Friederike SophieChristiane, Reiseschriftstellerin und Dichterin, geb. zu Gräfentonna im Gothaischen,
kam früh mit ihrem Vater, Brun Münter (s. d.), nach Kopenhagen und ward 1783 Gattin
des Geb. Konferenzrats KonstantinBrun (gest. in Kopenhagen; 1788 verlor sie das Gehör.
[* 11] Sie unternahm mit ihrem
Gatten öfter Reisen nach dem Süden und brachte 1801 längere Zeit in Coppet bei Necker und dessen Tochter,
Frau von Staël, zu. Sie starb in Kopenhagen. Ihre ersten «Gedichte» (Zür. 1795) stehen
unter dem Einflusse Matthissons; später begeisterte sie sich auch für die Sache der Griechen poetisch. Eine Beschreibung
ihres Jugendlebens enthält ihr letztes Werk, «Wahrheit aus Morgenträumen und
Idas ästhetische Entwicklung» (Aarau 1824). Ihre zahlreichen Reiseschilderungen («Prosaische
Schriften», 4 Bde.,
Zür. 1799-1801; «Episoden», 4 Bde., ebd. 1807 fg.; «Briefe aus Rom», Dresd. 1816;«Röm. Leben», 2 Bde., Lpz.
1833) sind anziehend durch Mitteilungen über ihr Zusammentreffen mit Klopstock, Matthison, Johs. von Müller, Bonstetten, Zoëga,
Fernow, Angelika Kauffmann u. a.