1) (früher St. Katharinenberg im Buchholz) Stadt in der sächs.
Kreishauptmannschaft
Zwickau,
[* 2] Amtshauptmannschaft
Annaberg,
[* 3] 583 m ü. M., terrassenförmig am Schottenberg, an der Sehma und
der
Chemnitz-WeiperterEisenbahn, ganz nahe bei
Annaberg, hat eine gotische
Kirche, Fabrikation von Posamentierwaren,
Kartonagen,
Schuhen, Perlwebwaren, Sargverzierungen und Papierkanevas, Bierbrauerei,
[* 4] eine Gasleitung und (1880) 6539 meist
evang. Einwohner. Buchholz, dessen Anbau 1497 durch den Silberbergbau veranlaßt
wurde, erhielt 1544
Stadtrecht. Die Posamentiermanufaktur datiert von 1589. - 2) Dorf im preuß. Regierungsbezirk
Lüneburg,
[* 5]
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Reinhold, Zoolog und Reisender, geb. zu Frankfurt
[* 11] a. O., widmete sich den Naturwissenschaften
und machte 1869 die Nordpolfahrt der Hansa mit. Da diese verlassen werden mußte, trieb die Mannschaft 200 Tage auf einer Eisscholle
im Ozean und konnte sich endlich auf Booten an die grönländische Küste retten. 1872 zum Professor der Zoologie in Greifswald
[* 12] ernannt, machte er im Juni d. J. mit Lühder und Reichenow eine Reise nach dem Camerungebirge, nach Fernando Po
und dem Ogowe, von welcher er 1875 zurückkehrte.
Während dieser Zeit war er sehr eifrig mit zoologischen Forschungen, namentlich auf dem Gebiet der Insektenkunde, beschäftigt. 1876 ward
er Professor und Direktor des ZoologischenMuseums zu Greifswald, starb aber schon 17. April d. J. Außer zahlreichen
Abhandlungen in Fachzeitschriften veröffentlichte er: »Erlebnisse der Mannschaft des SchiffsHansa bei der zweiten deutschen
Nordpolfahrt« (Königsb. 1871).
Vgl. »ReinholdBuchholz'Reisen in Westafrika, nach seinen Tagebüchern und Briefen« (hrsg. von Heinersdorff,
Leipz. 1880).
Beim Renzenbühl prähistorischer
Grabhügel mit Bronzegegenständen. In der Nähe im Frühjahr 1799 siegreicher Kampf der helvetischen Truppen gegen die aufständischen
Oberländer.
(Kt. und Gem. Glarus).
480 m. Grosse Wiesen- und Gartenflächen, Eigentum der Gemeinde Glarus; auf dem Alluvionskegel
des Löntsch, zwischen Glarus
und Netstal.
(Kt. Uri,
Gem. Silenen), 505-565 m. Weiler mit Kapelle, an der Strasse Silenen-Altorf, am rechten Ufer der Reuss und 2,2
km n. der Station Amsteg der Gotthardbahn. 21 Häuser, 125 kathol. Ew. Viehzucht. In geschützter Lage
mit mildem Klima.
thek, Kinderbewahranstalt (Amalienstift), Bürgerhospital, Stadtkrankenhaus, Wasserwerk seit 1889 und Gasanstalt. Die Hauptindustrie
bildet die 1589 durch Georg Einenkel als Ersatz für den niedergehenden Silberbergbau eingeführte Posamentiererei mit etwa 80 Fabriken
und Verlegern, 500 Arbeitern und 30 großen Posamenten-, Spitzen- und Perlenhandlungen. Aus gleicher Veranlassung wurde in Annaberg
(s. d.) die Spitzenklöppelei eingeführt. Ferner bestehen
Fabrikation von Kartonnagen, Schmuckkästchen, Bonbonnieren, Schnuren, Papier- und Schuhwaren; Kunstprägereien für Papiergegenstände,
Färbereien, Holzbildhauerei. Das Absatzgebiet der hier verfertigten Waren umfaßt beinahe alle Länder der Erde. - Die Gründung
der Stadt wurde durch die 1492 entdeckte Silberzeche Himmlisch Heer veranlaßt. Buchholz erhielt 1504 Stadtrechte durch Friedrich
den Weisen, doch wurde der Betrieb des Silberbergwerks bald eingestellt. Die Reformation wurde 1524 eingeführt.
- 2) Buchholz oder Wendisch-Buchholz, Stadt im KreisBeeskow-Storkow des preuß. Reg.-Bez. Potsdam, an der Dahme, hat (1890) 1273 evang.
E., Post, Telegraph, 2 Dampfschneidemühlen, Ackerbau und Viehzucht.
[* 18] 8 km südöstlich liegt der Unterspreewald.
Reinhold, Zoolog und Reisender, geb. zu Frankfurta. O., studierte Naturwissenschaften,
machte 1869-70 die zweite Deutsche
[* 19] Nordpolfahrt mit, wurde 1872 Professor der Zoologie in Greifswald und trat im Juni desselben
Jahres eine Reise nach dem Kamerungebirge, nach Fernando Po und dem Ogowe in Westafrika an, von derer 1875 nach
Greifswald zurückkehrte. Hier wurde er zum Direktor des zoolog. Museums ernannt, starb aber
schon daselbst. Außer vielen Aufsätzen in Fachzeitschriften erschien von ihm: «Erlebnisse der Mannschaft
des Schiffes Hansa bei der zweiten Deutschen Nordpolfahrt» (Königsb. 1871). Aus seinem Nachlaß gab Heinersdorff
heraus: «Buchholz' Reisen in Westafrika nach seinen hinterlassenen Tagebüchern und Briefen, nebst einem Lebensabriß
des Verstorbenen» (Lpz. 1880).