Buccoblätter
,
Buccostrauch, s. Barosma.
Buccoblätter
71 Wörter, 521 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Buccoblätter,
Buccostrauch, s. Barosma.
Buccoblätter
(Folia Bucco);
ein nicht mehr sehr gebräuchlicher Artikel des Droguenhandels;
man unterscheidet zwei Arten, runde und lange B., beide kommen aus Südafrika.
Die runden (folia Bucco rotundae) bilden die gewöhnliche Sorte und werden von mehreren Arten Barosma gesammelt;
sie sind lederartig, eiförmig, am Rande gekerbt und gelblichgrün.
Die langen (folia Bucco longae) stammen von Empleurum serrulatum, sie sind schmäler und länger als die ersteren. - Zollfrei.
Willd. (Buccostrauch), Gattung aus der Familie der Diosmeen, Sträucher oder kleine Bäumchen des Kaplandes, mit meist gegenständigen, lederartigen Blättern, welche besonders an dem zurückgerollten, gesägten, gezahnten oder gekerbten Rand reich an Drüsen sind, meist einzeln in den Blattwinkeln stehenden, weißen, ansehnlichen Blüten und fünffächeriger Kapsel.
Barosma crenulata Hook., auch wohl die wenig verschiedene Barosma crenata Kunze, liefert die breiten Buccoblätter, Barosma betulina Bartl. eine geringere Sorte und Barosma serratifolia Willd. die langen Buccoblätter; alle riechen durchdringend rautenähnlich, schmecken bitterlich aromatisch, enthalten 1 Proz. ätherisches Öl und angeblich einen eigentümlichen Stoff, Diosmin. Die Hottentoten bereiten aus dem Pulver derselben und andern aromatischen Pflanzen, welche sie Bucco nennen, eine Hautsalbe; seit 1824 wurden die Blätter in Europa [* 3] bei Krankheiten der Harnorgane angewandt, sind jetzt aber nur noch wenig gebräuchlich. Einige Arten werden in Gewächshäusern als Ziersträucher kultiviert.