CharlesFarrar, amerik.
Humorist, bekannt als Artemus Ward, geb. in
Waterford (Maine),
war zuerst Schriftsetzer, 1858 Berichterstatter für den in
Cleveland
(Ohio) erscheinenden «Plaindealer». Seine hier veröffentlichten
satir.
Briefe («Artemus Ward, showman») machten ihn schnell
berühmt. Infolge des vorzüglichen
Artikels «A visit to
BrighamYoung» wurde er 1861 Chefredacteur der humoristischen Wochenschrift
«Vanity Fair». Ein Lungenleiden führte Browne 1866 nach England, wo er zu
Southampton starb. Seine humoristischen Vorlesungen
wirkten besonders durch trockne Witze. Überaus komisch sind die Erzählungen aus dem Mormonenlande.
Browne schrieb noch: «Artemus Ward, his travels» (1865),
«Artemus
Ward inLondon»
[* 2] (1867). «Artemus Ward, his Works complete» gab
Melville D.
Landon heraus (1875). -
Frances, engl. Schriftstellerin, geb. in Stranolar
in
Irland, erblindete als
Kind, erwarb trotzdem eine gute
Bildung und veröffentlichte 1840 «Songs of our
land», später dichterische Beiträge in Zeitschriften, die den damaligen Premierminister Peel bewogen, ihr eine Pension
von 20 Pfd. St. zu verschaffen, 1844 «The star of Attéghéi,
the vision of
Schwartz and other poems». 1847 nach Edinburgh übergesiedelt, lieferte Browne Beiträge
zu «Chambers' Journal» und veröffentlichte «Lyrics
and miscellaneous poems» (1848) und den
Roman «The Ericksons» (1852). 1852 zog sie nach
London, wo sie sich mit Gedichten (z. B.
«Pictures and songs from home», 1856) und Erzählungen (z. B.
«Our uncle the traveller's stories», 1859) an der Journallitteratur beteiligte. 1861 erschien
«My share of the world: an autobiography», dann
Romane: 1862 «The
Castleford case», 1866 «The hidden sin», 1869 «The
exile's trust», 1875 «The nearest neighbor, and other stories»,
später «The foundling of the fens» (1886),
(spr. braun),Georg, Reichsgraf von, russ. Feldmarschall, aus einem alten irischen Adelsgeschlecht, geb. in
Limerick, studierte daselbst und trat 1725 in kurpfälz., 1730 als
Kapitän-Lieutenant in russ. Kriegsdienste, wo er bei Unterdrückung
einer Meuterei gegen die Kaiserin
Anna durch Entschlossenheit sich auszeichnete und bald zum Obersten
aufstieg. Browne nahm seitdem an allen
Kriegen, die
Rußland bis 1762 führte, ehrenvoll teil und wurde als Generalmajor im Siebenjährigen
Kriege bei Zorndorf schwer verwundet.
Peter III. ernannte Browne zum Gouverneur von
Esthland
[* 3] und Livland, wo er 30 Jahre blieb und
zur Besserung der
Lage der
Bauern zu wirken suchte. Bei
Katharina II. stand in hoher
Achtung. Durch
Joseph
II. ward er 1779 zum deutschen Reichsgrafen erhoben. Er starb zu
Riga.
[* 4] -
Vgl. Histoire de la vie de
George de Browne
(Riga
1794).
(spr. braun),JohnRoß, amerik.
Reisender und Schriftsteller, geb. 1817 in
Irland, lebte
von
Jugend auf in
Amerika,
[* 5] machte auf einem Walfischfahrer eine
Reise um die Welt, die er u. d. T. «Etchings
of a whaling cruise, with notes of a residence on the island of
Zanzibar» (Lond. 1846) beschrieb. Nach seiner Rückkehr wurde
er Zollbeamter, besuchte als solcher 1849 Kalifornien und ging 1851 als Zeitungskorrespondent nach Europa,
[* 6] bereiste
Italien,
[* 7]
Sicilien und
Palästina,
[* 8] und legte seine
Beobachtungen 1853 in der
Schrift «Yusef» (Lond. 1853) nieder.
Darauf sandte ihn die Regierung der
Vereinigten Staaten
[* 9] als Zollbeamten an die nordöstl.
Küste des
Stillen Oceans. Seinem
Aufenthalt daselbst verdanken die «Adventures in the
Apache country» (Nenyork 1869) ihr Entstehen. 1861 ging
Browne wieder nach Europa, bereiste außer
Deutschland,
[* 10]
Polen und
Rußland auch
Island
[* 11] und
Algier und berichtete darüber in den vom
Verfasser auch illustrierten
Schriften «»The land of Thor“ (Neuyork
[* 12] 1867) und «An
American famiy in
Germany» (ebd. 1866). Namentlich die letztere
Schrift leidet an übertriebenem
Humor und
gänzlicher Unkenntnis des
Landes, das er schildern will. Nachdem er im
Auftrage der Regierung seinen
Bericht «Mineral resources
west of the Rocky Mountains» (Neuyork 1868) erstattet hatte, wurde er 1868 zum Gesandten in
China
[* 13] ernannt, 1870 aber wieder
abberufen. Browne lebte darauf in
Oakland gegenüber
San Francisco und starb
(spr. braun),Maxim.Ulysses, Reichsgraf von Browne,
Baron de
Camus and Mountany, österr.
Generalfeldmarschall, ein
Verwandter des russ. Feldmarschalls
Georg, Reichsgrafen von Browne, wurde zu Basel
[* 14] geboren. Sein
Vater hatte als
AnhängerJakobs II. sein Vaterland verlassen müssen und kaiserl. Kriegsdienste
genommen, infolge deren er 1716 in den Reichsgrafenstand erhoben wurde; er starb 1731. Browne trat ebenfalls in das
österr.
Heer, diente schon 1718 in
Ungarn
[* 15] und
Sicilien, nahm 1734 als Oberst in dem poln. Thronfolgekrieg am ital.
Feldzuge gegen die
Franzosen und Sardinier teil, deckte 1735
Tirol,
[* 16] machte 1737-39 die Feldzüge gegen
die
Türken mit und wurde zum Feldmarschalllieutenant und
Beisitzer des Hofkriegsrats ernannt.
BeimEinfallFriedrichs II. in
Schlesien
[* 17] gegen Ende 1740 erschwerte er dem Könige nach Kräften den
Vormarsch. Dann vereinigte
er sich mit Neipperg, führte in der
Schlacht bei Mollwitz, wo er verwundet wurde, den rechten Flügel
und kämpfte unter dem Prinzen von Lothringen in der
Schlacht bei Chotusitz. Nach dem Frieden von
Breslau
[* 18] befehligte er unter
Khevenhüller 1743 im
Österreichischen Erbfolgekriege und hatte an der Vertreibung der
Franzosen aus
Bayern
[* 19] großen Anteil.
Hierauf diente er unter dem Fürsten Lobkowitz in
Italien, wo er namentlich denÜberfall von
Velletri ausführte,
und wurde 1745 wieder nach
Bayern und von da, als Feldzeugmeister, an den Rhein geschickt; 1746 ging er mit einem
Heere von 30000 Mann
nach
Italien, wo er gleich anfangs Guastalla und Parma
[* 20] eroberte und den
Sieg bei
Piacenza entschied. Er eroberte die befestigten
Engpässe der Bocchetta 4. Sept., worauf sich Genua
[* 21] unterwerfen mußte, das jedoch durch
GeneralBottas Schuld wieder verloren ging.
Browne stand 1748 im
Begriff, Genua aufs neue einzunehmen, als die Nachricht von den
Aachener Friedenspräliminarien eintraf. 1749 wurde
er zum Gouverneur von Siebenbürgen ernannt; zwei Jahre darauf erhielt er das Generalkommando in
Böhmen
[* 22] und 1753 die Feldmarschallswürde. Als
Friedrich II. 1756 den
Krieg aufs neue begann, wurde an die
Spitze des bei Kolin
[* 23] zusammengezogenen
Heers gestellt. Von
Friedrich bei Lobositz geschlagen, drang
¶
mehr
er zur Befreiung der bei Pirna
[* 25] eingeschlossenen Sachsen
[* 26] bis gegen Schandau vor, konnte jedoch die Kapitulation nicht verhindern.
Er riet, Friedrich II. in Sachsen anzugreifen; aber weder hier noch später, als er dem Entschlusse des HerzogsKarl von Lothringen,
ein festes Lager
[* 27] bei Prag
[* 28] zu beziehen, widersprach, ward sein Rat befolgt. So kam es zu der für
die Österreicher unglücklichen Schlacht bei Prag. Browne traf gegen die von den Preußen
[* 29] versuchte Überflügelung die besten Anordnungen
und schlug deren ersten Angriff unter Schwerin
[* 30] mit großer Tapferkeit zurück. Bei dieser Gelegenheit zerschmetterte eine
Geschützkugel sein linkes Bein, und Browne wurde nach dem von den Preußen eingeschlossenen Prag geschafft,
wo er starb. Ihm zu Ehren erhielt 1888 das österr. Infanterieregiment Nr. 36 seinen
Namen. -
eine Art von philos. Glaubensbekenntnis, das sich durch Kühnheit und Neuheit der Gedanken
auszeichnet, aber den Vorwurf des Atheismus zuzog. AllgemeinereVerbreitung erlangte «Pseudodoxia epidemica,
or treatise on vulgar errors» (Lond. 1646; neue Aufl. 1852; deutsch,
Frankf. 1680),
wo er den im Volke und unter den Gebildeten gangbaren Aberglauben an Beispielen widerlegt. Die Auffindung einiger
alten Graburnen in Walsingham gab zu «Hydriotaphia, or urn burial»
(Lond. 1658; 4. Aufl. 1736) Anlaß. Sonst hat man von ihm «Miscellany tracts» (Lond.
1684),
«Posthumous works» (ebd. 1712) und eine Sammlung von Aphorismen, «Christian morals» (Cambr. 1716; neue Ausg., Lond.
1863). Eine Folioausgabe seiner sämtlichen Werke erschien 1686 (deutsch von Chr. Peganius, Frankf. und Lpz. 1780), eine
neuere Gesamtausgabe von Wilkin (London, in 3 Bdn.) 1851 fg. - B.s Leben beschrieb Sam.
Johnson.
(spr. braun), William, engl. Dichter, geb. 1590 zu
Tavistock in Devonshire, studierte in Oxford und London die Rechte, pflegte aber besonders die schöne Litteratur, ward Erzieher
des Earl of Caernarvon, lebte dann im Hause des Lord Pembroke hochgeehrt. Er starb 1645 zu Ottery St.
Mary. Er schrieb «The shepherd's pipe» (Lond. 1614 u. 1620),
«Britannia's pastorals» (2 Tle., ebd. 1613-16) u. a. Browne, der älteste
bedeutende Bukoliker Englands, ist, obwohl an Marino herangebildet, meist naturwahr und empfindungsvoll. Seine «Works»
gab Thompson heraus (3 Bde., Lond.
1772). -
Vgl. Sommer, Erster Versuch über die engl. Hirtendichtung (Marb. i. H. 1888).