Brouwer
(spr. brauer
),
Adriaen, niederländ.
Maler, geboren um 1605 oder 1606 zu
Oudenaarde in
Belgien,
[* 2] hielt sich einige Zeit in
Holland und besonders in
Haarlem
[* 3] auf, wo er bei
Frans
Hals lernte, und begab sich um 1630 nach
Antwerpen,
[* 4] wo er 1631 in die Lukasgilde aufgenommen wurde. Unter dem Einfluß von
Rubens, der seine Gemälde hochschätzte
und eine Anzahl derselben für seine
Kunstsammlung erwarb, bildete er sein
Kolorit zu großer Leuchtkraft und
Durchsichtigkeit
aus. Er malte ausschließlich
Szenen aus dem
Bauern- und Wirtshausleben, Bauerntänze,
Kartenspieler,
Raucher, Trinker und
Schlägereien,
welche sich durch eine große Lebendigkeit der
Charakteristik und durch eine sprühende Genialität der Auffassung
auszeichnen.
Bei Lebzeiten scheinen seine Genrebilder jedoch nicht sehr hoch im Preis gestanden zu haben, da er so in Not geriet, daß ihm 1632 sein armseliger Hausrat von seinen Gläubigern abgenommen wurde. Vielleicht hat auch sein lustiges Leben zu seinem Vermögensverfall beigetragen. Er starb im Januar 1638 in Antwerpen an der Pest. Er hat nicht nur aus seinen Schüler Joos van Craesbeeck, sondern auch aus David Rijckaert, Teniers den jüngern und die Holländer A. van Ostade, Saftleven u. a. einen bedeutenden Einfluß geübt. Seine Bilder kommen nicht häufig vor, die besten in der Münchener Pinakothek, in Petersburg, [* 5] in Madrid, [* 6] Dresden [* 7] und Wien [* 8] (Galerie Liechtenstein). [* 9]