Bryonia
L.,
Zaunrübe, Gichtrübe, Pflanzengattung aus der Familie der Cucurbitaceen
[* 3] (s. d.),
die mit 12
Arten in den gemäßigten und tropischen Gegenden der
Alten Welt vorkommen. Es sind ausdauernde Kräuter mit rübenartigem
Wurzelstock und langen
Stengeln, welche mit Ranken und handförmig gelappten
Blättern besetzt sind und seitenständige
Trauben
kleiner
Blüten tragen. Die
Frucht ist eine kugelige, erbsengroße, vielsamige, saftige
Beere. In
Deutschland
[* 4] kommen zwei
Arten vor, sowohl wild in Hecken, Gebüschen, an Waldrändern, als kultiviert zu Lauben und Wandbekleidungen:
Bryonia
alba
L. (s. beistehende
[* 1]
Figur) und Bryonia
dioica Jacq.
Erstere ist einhäusig und hat schwarze
Beeren, letztere zweihäusig mit roten
Beeren. Der Wurzelstock beider war früher auch
als Radix Byoniae offizinell. Die frische
Wurzel
[* 5] riecht nach neugebackenem
Brot,
[* 6] ist etwas milchend, außen
blaßbräunlich, innen weiß, reich an
Stärkemehl, enthält jedoch ein starkes, bitteres
Gift, das sog.
Bryonin, ein
Glykosid
von der Zusammensetzung C48H80O19.
[* 1]
^[Abb.: Bryonia
alba L.
(Zaunrübe); a kletternder Zweig (verkleinert), b
Wurzel (verkleinert), c männliche, d weibliche
Trugdolde (natürliche
Größe), e
Beere (natürliche
Größe).]
]