haupteinnahmequelle der Bewohner. Das einzige industrielle Etablissement von Bedeutung ist eine
Uhrenfabrik. Bezirksspital. Sekundarschule.
Büren ist Station der Linie
Lyss-Solothurn, die dem uralten Strassenzug des untern Aarethals folgt. Noch
jetzt kennt man hier unter dem Namen «Hochsträss» die Lage der
Römerstrasse Aventicum-Solodurum. Hier überschreitet die
von Bern
her kommende
Landstrasse die
Aare, um von da den
Jura zu erreichen. Der Fluss selbst fördert den Verkehr zur Zeit in
keiner Weise, und der bescheidene Landungsplatz des Städtchens wird höchst selten benutzt.
Im 12. und 13. Jahrhundert war
Büren ein von den hier residierenden
Grafen von
Strassberg mit Marktrecht ausgestatteter fester
Platz, dem die damals blühende Schifffahrt zu
Gute kam. 1288 erhielt der
Ort vom
Grafen Heinrich von
Strassberg eine
Handveste. Genau ein Jahrhundert später ward
Büren von den Bernern im österreichischen Krieg, als eine hieher gelegte fremde
Besatzung das Land brandschatzte, belagert, im Sturm genommen und zur bernischen Vogtei gemacht (1388). Das
Schluss, ehedem
Sitz des Landvogts und jetzt Amtshaus, stammt aus 1620-24. Am Kampf zwischen Bernern und französischen
Truppen, die die Aarebrücke und einige
Häuser in
Brand steckten. Auf dem
Bürenberg, auf dem einst ein Refugium stand, ist
ein Schalenstein entdeckt worden. Zwischen
Büren und
Diessbach Grabhügel. Die Ruine
Strassberg hat durch ihre verzierten Flachkacheln
Berühmtheit erlangt.
(Nieder) (Kt. St. Gallen,
Bez. Wil).
493 m. Gem. und Pfarrdorf, an der Strasse
Oberbüren-Bischofszell, am Mutwilerbach und am rechten
Ufer der
Thur; 4 km sw. der Station
Hauptwil der Linie
Gossau-Sulgen. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen
Bischofszell-Uzwil. Mit Niederhelfenswil durch eine
Fähre über die
Thur verbunden. Gemeinde, die
WeilerMutwil,
Sorenthal und
Wettishausen inbegriffen: 203
Häuser, 1307 zum grössern Teil kathol. Ew.; Dorf: 90
Häuser, 447 Ew. Ackerbau und Viehzucht.
Hausstickerei. Vor der partiellen
¶
mehr
Flusskorrektion verursachten die Hochwasser der Thur, wie auch die ihres kleinen, seit 1876 ebenfalls korrigierten Zuflusses
Mutwilerbach in der Gemeinde grossen Schaden.
Grosses und schönes Dorf mit auf einer Anhöhe (528 m) gelegener, 1761-66 erbauter
beachtenswerten Kirche.
Bildete früher mit Oberbüren zusammen eine einzige politische Gemeinde und hiess damals Kleinbüren.
(Ober) (Kt. St. Gallen,
Bez. Wil).
510 m. Gem. und Pfarrdorf, an der Kreuzung der StrassenBischofszell-Niederuzwil und Gossau-Wil,
nahe der Mündung der Glatt in die Thur und am rechten Ufer dieser letztern; 3 km nö. der Station Uzwil der Linie Winterthur-St.
Gallen. Postbureau, Telegraph, Telephon. Gem., die WeilerAufhofen, Bürerwald, Brübach, Gebertswil, Harswil,
Kloster Glattburg, Rüti und Sonnenthal inbegriffen: 315 Häuser, 1750 zum grössern Teil kathol. Ew.; Dorf: 92 Häuser, 483 Ew.
Acker-, Wiesen- und Obstbau; Käserei. Stickerei. Schloss bis 1732; ehemals Eigentum des Geschlechtes Schenk von Castel Landeck,
das später Grafenrang erhielt. 1732 durch Feuer zerstört. Die HerrschaftOberbüren 1736 vom Kloster
St. Gallen
um 44642 Reichsgulden angekauft. 817: Purias. In der Nähe Wasserheilanstalt Buchenthal und, auf dem andern Ufer der Thur,
der Thurhof, ein Kinderasyl. 1831-1861 war Oberbüren Bezirkshauptort. Die alte, 1778 vom Abt von St. Gallen
erbaute und die Thur
in einem einzigen Bogen überspannende, gedeckte Holzbrücke war lange Zeit die längste Brücke der Schweiz (220 m); später
durch Feuer zerstört und durch eine offene Brücke ersetzt. Das Dorf Oberbüren brannte 1849 beinahe völlig nieder, wurde
aber in grösserem Umfange neu aufgebaut. Ueber dem linken Ufer der Thur auf einem Felsen die alte Burg
Glattburg, seit 1760 Benediktinerkloster.