Nach halbjährigem Aufenthalt in der
Residenz des
Muata Jamvo wollte er versuchen, weiter nach
Norden
[* 10] vorzudringen, sah sich
aber genötigt, nach Malange zurückzukehren. Seit 1882 wieder in
Europa,
[* 11] begleitete er im Frühjahr 1884 den
GeneralkonsulNachtigal auf dessen
Mission nach Westafrika, wurde von demselben zum
Konsul in
Camerun
[* 12] ernannt und kehrte Mitte 1885 nach
Deutschland
[* 13] zurück. Er veröffentlichte:
»Reise durch den
StillenOzean« (Bresl. 1878).
Joh. Andr., Pharmaceut und Chemiker, geb. zu München, bildete sich seit 1805 unter Trommsdorff in
Erfurt, war 1809 -18 Oberapotheker der Centralstiftungsapotheke zu München und sodann Professor der Pharmacie in Landshut,
von wo er mit der Universität nach München übersiedelte. Er starb daselbst Buchner übernahm 1815 das
von Gehlen begonnene «Repertorium für Pharmacie», das er bis zu seinem Tode fortführte. Darin sind viele wertvolle analytisch-chem.
und pharmaceutische Arbeiten B.s enthalten. Sonst sind von seinen Schriften hervorzuheben: «Erster Entwurf eines
Systems der chem. Wissenschaft» (Münch. 1815),
Physik (2. Aufl. 1833)
und Chemie (2. Aufl., 2 Tle., 1830-36) bearbeitete; «Lehrbuch der analytischen Chemie und Stöchiometrie»
(Nürnb. 1836).
Sein Sohn und Nachfolger im Amte, LudwigAndreasBuchner, geb. zu München, studierte zu München, Paris und Gießen, wurde 1842 Doktor
der Medizin und Privatdocent an der Universität seiner Vaterstadt, 1847 außerord. und 1852 ord. Professor der Pharmacie. Er
war Mitverfasser und Redacteur der Pharmakopöe für Bayern und lieferte viele Beiträge teils für das
«Repertorium der Pharmacie», das er nach dem Tode des Vaters als «Neues Repertorium» 25 Jahre lang fortführte, teils für andere
Fachzeitschriften, sowie für die Schriften der BayrischenAkademie, der er seit 1846 als außerordentliches, seit 1869 als
ordentliches Mitglied angehört. Buchner wurde 1871 nach Berlin in die Kommission zur Ausarbeitung der «Pharmacopoea
Germanica» berufen. Er schrieb «Kommentar zur Pharmacopoea Germanica»
(2 Bde., Münch. 1872-84).
Max, Forschungsreisender, geb. in Bamberg,
[* 14] studierte Medizin, machte den Feldzug 1870/71 als Militärarzt
mit, wurde Schiffsarzt beim Norddeutschen Lloyd, diente bei der deutschen Kriegsmarine und trat 1875 eine
Reise um die Erde an, während welcher er einen längern Aufenthalt in Neuseeland und auf verschiedenen Südsee-Inseln nahm.
Ende 1878 ging er im Auftrag der Afrikanischen Gesellschaft in Deutschland nach dem Lundareich im äquatorialen Westafrika,
mit der Weisung, dem Muatiamvo im Namen des Kaisers Geschenke zu überbringen.
Sechs Monate hielt er sich in dessen Hauptstadt Mussumba auf, vergeblich auf die Erlaubnis wartend, nach Norden weiter reisen
zu dürfen. Endlich versuchte er nacheinander an drei Punkten nach Norden durchzubrechen; am Kassai, am Tschihumbo und Loange.
Der letzte Versuch hatte die Flucht fast sämtlicher Träger
[* 15] zur Folge, sodaß er über Malansche nach
anderthalbjähriger Abwesenheit zur Küste zurückkehren mußte. Auf der Heimreise nach Europa besuchte er Ende 1881 noch den
Kongo, wo er bis zur Station Isangila vordrang. Im Mai 1884 ging er als Begleiter Nachtigals im Auftrage der Reichsregierung
nach Westafrika, um die deutschen Kolonien Togo und Kamerun zu gründen.
Von Nachtigal zum interimistischen Vertreter des DeutschenReichs bestimmt, hielt er sich bis Juli 1885 in Kamerun auf, nahm an den
Kämpfen mit
den Eingeborenen teil und schloß Verträge mit den Häuptlingen im Innern. Im Dez. 1887 wurde er Konservator
des Ethnographischen Museums in München und unternahm als solcher zum Zwecke von Sammlungen vom Aug. 1888 bis
April 1890 eine Reise nach Australien,
[* 16] Deutschguinea und Ostasien. Buchner schrieb «Reise durch den Stillen Ocean» (Bresl. 1878) und
«Kamerun» (Lpz. 1888).