Budschak
(Budjak), einheimische Bezeichnung für die sonst unter dem Namen Bessarabische Steppe bekannte flache, fruchtbare, aber waldlose Niederung im russischen Gebiet Bessarabien (s. d.), die in der Nähe des Meers und der Mündungsarme der Donau häufigen Überschwemmungen ausgesetzt ist. Sie besteht aus zwei völlig kontrastierenden Teilen. Der niedere, am Schwarzen Meer liegende Teil bringt auf einer rötlichen, mit Eisenteilen geschwängerten Erde nur Sodapflanzen, die meist ein rauchfarbiges Ansehen haben, einige Mimosen, Disteln etc. hervor, wogegen der höhere, von Steppenflüssen durchzogene, mit Humus bedeckte Strich von zahlreichen Kolonistendörfern besetzt ist.
Doch ist auch dieser völlig strauchlos, und Schilfrohr und Mist nebst dem eigentümlichen Steppengras (Burian) bilden die einzigen Feuerungsmittel. Während früher hier nur nogaische Tataren nomadisierten, beträgt die Zahl der im B. fest angesiedelten Bewohner, die aus Moldauern, Russen, Polen, Griechen und besonders Bulgaren und Deutschen bestehen (letztere meist aus Preußen [* 3] eingewandert), gegenwärtig über 80,000, die zum Teil reich begütert sind.