(spr. brünell), 1)
MarcIsambard, der Erbauer des
Themsetunnels in
London,
[* 2] geb. zu Hacqueville im
DepartementEure, sollte
Geistlicher werden, entsagte aber diesem
Beruf, diente 1786-92 in der
Marine, ging 1793 nach
New York
und widmete sich nun dem Ingenieurwesen, erbaute das Parktheater und leitete eine Kanonengießerei sowie
die
Befestigung des Hafeneingangs. Im J. 1799 kam er nach
London und erfand hier 1806 den Klobenmechanismus zum
Gebrauch für
die
Marine, gründete eine Anstalt zum
Sägen
[* 3] des zu Marketeriearbeiten bestimmten
Holzes und baute 1811 in dem
Arsenal zu
Chatham
eine
Sägemühle, die er so glücklich beendigte, daß ihn die königliche
Societät zu
London zu ihrem
Mitglied ernannte.
Sein größtes und staunenerregendes Werk, wodurch er seinen
Namen bei der Nachwelt unsterblich gemacht hat, ist aber der
Bau
des berühmten
Tunnels. Der
Plan zu diesem großartigen Bauwerk war schon 1819 fertig, aber erst 1825 konnte Brunel mit
Hilfe einer
Aktiengesellschaft zur Ausführung schreiten, und nach Überwindung unsäglicher Schwierigkeiten wurde das Werk 1842 beendigt.
Schon 1833 war Brunel Vizepräsident der königlichen
Gesellschaft der
Wissenschaften zu
London geworden. Seit 1841 zum
Baronet erhoben,
starb er in
London.
Vgl.
»Memoir of
SirMarc Isambard Brunel« (hrsg. von Beamish, 2. Aufl.,
Lond. 1862).
Dann baute er die
Kettenbrücke von
Hungerford, eine der längsten in
England, die
Brücke
[* 6] über den
Tamar bei
Saltash in der
Cornish-Eisenbahn bei
Plymouth
[* 7] und war bei der Ausführung der
Conway- und Britannia-Röhrenbrücke beteiligt. Von seinen
Hafenbauten verdienen namentlich die
Docks von
Cardiff und
Sunderland Erwähnung. Während des
Krimkriegs ward ihm 1854 die Errichtung
des Militärhospitals zu Renkioi in den
Dardanellenübertragen, in welchem er eine wahre Musteranstalt schuf. Auch die Riesenschiffe
Great Britain (1842) und
Great Western (1835) sind sein Werk. Am bekanntesten aber wurde er durch den
Bau
des
Great Eastern, welchen er schon 1852 projektiert hatte, doch erst nach
¶
mehr
Überwindung zahlreicher großer Schwierigkeiten ausführen konnte. Er starb
Vgl. Brunel, Life of Brunel, by his
son (Lond. 1870).
(spr. brünnéll), Isambard Kingdom, Sohn des folgenden, ein
ausgezeichneter Techniker, geb. zu Portsmouth, wo der Vater mit der Einrichtung des Klobenmechanismus beschäftigt
war. Seine Laufbahn als praktischer Ingenieur begann er 1826 unter dem Vater, den er beim Bau des Themsetunnels unterstützte.
Später widmete er sich vorzugsweise dem Eisenbahnbau und der Anfertigung von Maschinen und Apparaten für
die Dampfschiffahrt, wurde 1833 zum leitenden Ingenieur der Great-Western-Eisenbahn ernannt, für die er die Brücken
[* 10] über
die Themse zu Maidenhead und über den Wye zu Chepstow ausführte.
Ferner rühren von ihm her die Hungerforder Hängebrücke zu London, die Dockbauten zu Cardiff und Sunderland und der
Bau der damals größten Schiffe
[* 11] Great-Western (1835) und Great-Britain (1842). Auch an dem Bau der Conway- und Britanniabrücke
war er beteiligt. Bei Errichtung des Krystallpalastes war er durch Rat und That behilflich und gab dem Unternehmer Paxton die
Idee zu mehrern Verbesserungen des ursprünglichen Plans. Während des russ. Krieges wurde ihm 1854 die
Errichtung des Militärhospitals zu Renköi in den Dardanellen aufgetragen, eine Musteranlage mit Aquädukten für Wasserversorgung
und Schienenwegen für den Krankentransport vom
Landungsplatze. Brunel war es auch, der zuerst die Einführung der Schiffsschraube
in der engl. Flotte empfahl. Sein letztes und berühmtestes Werk war das riesenhafte eiserne
Dampfschiff,
[* 12] das anfangs den NamenLeviathan führte und später Great-Eastern getauft wurde. Er starb
in Westminster -
(spr. brünnéll),SirMarc Isambard, der Erbauer des ersten Themsetunnels, geb. zu Hacqueville im
franz. Depart. Eure, nahm 1786 Dienste
[* 13] in der
franz. Marine, wurde aber durch die Revolution 1793 zur Auswanderung nach Neuyork
[* 14] veranlaßt, wo er sich seiner Neigung zur
Mechanik und den verwandten Wissenschaften überließ, das Parktheater erbaute und auch die Leitung einer Kanonengießerei
und der Hafenbefestigungen übernahm; 1799 ging er nach England, wo er seitdem blieb.
Nachdem er 1806 für einen Klobenmechanismus zum Gebrauch der Marine eine öffentliche Belohnung erhalten,
baute er später für die Admiralität eine Sägemühle in Chatham. Seinen zu dieser Zeit schon ansehnlichen Ruf vergrößerte
er noch durch den Bau des Themsetunnels, den er in der Zeit von 1825 bis 1842 unter großen Schwierigkeiten
ausführte. (S. Tunnel.)
[* 15] Brunel war Vicepräsident der Königl. Gesellschaft der Wissenschaften zu London, eine seltene Ehre für
einen Ausländer, und erhielt 1841 die Ritterwürde. Er starb -