Bruns
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Bruns,
Bruns,
Heinr., Mathematiker und Astronom, geb. zu Berlin, [* 3] studierte 1866–71 in Berlin Mathematik, Astronomie [* 4] und Physik, war 1872–73 Rechner an der Sternwarte [* 5] zu Pulkowa, 1873–76 Observator an der Sternwarte zu Dorpat [* 6] und Docent an der dortigen Universität, wurde 1876 als außerord. Professor der Mathematik nach Berlin und 1882 als ord. Professor der Astronomie und Direktor der Sternwarte nach Leipzig [* 7] berufen. In Berlin war auch am Geodätischen Institut und an der Kriegsakademie thätig. Von seinen Arbeiten sind namentlich zu nennen: «Über die Perioden der elliptischen Integrale erster und zweiter Gattung» (Dorpat 1875),
«Die [* 1] Figur der Erde» (Berl. 1878),
«Über eine Aufgabe der Ausgleichungsrechnung (Lpz. 1886), "Über die Integrale des Vielkörperproblems" (ebd. 1887).
Bruns,
Karl
Georg, Jurist, geb. zu
Helmstedt, studierte die
Rechte in Göttingen,
[* 8]
Heidelberg
[* 9] und
Tübingen,
[* 10] war
kurze Zeit Rechtsanwalt in
Braunschweig,
[* 11] habilitierte sich 1839 für röm.
Recht in
Tübingen, wurde 1844 zum
außerord. Professor ernannt, 1849 ord. Professor in Rostock,
[* 12] 1851 in
Halle,
[* 13] 1859 in
Tübingen, 1861 in
Berlin, wo er starb.
Bruns
veröffentlichte: «Das
Recht des
Besitzes im Mittelalter und in der Gegenwart» (Tüb. 1848),
eine ausgezeichnete Bearbeitung der Dogmengeschichte der ältern ital. Jurisprudenz, «Die Besitzklagen des röm. und heutigen Rechts» (Weim. 1874),
«Fontes juris Romani antiqui» (Tüb. 1860; 5. Aufl., bearbeitet von Th. Mommsen, Freiburg [* 14] 1886–87),
«Das Wesen der bona fides bei der Ersitzung» (Berl. 1872),
«Syrisch-Römisches Rechtsbuch aus dem 5. Jahrh.» (mit E. Sachau hg., Lpz. 1880). Für Holtzendorffs «Encyklopädie» (ebd. 1874; 4. Aufl. 1882) bearbeitete er die Geschichte und Quellen des röm. Rechts sowie in einer ausgezeichnet knappen und klaren Weise das heutige röm. Recht. Seine «Kleineren Schriften» erschienen in 2 Bdn. (Weim. 1882). –
Bruns,
Paul Victor von,
Chirurg, geb. zu
Helmstedt, studierte in
Braunschweig,
Tübingen,
Halle und
Berlin
Medizin und ließ sich dann im
Sommer 1837 als praktischer
Arzt in
Braunschweig nieder. Hier wurde ihm der Unterricht
in der allgemeinen
Anatomie mit der Leitung der Präparierübungen an dem anatomisch-chirurg. Kollegium übertragen
und 1839 eine Professur an dieser Anstalt verliehen. Nachdem ein «Lehrbuch
der allgemeinen
Anatomie des
Menschen» (Braunschw. 1841) veröffentlicht, besuchte er, um sich speciell für
das Fach der
Chirurgie vorzubereiten, 1841
Berlin,
Wien
[* 15] und
Paris,
[* 16] worauf er
Ostern 1843 einem Rufe als ord. Professor der
Chirurgie
und chirurg. Klinik nach
Tübingen folgte, woselbst er starb. Bruns'
Hauptwerke sind das «Handbuch
der praktischen
Chirurgie» (Bd. 1
u. 2, Tüb. 1854–60),
dessen erste Teile die chirurg. Krankheiten des Gehirns und dessen Umhüllungen sowie die der Kau- und ¶
Geschmacksorgane behandeln, und der «Chirurg. Atlas» [* 18] (ebd. 1853 fg.). Von seinen übrigen Schriften sind hervorzuheben: «Die Durchschneidung der Gesichtsnerven beim Gesichtsschmerz» (Tüb. 1859),
«Beitrag zur Behandlung schlechtgeheilter Beinbrüche» (Berl. 1861),
«Die erste Ausrottung eines Polypen in der Kehlkopfhöhle durch Zerschneiden ohne blutige Eröffnung der Luftwege» (2. Aufl., Tüb. 1862; Nachtrag 1863),
«Die Laryngoskopie und laryngoskopische Chirurgie» (mit Atlas, ebd. 1865; 2. Aufl. 1873),
«Chirurg. Heilmittellehre» (ebd. 1868-73),
«Arznei-Operationen oder Darstellung sämtlicher Methoden der manuellen Applikation von Arzneistoffen» (ebd. 1869),
«Die Galvano-Chirurgie» (ebd. 1870),
«Die galvanokaustischen Apparate und Instrumente» (ebd. 1878),
«Die Amputation der Gliedmaßen durch Zirkelschnitt mit vorderm Hautlappen» (ebd. 1879).