Bückeburg
,
[* 2] Haupt- und Residenzstadt des Fürstentums Schaumburg-Lippe, am Fuße des Harrlberges
und an der Linie Hannover-Minden der
Preuß. Staatsbahnen,
[* 3] ist Sitz der Landesbehörden und hat (1890) 5186 (2575 männl., 2611 weibl.)
E., darunter 4075
Lutheraner, 652
Reformierte, 360 Katholiken und 94 Israeliten, in Garnison das 7. Jägerbataillon, Post erster
Klasse,
Telegraph,
[* 4] Landgericht (Oberlandesgericht Oldenburg)
[* 5] mit 2
Amtsgerichten (Bückeburg
,
Stadthagen); Schloß
(seit 1434 Residenz der Fürsten) mit Schloßkirche, Gemäldesammlung, eine kath. und eine 1613 erbaute
luth.
Kirche, an der Herder 1770‒75 als Superintendent Prediger war. Der reform. Gottesdienst wird in der Schloßkapelle abgehalten. Ferner bestehen ein fürstlich evang. Gymnasium Adolfinum, verbunden mit Realprogymnasium und Vorschule (gegründet 1614, Direktor Dr. Heldmann, 17 Lehrer, 10 Klassen, 200 Schüler), Lehrerseminar (gegründet 1783), höhere Mädchenschule (1806), 2 Bürger- und 2 Volksschulen, niedersächs. Bank, Wasserleitung [* 6] und seit 1891 eine Badeanstalt [* 7] mit Schwimmbassin; in der Nähe des Bahnhofs ein Kriegerdenkmal. In der Umgebung in einer Waldschlucht die fürstl. Jagdschlösser Arensburg mit Gemäldesammlung und im Schaumburger Walde Zum Baum. 7 km entfernt am südostl. Fuße des Harrlberges der besuchte Badeort Eilsen an der Aue mit 400 E., kräftigen Schwefelquellen und Schlammbädern.