Brüx
,
Stadt im nördlichen Böhmen, [* 2] am Fuß des Schloßbergs und an der Biela, Kreuzungspunkt der Aussig-Teplitz-Komotauer, Pilsen-Priesener und Prag-Duxer Eisenbahn, ist Sitz einer Bezirkshauptmannschaft, eines Kreisgerichts und eines Revierbergamtes, hat eine gotische Dechanteikirche, ein neues Justizgebäude, Trümmer eines alten Schlosses, schöne Anlagen (mit Kaiser Joseph-Denkmal), ein Piaristen-, Kapuziner- und Minoritenkloster, ein städtisches Obergymnasium, gewerbliche Fortbildungsschule, Sparkasse (4 Mill. Gulden Einlagen), zwei Zuckerfabriken und eine Zuckerraffinerie, Fabrikation von landwirtschaftl.
Maschinen,
Spiritus
[* 3] und
Pottasche, Getreidemärkte,
Gasbeleuchtung,
Wasserleitung
[* 4] und (1880) 10,136 Einw. Im
Zentrum der ausgedehntesten
und mächtigsten Braunkohlenablagerung
Böhmens gelegen, betreibt
auch Kohlenbergbau in großem
Maßstab
[* 5] (1883 über 38 Mill. metr. Ztr.
Braunkohle). Unfern sind die
Dörfer Sedlitz,
Püllna und
Saidschitz mit dem weltbekannten Bitterwasser.
In Brüx
trat im J. 1876 ein Sprudel (alkalische
Therme von 22° C.) zu
Tage, der aber wieder verschwunden ist.