Bruch
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Bierbrauerei

* 2
Bierbrauerei.in der Bierbrauerei, [* 2] s. Bier und Bierbrauerei (Bd. 2, S. 997 a).
Bruce (Thomas) - Bruch
Bruch
3 Seiten, 6'361 Wörter, 45'392 Zeichen
Bruch,
Bierbrauerei
* 2
Bierbrauerei.in der Bierbrauerei, [* 2] s. Bier und Bierbrauerei (Bd. 2, S. 997 a).
Bruch
(Bruchboden), mit Bäumen und Gesträuch bestandene Sümpfe (s. d.).
Besonders häufig sind die Erlenbrüche (Ellernbrüche).
Doch kommen auch Pappeln, Birken, Eschen und Weiden darin vor.
Auch die Bruch können wie die Sümpfe von der Vermoorung ergriffen werden (Moorbrüche).
Andere Namen für Bruch sind Fenn (Vehn, Veen), Luch (Lug) in Norddeutschland, Pell (Peel) am Niederrhein, Lohr (Lohe) in Franken.
in der Jägersprache ein abgebrochener grüner Zweig, der auf ein erlegtes Wild oder auf die Fährte [* 3] (Tritte), den Anschuß oder den Schweiß eines Stück Wildes gelegt wird;
daher auch eine Fährte verbrechen. Bruch heißt auch ein Zweig, den man dem glücklichen Erleger von (männlichem) Hochwild auf den Hut [* 4] steckt.
(Kleidungsstück), auch Bruoch, Broche, Niederkleid, Niederwat, eine kurze, nur den Unterleib und einen Teil der Oberschenkel bedeckende Hose, ähnlich den heutigen Schwimmhosen, meist ein Unterkleid, das mit Schnürriemen mit den die Beine bis zur Mitte der Oberschenkel bedeckenden Langstrümpfen vereinigt und schon im 12. Jahrh. getragen wurde.
Der Name, in der Schweiz [* 5] und den Niederlanden erhalten, wurde auch für Bad- und Schambinde gebraucht.
heißt in der Mathematik ein bestimmter Teil der Einheit. Man erhält einen Bruch, wenn man ein Ganzes (die Einheit) in eine gewisse Anzahl gleicher Teile teilt und einen oder mehrere dieser Teile nimmt. Teilt man z. B. die Einheit in vier gleiche Teile und nimmt drei derselben, so hat man drei Viertel oder Vierteile, was durch ¾ ausgedrückt wird. Wie in diesem Falle besteht jeder Bruch aus zwei Zahlen, die bei den gewöhnlichen Bruch übereinander gesetzt und durch einen horizontalen oder schrägen Strich getrennt werden; die untere Zahl heißt der Nenner und giebt an, in wieviel gleiche Teile die Einheit geteilt ist, die obere Zahl dagegen heißt der Zähler und giebt an, wieviel solcher Teile der Bruch enthält. So geschriebene Bruch heißen gemeine Bruch. Man unterscheidet echte Bruch, bei denen der Zähler kleiner, und unechte, bei denen er ebenso groß oder größer als der Nenner ist; jene sind kleiner, diese, je nachdem der eine oder andere der beiden angegebenen Fälle stattfindet, ebenso groß oder größer als die Einheit.
Die Brüche mit 1 als Zähler heißen Stammbrüche, wie ½, ⅓, 1/100 u. s. w., während ein Vielfaches davon mit Zweigbruch bezeichnet wird, wie ⅔, 5/6 u. s. w. Vertauscht man bei einem Bruch Zähler mit Nenner, so erhält man den sog. reciproken Wert desselben; so ist 4/3 der reciproke Wert von ¾ und 9 der von 1/9 u. s. w. Der Wert eines Bruch wird nicht geändert, wenn man Zähler und Nenner mit derselben Zahl multipliziert, z. B. ⅔ = 5·2/5·3 = 10/15. Dies nennt man einen Bruch erweitern; umgekehrt spricht man von einem gekürzten Bruch, wenn man Zähler und Nenner, die einen gemeinsamen Faktor haben, durch diesen dividiert, z. B. 9/12 = 3·3/3·4 = ¾. Hat man zwei Bruch zu addieren, bez. zu subtrahieren, so geschieht dies, wenn sie gleiche Nenner haben, indem man die Zähler addiert, bez. subtrahiert und den gemeinsamen Nenner darunter setzt, z. B. 3/7 + 2/7 = 3+2/7 = 5/7 und 5/7 - 2/7 = 5-2/7 = 3/7. Haben die Bruch verschiedene Nenner, so bringt man sie vorher auf den kleinsten gemeinsamen Nenner, den sog. Generalnenner und zwar indem man sie entsprechend erweitert, z. B. 2/15 + 3/30 = 2·2/2·15 + 3·3/3·10 = 4/30 + 9/30 = 13/30. Zwei B, werden multipliziert, indem man Zähler mit Zähler und Nenner mit Nenner multipliziert, z. B. ⅔ · 4/5 = 2·4/3·5 = 8/15. Zwei Bruch werden dividiert, indem man den als Dividendus geltenden Bruch mit dem reciproken Wert des als Divisor geltenden multipliziert, z. B. 3/5 : ⅔ = 3/5 · 3/2 = 9/10. Über Logarithmieren, Potenzieren, Wurzelziehen von Bruch s. Logarithmus, Potenz, Wurzel. [* 6] Neben den gemeinen hat man die Decimalbrüche (s. d.). Eine eigentümliche Art Bruch sind die Kettenbrüche (s. d.).
Bruch (medizinisch)
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Seite 53.597.nennt man in der Medizin erstens das widernatürliche Hervortreten eines Eingeweides aus irgend einer der geschlossenen Höhlen des tierischen Körpers durch eine anomale Öffnung, doch in der Art, daß das Eingeweide [* 7] von den allgemeinen ¶
Bedeckungen umschlossen bleibt; zweitens aber heißt auch die Verletzung des Zusammenhangs der Knochen [* 9] (s. Knochenbrüche). Der Eingeweidebruch (Hernia) stellt eine weiche, mehr oder weniger elastische, gewöhnlich schmerzlose Geschwulst dar, welche von der unveränderten Haut [* 10] bedeckt ist. Er besteht (von außen nach innen untersucht) erstens aus den äußern Bedeckungen, sodann gewöhnlich (aber doch nicht immer) aus der vorgetriebenen und sackförmig ausgedehnten serösen Membran, welche die Höhle des Organs auskleidet, z. B. des Bauchfells bei Unterleibsbrüchen (Bruchsack), und endlich aus dem vorgelagerten Organe selbst, welches durch eine Öffnung seiner Höhlenwandung (Bruchpforte oder Bruchring) hervortrat.
Solange der Zurücktritt des Vorgelagerten aus dem Bruch durch Druck u. s. w. in die normale Höhle möglich ist, nennt man den Bruch beweglich oder reponibel (Hernia mobilis); kann der Bruch wegen Verwachsung des Bruchinhalts mit dem Bruchsack oder wegen anderer Ursachen nicht zurückgebracht werden, so heißt er ein unbeweglicher oder irreponibler Bruch (Hernia immobilis, irreponibilis). Wird die Bruchpforte zu eng für das durchtretende Organ und schnürt dasselbe ein, sodaß es zur Abschnürung des Darminhalts oder zur Behinderung der Blutcirkulation kommt, so entsteht der eingeklemmte Bruch (Hernia incarcerata, strangulata). An jeder der drei großen Höhlen kommen Bruch vor, und man unterscheidet danach Kopf-, Brust- und Unterleibsbrüche.
Gehirn
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Gehirn.Bei den Kopfbrüchen treten das Gehirn, [* 11] bei den Brustbrüchen die Lungen, bei den Unterleibsbrüchen die Eingeweide des Unterleibes vor. Letztere sind die häufigsten, und unter ihnen die Leistenbrüche (Hernia inguinales), Schenkelbrüche (Herniae femorales s. crurales) und Nabelbrüche (Herniae umbilicales) die bekanntesten. Bei den Leistenbrüchen tritt das Eingeweide durch den Leistenkanal (s. Leistengegend), bei den Schenkelbrüchen durch den sog. Schenkelkanal hervor, durch welchen die großen Schenkelgefäße aus der Bauchhöhle heraus zum Schenkel sich begeben; bei den Nabelbrüchen erfolgt das Hervortreten der Eingeweide durch den sog. Nabelring (s. Nabel).
Darm
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Darm.Seltenere Hernien sind der Bruch des eirunden Loches (Hernia foraminis ovalis s. obturatoria), das Austreten des Eingeweides durch die das eirunde Loch (s. Becken) verschließende Membran, der Hüftausschnittbruch (Hernia ischiadica), das Hervortreten des Eingeweides durch die Incisura ischiadica major des Hüftbeins, der Bruch der weißen Linie (Hernia liniae albae), wobei das Eingeweide durch die sog. linea alba (s. Linea) hindurchtritt, der Dammbruch (Hernia perinealis, s. Damm), der Mastdarmbruch (s. d.), der Bauchbruch (s. d.) u. a. Bisweilen ist nur ein Eingeweide ganz oder teilweise im B. enthalten, bisweilen sind es aber auch mehrere; am häufigsten findet man jedoch das Netz und den Darm [* 12] entweder allein oder beide zusammen darin.
Der Darmbruch (Hernia intestinalis, Enterocele) enthält am häufigsten einen Teil des Dünndarms; mit ihm sind mehr oder weniger bedeutende Störungen in der Darmausleerung (in dem Abgange von Stuhl oder Blähungen) vorhanden. Diese Ausleerung hört ganz auf, sobald das Darmstück eingeklemmt ist, und es gesellt sich dann gewöhnlich Bauchauftreibung, Erbrechen (zuletzt sogar Kotbrechen), große Angst u. s. w. hinzu. Da in diesem Falle das Darmstück sich entzündet und brandig wird, so kann der Tod, wenn nicht schnell zweckmäßige Hilfe kommt, in wenigen Stunden erfolgen, oder es entsteht im günstigern Falle ein Durchbruch der brandigen Partie und eine Kotfistel. Der Netzbruch (Hernia omentalis, Epiplocele) hat einen Teil des Netzes zum Inhalt, ist weniger empfindlich als der Darmbruch und weniger von Störungen der Darmexkretion begleitet. Bei Darmnetzbruch (Enteroepiplocele) finden sich Darm und Netz zugleich im B. und die Zeichen beider vereinigt.
Die Eingeweidebrüche sind entweder angeboren (Hernia congenita) oder erworben (Hernia acquisita). Die Erwerbung der Bruch begünstigt alles, was die Organe nach den Bruchpforten hindrängt und was den Widerstand der Höhlenwände vermindert. Daher geben besonders Erschlaffung der Bauchmuskeln, schlechtverheilte Wunden, häufige Schwangerschaften, Wassersucht, häufig wiederholtes Herabdrängen des Zwerchfells bei erschwertem Stuhlgang, bei behinderter Urinentleerung, Aufheben von Lasten, ferner Reiten, Springen, Schreien, Husten, Blasen u. s. w. zu den Unterleibsbrüchen Veranlassung. Im allgemeinen sind die Bruch immer schlimme Krankheitszustände, welche stets mehr oder weniger die Funktionen des verlagerten Teils sowie die freie Thätigkeit des Individuums hindern und durch die Möglichkeit der Einklemmung das Leben des Kranken gefährden.
Bruch (Personenname) -
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Bruchband.Auch für den Laien ist ein in der Regel leicht als solcher zu erkennen, wenn an einer der oben genannten natürlichen Bruchpforten (Leistenkanal, Schenkelkanal, Nabel) eine meist schmerzlose, weiche, mehr oder weniger elastische Hervorragung oder Geschwulst entsteht, welche bei einem gleichmäßigen leichten Druck, oder wenn sich der Kranke auf den Rücken legt, von selbst vergeht, beim Aufrechtstehen, Husten oder Pressen aber wieder zum Vorschein kommt. Gewöhnlich leiden Bruchkranke, wenn sie kein Bruchband [* 13] tragen, auch an gewissen Beschwerden, wie schmerzhaftes Ziehen in der Bruchgeschwulst und im Bauche, Blähungsbeschwerden, Kollern und Poltern im Leibe, trägem Stuhl oder Verstopfung u. dgl. Die Svmptome der Brucheinklemmung sind: heftiger Schmerz im B., welcher sich prall anfühlt und nicht mehr zurückbringen läßt, Kolik, Schmerzen im Unterleib, Aufstoßen, Verstopfung, Brechneigung und Erbrechen, selbst Kotbrechen. Wenn bei einem Bruchkranken sich die eben genannten Erscheinungen einstellen, so ist größte Gefahr im Verzuge und so rasch wie möglich ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, weil die eingeklemmte Darmschlinge, sich selbst überlassen, gewöhnlich bald brandig wird und durch Hinzutreten einer akuten Bauchfellentzündung (s. d.) zum Tode oder, im allergünstigsten Falle, zur Bildung einer häßlichen Kotfistel (s. Leistengegend) führt.
Bruch (Joh. Friedr.) -
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Seite 53.598.Die Behandlung hat zunächst darauf zu sehen, ob der Bruch beweglich ist oder unbeweglich. Bewegliche Bruch können bei jugendlichen Individuen, welche das 20. Lebensjahr noch nicht überschritten haben, dadurch radikal geheilt werden, daß man das verlagerte Organ in seine normale Lage zurückbringt (was durch die Reposition oder Taxis geschieht), und dann durch eine geeignete Bandage, ein Bruchband, sehr lange Zeit hindurch am Hervortreten hindert. Das Bruchband (Bracherium) ist ein eigentümlich geformtes Verbandstück, bestehend aus einem Kopf (Pelotte), welcher die Bruchöffnung bedeckt und durch Druck schließt, und dem diesen Druck ¶
ausübenden Befestigungsapparat; letzterer ist eine Stahlfeder oder ein Gummigurt. Auch unelastische Gurte hat man früher zur Befestigung der Pelotte benutzt; doch sind diese als unzweckmäßig außer Gebrauch gekommen. Meist muß das Bruchband einige Jahre Tag und Nacht getragen werden, wenn es eine Radikalheilung bewirken soll. Auch wenn sich die Bruchpforte schon geschlossen, muß das Bruchband noch ein Jahr hindurch getragen werden und darf erst allmählich, anfangs bloß des Nachts, abgelegt werden.
Nur bei kleinen Kindern geht die Heilung oft schneller von statten. Außerdem kann man die Radikalheilung durch eine Operation zu stande bringen. Diese Radikaloperation, welche auf den Verschluß der Bruchpforte und des Bruchhalses ausgeht, wurde, wenn auch in roher Weise, schon im Mittelalter häufig geübt, kam jedoch wegen ihrer ungünstigen Erfolge ganz in Mißkredit, bis im Beginn des 19. Jahrh. verbesserte Operationsverfahren ihr wieder mehr Anhänger verschafften. Da jedoch noch immer die von der Radikaloperation zu erwartenden Vorteile in keinem Verhältnis zu ihren Gefahren standen, so machten die meisten Chirurgen von ihr keinen Gebrauch, bis durch Einführung der antiseptischen Verbandmethode die Gefahren derselben auf ein sehr geringes Maß reduciert wurden. Demgemäß ist die Radikaloperation in der neuesten Zeit wieder mehr in Aufnahme gekommen und wird namentlich ausgeführt im Anschluß an die Operation des eingeklemmten Bruch, bei Brüchen, die sich durch ein Bruchband nicht zurückhalten lassen, und auch in andern Fällen auf dringenden Wunsch des Patienten. Von den als Radikalheilmittel angepriesenen Arzneien, Bruchpflastern u. s. w. ist nichts zu erwarten.
Bei beweglichen Bruch, welche nicht radikal geheilt werden sollen, muß wenigstens eine Palliativbehandlung eintreten, welche die durch den Bruch bedingten Beschwerden beseitigt. Diese besteht in der Anlegung eines Bruchbandes, welches das vorher in seine Höhle zurückgebrachte Eingeweide zurückhält. Der Bruchkranke muß stets darauf achten, daß das Bruchband in seiner richtigen Lage sich befindet und kein Teil des Brucheingeweides unter ihm ausgetreten ist. Da bei ruhiger Lage die Bruch nicht hervorzutreten pflegen, kann er nachts das Bruchband ablegen.
Messer - Messerscheide
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Messer.Nur wenn er an Husten leidet, wird er auch nachts das Bruchband anbehalten müssen. Wünschenswert ist es außerdem, daß der Bruchkranke jede starke Bewegung und Anstrengung meidet und eine leichte, nicht blähende Diät führt. Unbewegliche Bruch behandelt man, je nach der Ursache der Unbeweglichkeit, verschieden. Ist der Bruch unbeweglich, weil er eingeklemmt ist, und ist er deshalb schmerzhaft und veranlaßt Verstopfung und Erbrechen, so muß er so frühzeitig wie möglich mit mäßiger Gewalt und am besten in der Chloroformnarkose von einem Arzt durch vorsichtige Manipulationen zurückgebracht werden (Reposition oder Taxis des Bruch). Gelingt dies nicht, so muß, um die Gefahr dieses Zustandes zu beseitigen, zur Bruchoperation oder dem Bruchschnitt (Herniotomie) geschritten werden, bei der nach Durchschneidung der Bedeckungen die Einschnürung mit dem Messer [* 15] gelöst und dann das Eingeweide reponiert wird.
Dies ist weder eine gefahrlose noch leichte Operation; sie erfordert viel Umsicht und Geschicklichkeit. Die Gefahr der Bruchoperation ist um so geringer, je frühzeitiger nach dem Entstehen der Einklemmung dieselbe vorgenommen wird. Ist nach der Bruchoperation Heilung eingetreten, so muß, um das Wiedervortreten des Bruch zu verhüten, ein Bruchband getragen werden. Ist der Bruch unbeweglich, weil er sehr groß, oder weil Teile des Brucheingeweides an dessen Umhüllungen angewachsen sind, so kann man ihn oft noch zurückbringen und durch ein Bruchband zurückhalten, nachdem der Patient längere Zeit bei schmaler Kost und Purgieren in der Rückenlage im Bett [* 16] zugebracht hat. Gelingt dies nicht, so kann man demselben das Tragen des Bruch noch durch eine geeignete Bandage (Tragbeutel, Leibbinde) erleichtern. -
Vgl. Schuh, Über die Einklemmung der Unterleibsbrüche und ihre Behandlung (Wien [* 17] 1860);
Schmidt, Hernien in Pitha-Billroths «Handbuch der Chirurgie», 3. Bd., 2. Abteil., Lfg. 3 (Stuttg. 1882);
Ravoth, Die Unterleibsbrüche, ihre Ursachen, Erkenntnis und Behandlung (2. Aufl., Lpz. 1886);
Graser, Die Unterleibsbrüche (Wiesb. 1891).
Pirna - Pirole [unkorr
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Pirmasens.Joh. Friedr., prot. Theolog, geb. zu Pirmasens [* 18] in Rheinbayern, studierte seit 1809 in Straßburg, [* 19] wurde 1813 Pfarrvikar in Lohr bei Pfalzburg, 1821 Professor am prot. Seminar in Straßburg. Seit 1831 zugleich Prediger zu St. Nikolai, ward er 1849 geistlicher Inspektor, 1852 Mitglied des Oberkonsistoriums, 1866 des Direktoriums. Bruch hielt die Einweihungsrede bei der Eröffnung der deutschen Universität Straßburg und war ihr erster Rector Magnificus. Er starb Theologisch vertrat Bruch einen spekulativen Rationalismus, kirchenpolitisch stand er dem Protestantenverein nahe.
Besonderes Verdienst erwarb er sich um die Freiheit der elsässischen Kirche gegenüber der Revolution von 1848 und der Reaktion (nach 1851). Von seinen Schriften sind hervorzuheben: «Lehrbuch der christl. Sittenlehre» (2 Bde., Straßb. 1829-32),
«Études philosophiques sur le christianisme» (Par. u. Straßb. 1839),
«Lehre [* 20] von den göttlichen Eigenschaften» (Hamb. 1842),
«Weisheitslehre der Hebräer» (Straßb. 1851),
«Lehre von der Präexistenz der menschlichen Seele» (ebd. 1859),
«Theorie des Bewußtseins» (ebd. 1864). -
Vgl. seine Kindheits- und Jugenderinnerungen (Straßb. 1889) und Wirksamkeit in Schule und Kirche 1821-72 (ebd. 1889).
Köln
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Köln.Max, Komponist, geb. zu Köln, [* 21] wurde auf dem dortigen Konservatorium durch F. Hiller gebildet. Als Stipendiat der Mozart-Stiftung unternahm Bruch von 1857 ab Studienreisen, die !hn bis Paris [* 22] führten, wurde 1865 Musikdirektor in Koblenz, [* 23] 1867 Hofkapellmeister in Sondershausen, [* 24] privatisierte 1870-73 und leitete dann den Sternschen Gesangverein in Berlin, [* 25] die Philharmonic Society in Liverpool, [* 26] 1883-90 den Orchesterverein in Breslau. [* 27] 1891 wurde er zum Vorsteher einer Meisterschule für musikalische Komposition bei der Akademie der Künste in Berlin und zum Mitglied des Senats der Akademie ernannt. hat sich zwar seiner glänzenden Einführung als Komponist nicht entsprechend entwickelt, gehört aber durch glückliche Erfindungsgabe, hohe Formvollendung, sichere Behandlung des Gesangsmäßigen und Beherrschung der gesamten modernen Ausdrucksmittel zu den hervorragendsten Tondichtern der Gegenwart. Seine bedeutendsten Arbeiten,"Frithjof" (Kantate für Männerchor und Soli), das erste Violinkonzert (G-moil) und die erste Sinfonie (Es-dur), gehören seiner Jugendperiode an und entstanden 1864-70. Sie bekunden ein Talent, dessen stärke und Eigentümlichkeit in der Verbindung ¶