Brück
,
Stadt im preuß. Regierungsbezirk Potsdam, [* 2] Kreis [* 3] Zauch-Belzig, in wiesenreicher Gegend an einem Bach, der aus der Plane zur Nieplitz geht, an der Berlin-Blankenheimer Eisenbahn, mit (1880) 1514 Einw.
Brück
640 Wörter, 4'454 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Brück,
Stadt im preuß. Regierungsbezirk Potsdam, [* 2] Kreis [* 3] Zauch-Belzig, in wiesenreicher Gegend an einem Bach, der aus der Plane zur Nieplitz geht, an der Berlin-Blankenheimer Eisenbahn, mit (1880) 1514 Einw.
Brück,
Gregor
(Pontanus, eigentlich Heintze), deutscher Staatsmann, geb. 1483 zu Brück
bei
Wittenberg,
[* 4] studierte hier
und in
Frankfurt
[* 5] a. O. die
Rechte, ward
Amanuensis des berühmten
Juristen
Hennings
Göde und betrieb dann selbständig die Advokatenpraxis.
Von
Friedrich dem
Weisen als
Kanzler an seinen
Hof
[* 6] gezogen, begleitete er diesen und seinen Nachfolger auf
die
Reichstage und nahm an den wichtigsten
Verhandlungen über die
Reformation hervorragenden
Anteil. Er riet zur
Übergabe der
Augsburger
Konfession 1530 und schrieb die Vorrede zum deutschen
Texte derselben. Auch bei der
Stiftung des
Schmalkaldischen
Bundes
war er zugegen und riet den evangelischen
Ständen stets zu einer gemäßigten, aber festen
Politik. Die
Universität
Wittenberg erfreute sich seiner besondern
Fürsorge. Auch führte er die Rechtsstreitigkeiten des kurfürstlichen
Hauses. Nach
Johann
Friedrichs Gefangennahme 1547 zog er sich nach
Jena
[* 7] zurück und starb
Vgl.
Kolde, Der
Kanzler Brück
(Gotha
[* 8] 1874). -
Sein Sohn Christian war Kanzler des Herzogs Johann Friedrich des Mittlern und ward wegen Anteils an den Grumbachschen Händeln in Gotha grausam hingerichtet.
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Brück,
(1885) 1770 Einw.
Im Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902
Brück
(Hinter und Vorder) (Kt. und Bez. Schwyz, Gem. Muottathal).
Fraktionen der Gemeinde Muottathal;
Hinterbrück
mit Bödeli, Gand, Hürithal und Tschalun: 65 Häuser, 488 kathol. Ew.;
Vorderbrück mit Zinglen 21 Häuser, 167 kathol. Ew.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Brück
in der Mark, Stadt im Kreis Zauch-Belzig des preuß. Reg.-Bez. Potsdam, an einem aus der Plane zur Nieplitz gebenden Bache, an der Linie Berlin-Güsten der Preuß.
Staatsbahnen, [* 10] hat (1890) 1445 evang. E., Postagentur, Telegraph, [* 11] Pfarrkirche;
Brück,
Gregorius, latinisiert Pontanus (eigentlich Heinse), kursächs. Kanzler, geb. 1483 oder 1486 in
Brück
bei Wittenberg, studierte in Wittenberg und Frankfurt a. O. und erlangte als Kanzler des Kurfürsten
Friedrich des Weisen großen Anteil an der sächs. Politik. Schon 1521 verhandelte er mit dem Beichtvater Karls V. auf dem Wormser
Reichstage; in Augsburg
[* 12] wirkte er 1530 auf Entstehung und Ausarbeitung der Augsburgischen Konfession bestimmend ein. Er schrieb
darüber den «Bericht, was den christl. Glauben zugut auf dem Reichstage zu Augsburg anno 1530 gehandelt
worden» (gedruckt in Förstemanns «Archiv für die Geschichte der kirchlichen Reformation», Bd. 1, 1831). Auch bei dem Abschlusse
des Schmalkaldischen Bundes und des Nürnberger Religionsfriedens war er in hervorragender Weise beteiligt, wie später an der
Gestaltung des kursächs. Kirchenwesens. Nach der Gefangennehmung Johann Friedrichs in der Schlacht bei
Mühlberg folgte er dessen Sohne Johann Friedrich dem Mittlern nach Jena. Wie die Universität Wittenberg, deren Kurator
er war, seiner Fürsorge viel verdankte, so ist die Stiftung der zu Jena (1548) wesentlich ihm zuzurechnen.
Brück
starb daselbst -
Vgl. Wimmer, Vita Gregorii Pontani (Altenb. 1730) Kolde, Der Kanzler Brück
(Gotha 1874).
-
Sein Sohn, Christian Brück, der des ältern Kranach Tochter Ursula geheiratet hatte, wurde als Kanzler Johann Friedrichs des Mittlern in die Grumbachschen Händel (s. Grumbach) verwickelt und zu Gotha hingerichtet.
Heinr., kath. Theolog, geb. zu Bingen [* 13] am Rhein, studierte seit 1851 im bischöfl. Seminar zu Mainz, [* 14] empfing 1855 die Priesterweihe, besuchte zu seiner weitern wissenschaftlichen Ausbildung München [* 15] und Rom und [* 16] wurde 1857 Professor der Kirchengeschichte, seit 1887 auch des Kirchenrechts, am bischöfl. Seminar in Mainz, 1889 auch Domkapitular. Außer dem in streng kath. Geiste gehaltenen «Lehrbuch der Kirchengeschichte» (Mainz 1872; 5. Aufl. 1890) schrieb u. a.: «Die rationalistischen Bestrebungen im kath. Deutschland, [* 17] ¶
besonders in den drei rhein. Erzbistümern, in der zweiten Hälfte des 18. Jahrh.» (ebd. 1865),
«Die Oberrhein. Kirchenprovinz von ihrer Gründung bis zur Gegenwart» (ebd. 1868),
«Adam Franz Lennig, Generalvikar und Domdekan in Mainz» (ebd. 1870),
«Das irische Veto» (ebd. 1879),
«Die geheimen Gesellschaften in Spanien [* 19] und ihre Stellung zu Kirche und Staat» (ebd. 1881),
«Geschichte der kath. Kirche im 19. Jahrh.» (1. u. 2. Bd., ebd. 1887-89).