Bubna
669 Wörter, 4'504 Zeichen
Bubna,
Bubna
und Littitz, Ferd., Graf von, österr. Feldmarschalllieutenant, geb. zu Zamrsk in Böhmen, [* 3] trat 1784 in österr. Militärdienste und focht 1788–90 gegen die Türken, 1792–97 gegen die Franzosen. Er wurde 1799 Major und später Generaladjutant des Erzherzogs Karl. Seit 1805 arbeitete er als Oberst im Kriegsministerium unter Leitung des Erzherzogs. Als Generalmajor und Vorsteher des Militärdepartements im Hofkriegsrat wohnte er 1805 der Schlacht bei Austerlitz [* 4] unter Fürst Liechtenstein [* 5] bei, begleitete diesen gleich darauf in Napoleons Hauptquartier und versuchte sich hier wie auch nach dem Feldzuge von 1809 nicht ohne Glück in der Diplomatie.
Zum Feldmarschalllieutenant 1809 erhoben, war Bubna
vom Jan. bis Aug. 1813
Vertreter
Schwarzenbergs in
Paris
[* 6] und nahm nach
Österreichs
Anschluß an die Verbündeten als Commandeur der 2. leichten Division an der
Schlacht bei
Leipzig
[* 7] teil,
drang dann an der
Spitze der 1. leichten Division in die
Schweiz
[* 8] ein, besetzte Genf,
[* 9] überschritt den Jura und rückte
bis
Lyon
[* 10] vor. Hier drängte ihn jedoch Marschall
Augereau bis Genf
zurück, wo er sich behauptete, bis die Korps von
Bianchi und
Hessen-Homburg zur Unterstützung ankamen, worauf der Prinz von
Hessen-Homburg den Oberbefehl übernahm.
Nach Beendigung des Feldzugs wurde Bubna
zum
Generalgouverneur von Savoyen, Piemont und Nizza
[* 11] ernannt, rückte nach der Landung
Napoleons im März 1815 an der
Spitze des 2.
Armeekorps der ital.
Armee unter dem Oberbefehl von Frimont im Juli abermals gegen
Lyon vor und stand in Savoyen dem Marschall
Suchet gegenüber, bis
Paris übergeben war. Nach dem Frieden beschenkte ihn der
Kaiser mit mehrern
Gütern in
Böhmen und übergab ihm 1818 das Oberkommando in der
Lombardei.
Bei den piemont.
Unruhen 1821 rückte
er, ohne einen
Befehl abzuwarten, in Piemont ein und unterdrückte in 5
Tagen die Empörung. Bubna
starb zu
Mailand.
[* 12] – Das Geschlecht Bubna
zerfällt in zwei Linien, von denen die ältere oder Littitzer in den
Grafenstand erhoben wurde, während die jüngere, Bubna
von Warlich, dem freiherrlichen
Stande angehört.