Bruyn
(spr. breun), 1) Bartholomäus, Maler, geb. 1493 zu Köln, bildete sich nach dem Kölner Meister vom Tod Mariä, dann nach den Italienern, besonders nach Michelangelo, war schon in den 20er Jahren des 16. Jahrh. thätig und starb 1556 oder 1557 in Köln. Sein Hauptwerk sind die Gemälde des Hochaltars von St. Viktor zu Xanten, die zwischen 1529 und 1536 ausgeführt wurden. Die Anzahl seiner Werke ist groß. Verdienstvoller aber als seine Altarbilder sind seine zahlreichen auch kulturgeschichtlich wichtigen Bildnisse, welche sich durch Naturwahrheit der Auffassung und kraftvolle Breite der Behandlung auszeichnen. In Köln und München befinden sich die meisten seiner Bilder. Er war der angesehenste kölnische Maler des 16. Jahrh.
2) Abraham de, niederländ. Zeichner und Kupferstecher, geboren zu Antwerpen, scheint 1577 und 1578 in Köln gelebt zu haben, hielt sich jedoch 1581 wieder in Antwerpen auf. Unter seinen Kupferstichen, die sich durch Sauberkeit und sichere Hand auszeichnen, sind außer Porträten und einigen biblischen Darstellungen kleine Friese, Jagden mit Hunden und Vögeln darstellend (1565), eine Folge von Tieren (12 Blätter, 1583), die Planeten (7 Blätter), eine Folge von Arabesken und die Werke: »Imperii ac sacerdotii ornatus, diversarum gentium vestitus« (1578), »Diversarum gentium armatura equestris« (1577) und »Omnium paene gentium imagines« (1581) zu nennen.
3) Nicolaus de, Zeichner und Kupferstecher, Sohn des vorigen, geboren um 1570 zu Antwerpen, lebte zumeist in Amsterdam und starb um 1652. Er war ein tüchtiger Künstler, wenn auch von einer gewissen Trockenheit nicht frei, und stach nach A. Bloemaert (das goldene Zeitalter), L. van Leiden, Martin de Vos, Egid. van Coninxloo, D. Vinckboons (Landschaften und Märkte) u. a. eine beträchtliche Anzahl von Blättern. In seinen eignen Zeichnungen suchte er die Manier des Lukas van Leiden nachzuahmen.
4) Cornelis de, Maler, s. Bruin.