Bubonen
(griech.), in der
Medizin eigentlich Anschwellungen der
Leistendrüsen; im weitern
Sinn aber
auch der
Lymphdrüsen in der Achselgrube und am
Halse. Solche Lymphdrüsenanschwellungen entstehen höchst selten infolge von
Erkältungen oder örtlichem
Druck und werden dann idiopathische Bubonen
genannt.
Fast immer dagegen entstehen Lymphdrüsenschwellungen
dann, wenn in der Gegend, aus welcher ihnen die
Lymphe zufließt, ein krankhafter
Prozeß stattfindet und
daher die kranke
Lymphe als
Reiz auf die
Drüse schädigend einwirkt.
Dies sind die sympathischen Bubonen
, welche auf einfacher entzündlicher Anschwellung der
Drüsen beruhen. Beide
Arten der Bubonen
schwinden
meist von selbst, wenn die
Ursache gehoben ist; sie zerteilen sich häufig, gehen aber, wenn die zufließende
Lymphe dauernd
schädliche
Stoffe von jauchigen, eiternden
Geweben in die
Drüsen einführt, nicht selten in
Eiterung und
Verschwärung über.
Am häufigsten entstehen Bubonen
nach Harnröhrentripper (schmerzhafte Bubonen), nach syphilitischen Schankergeschwüren
(indolente Bubonen
), bei bösartigen
Geschwülsten der Beckenorgane oder der Unterextremitäten, bei der
Beulenpest des
Orients (vgl.
Pest). Die Behandlung richtet sich zunächst auf das Grundleiden, dann aber auch gegen die Bubonen
selbst.
Ruhige
Lage, dauernder leichter
Druck befördern in leichtern
Fällen die Abschwellung in wenig
Tagen; sind die Bubonen
gerötet und
heiß, so pflegt die
Eiterung unausbleiblich zu sein, und man kann ihren
Eintritt zweckmäßig durch warme
Breiumschläge beschleunigen.
Bei ältern schmerzlosen Bubonen
ist die blutige
Entfernung zu empfehlen.