Letztern begleitete er auf die
Kirchenversammlung nachKonstanz,
[* 3] entwich aber heimlich nach
Florenz, wo er
litterarischen
Arbeiten, insbesondere der Bearbeitung der florentinischen Geschichte, lebte. Für letztere: »Historiarum
Florentinarum libri XII« (zuerst ital. als
»Historia del popolo
Fiorentino«, Vened. 1476; lat. 1650), ward er von der
Republik mit dem
Bürgerrecht belohnt. Seit 1427
Staatssekretär der
Republik, starb erSein prächtiges
Grabmal von Rosellino befindet sich in
Santa Croce zu
Florenz. Brunis philologische
Arbeiten bestehen in Übersetzungen und
Nachahmungen
aus
Aristoteles,
Platon, Plutarch,
Demosthenes u. a. Aus der ansehnlichen Zahl seiner übrigen
Schriften erwähnen wir den »Commentarius
rerum suo tempore gestarum« (zuerst ital., Vened. 1475;
lat., das. 1476) und die
Bücher: »De origine urbis
Mantuae« und
»DeRomae origine«. Seine reichhaltigen und
für die Zeitgeschichte wichtigen
»Epistolae familiares« erschienen später (Vened. 1572). Die
BiographienDantes und
Petrarcas
schrieb er in seiner Muttersprache. Die ihm zugeschriebenen
Lustspiele in italienischer
Sprache
[* 4] (»Calphurnia et Gurgulia« und
»Commedia poliscene«),
welche ihm den
Ruhm der ersten Vorarbeiten der neuern
Komödie gewähren würden,
haben einen andern
Leonardo aus
Arezzo, wahrscheinlich einenMönch in de la
Sorte, zum Verfasser.
*, Insel an der Südostküste der britisch-austral. InselTasmania, von dieser durch den D'Entrecasteauxkanal getrennt, 385 qkm
groß. Die Insel besteht aus zwei kompaktern, durch zahlreiche Meereseinschnitte gegliederten Teilen,
Nord- und Südbruni, welche durch einen schmalen sandigen Isthmus verbunden werden. Hier tritt die weite Adventurebai von O.
her ins Land hinein. Die nördliche Halbinsel wird vom Derwent bespült, der hier in die Stormbai mündet. Die Insel enthält
Kohlenlager, an der Ostküste liegt der einzige Ort Cookville, die
Südwestspitze trägt einen Leuchtturm.
Auf Südbruni wurden zuerst die auf ganz Tasmania gesammelten Eingeborenen untergebracht, ehe dieselben ihren endgültigen
Aufenthalt auf der Flindersinsel fanden.
Leonardo, aus Arezzo, weshalb er sich Aretino nannte, ital. Humanist, geb. 1369, studierte
in Florenz die Rechte, wurde dann durch Chrysoloras (s. d.) den klassischen Studien zugeführt. Seit 1405 päpstl. Geheimschreiber,
begleitete er Johann XXIII. 1415 auf das Konzil zu Konstanz. Nach der Absetzung des Papstes kehrte er nach Florenz zurück.
Durch die «Historiarum Florentinarum libri XII» (Straßb.
1610), im Auftrage der Republik übersetzt von Donato Acciaioli (Vened. 1476; neue Ausg.
des lat. und ital. Textes Flor. 1856-60), erwarb er sich das Bürgerrecht in Florenz und wurde 1427 Staatssekretär der Republik.
Er starb Florenz (Statue von Rossellino in S. Croce) und Arezzo wetteiferten, durch prächtige
Leichenfeiern und Denkmäler sein Andenken zu ehren.
B.s Verdienste um die Ausbreitung des Studiums der griech. Litteratur bestehen vorzüglich in lat.
Übersetzungen des Aristoteles, Demosthenes, Plutarch u. s. w. Unter seinen vielen übrigen Schriften sind hervorzuheben: «De
bello italico adversus Gothos» (Vened. 1471 u. ö.),
«Commentarius rerum suo tempore gestarum» (ebd.
1476; italienisch 1475),
«Libellus de temporibus suis» (ebd. 1485),
eine Abhandlung in griech. Sprache über die florentin.
Staatsverfassung sowie die reichhaltigen «Epistolae familiares» (ebd. 1472 u. ö.; Ausg. von
Mehus, Flor. 1741). Die BiographienDantes und Petrarcas (Perugia 1671; Flor. 1672 u. ö.) schrieb er italienisch. Seine
Novelle «De amore Giuscardi et Sigismundae filiae Tancredi», aus Boccaccios «Decameron», IV, 1 übertragen,
ist oft gedruckt, auch italienisch und französisch. -
Vgl. Klette, Beiträge zur Geschichte und Litteratur der ital. Gelehrtenrenaissance
(2.Teil, Greifsw. 1889).