Broughton
(spr. braut'n), John Cam Hobhouse, Lord, brit. Staatsmann, geb. in London [* 2] als Sohn eines reichen Brauers. Er studierte gleichzeitig mit Lord Byron in Cambridge, bereiste mit diesem 1809 den Orient und gab einen Reisebericht in «Journey through Albania and other provinces of the Turkish Empire» (Lond. 1812; neue Aufl., 2 Bde., ebd. 1855). Ihm ist der vierte Gesang von Byrons «Childe Herold» gewidmet. In seinen «Letters written by an Englishman during the last reign of Napoleon» (Lond. 1815) erregte er durch seine starke Parteinahme für den Kaiser großen Anstoß, und 1819 brachte ihn sein litterar.
Freimut zeitweise ins Gefängnis. Seit 1820 saß er auf Seite der Radikalen im
Unterhause, beteiligte
sich an der Gründung der «Westminster Review», näherte sich dann den
Gemäßigten und wurde im Ministerium Grey 1831
Staatssekretär für das Kriegswesen, 1833 erster Sekretär
[* 3] für
Irland, unter
Melbourne
[* 4] 1835 Oberkommissar der
Domänen und 1839 Präsident des
Ostindischen
Amtes. Diese
Stellung verlor er bei dem
Sturz des
Kabinetts 1841, erhielt sie aber 1846 unter
Russell wieder. Nachdem er 1851 zum
Baron Broughton
de Gyfford erhoben war, nahm
er 1852 seine Entlassung und starb Mit ihm erlosch die Peerswürde.