Brumel
,
Antonius, Kontrapunktist aus der niederländischen Schule, geboren in Französisch-Flandern, lebte Ende des 15. und in der ersten Hälfte des 16. Jahrh. Über die Lebensumstände dieses Meisters ist nichts Näheres bekannt; doch muß er bereits im Beginn des 16. Jahrh. in Italien [* 2] berühmt gewesen sein, da seine Arbeiten (Messen, Motetten und andre Kirchenkompositionen) neben denen des Josquin de Près in den um diese Zeit zu Venedig [* 3] und Rom [* 4] veröffentlichten Sammlungen einen wichtigen Platz einnehmen.
Auch erscheint sein
Name in einem Trauergesang (Déploration) auf den
Tod
Ockenheims, in welchem die hervorragenden
Schüler dieses
Meisters zur
Teilnahme aufgefordert werden. Als ein weiterer
Beweis für Brumels
Tüchtigkeit darf das
Zeugnis
des gleichzeitigen Theoretikers Glarean gelten, der ihn zu den besten Künstlern des
Jahrhunderts rechnet, und diese
Ansicht
bestätigen auch die von ihm erhaltenen
Kompositionen, die zwar an Kühnheit der
Erfindung denen des
Josquin
nachstehen, hinsichts der Leichtigkeit der
Stimmführung und des
Reichtums der
Harmonie ihnen jedoch ebenbürtig sind.