BennoBruno, evang. Theolog und Kanzelredner, geb. zu Roßwein,
studierte seit 1843 in Leipzig, wurde 1850 Pfarrer zu Hohburg, 1853 außerord. Professor und zweiter Universitätsprediger
in Leipzig, 1855 daselbst ord. Professor und 1856 erster Universitätsprediger nnd Direktor des Seminars
für praktische Theologie. Im Herbst 1869 folgte Brückner einem Rufe nach Berlin als Propst an St. Nikolai und St. Marien, Oberkonsistorialrat
und ordentliches Mitglied des Oberkirchenrats, erhielt ferner eine ordentliche Honorarprofessur an der Universität und 1872 die
neuerrichtete Generalsuperintendentur von Berlin, wurde 1873 Domherr des Hochstifts Brandenburg,
[* 16] 1877 geistlicher
Vicepräsident des Oberkirchenrats, 1884 Mitglied des preuß. Staatsrats, 1889 Vorsitzender der vereinigten Berliner
[* 17] Kreissynoden.
Im Okt. 1892 legte er aus Gesundheitsrücksichten seine Ämter als Generalsuperintendent und Vicepräsident des Oberkirchenrats
nieder.
An der Einführung synodaler Ordnungen in die evang. Landeskirche Preußens,
[* 18] sowie an der Leitung der
schwierigen kirchlichen Verhältnisse Berlins hatte Brückner hervorragenden Anteil; die Einführung der Berliner Kirchensteuer ist
sein Werk. Er veröffentlichten, a.: «Epistola ad Philippinenses Paulo auctori vindicata contra Baurium» (Lpz. 1848),
«Die
Kirche nach ihrem Ursprung, ihrer Geschichte, ihrer Gegenwart» (mit Kahnis und Luthardt, ebd. 1865; 2. Aufl. 1866), Neubearbeitungen
der De Wetteschen Kommentare über das Evangelium und die Briefe Johannis (5. Aufl., ebd. 1863) und die kath. Briefe (3. Aufl.,
ebd. 1867),
sowie sieben Sammlungen seiner Predigten (4. u. 5. Aufl. in 2 Bdn., ebd. 1880-86),
«Zwölf Predigten» (2. Aufl., ebd. 1873).