Buchon
(spr. büschóng), Jean Alexandre, franz. Geschichtsforscher, geb. zu Maneton-Salon im Depart. Cher, trieb in Paris [* 2] Geschichtsstudien und war anfangs Mitarbeiter an liberalen Journalen. 1822 bereiste er Europa, [* 3] um eine Sammlung der mittelalterlichen Quellenschriften zur Geschichte Frankreichs vorzubereiten. Er eröffnete dann die «Collection des chroniques nationales françaises, écrites en langue vulgaire du 13e au 16e siècle» (47 Bde., 1824-29) mit den «Choniques de Froissart» (15 Bde., 1824-26). Eine große Anzahl von Chroniken und andern Quellen für die Geschichte Frankreichs begleitete er mit litteraturgeschichtlichen und biogr.
Erörterungen für das «Panthéon litteraire», worin die von ihm bearbeiteten
«Chroniques étrangères relatives aux expéditions françaises pendant le 13e sciècle»
(1840) erschienen sind. Außerdem schrieb er eine Einführung in das
Studium der franz. Geschichtsquellen, die «Esquisse
des principaux faits de nos annales nationales du 13e au 17e siècle» (1840). 1828 ward Buchon
vom Minister
Martignac mit der
Inspektion sämtlicher
Archive und öffentlichen
Bibliotheken
Frankreichs beauftragt, 1829 zum
Generalinspektor der Departemental- und Kommunalarchive ernannt, aber beim Eintritt des Ministeriums Polignac wieder entfernt.
Seitdem lebte Buchon
seinen
Studien und litterar.
Arbeiten in
Paris, wo er starb.
Außer einer
«Histoire populaire des
Français» (1832) veröffentlichte er über seine im Interesse der Wissenschaft unternommenen
Reisen die Werke «Quelques souvenirs de courses en Suisse et dans le pays
de
Bade» (1836) und «La Grèce continantale et la
Morée» (1843). Besonders beschäftigte er sich mit den Unternehmungen der
Franzosen in
Griechenland
[* 4] im Zeitalter der Kreuzzüge, worüber er in den
«Recherches et matérieux pour servir
à une
histoire de la domination française dans les provinces dèmembrées de l'Empire grec» (1840),
in den «Recherches historiques sur la principauté française de Morée» (2 Bde., 1845) und in der unvollendet gebliebenen «Histoire des conquètes et de l'établissement des Français dans les États de l'ancienne Grèce sous les Villehardouin» (Bd. 1, 1846) gründliche Untersuchungen veröffentlichte und wichtige, meist noch ungedruckte Quellenschriften mitteilte.