(spr. bruk),Henry, engl. Dichter, geb. 1706 zu
Rantavan in
Irland, studierte zu Dublin
[* 2] und
London
[* 3] Rechtswissenschaft und widmete sich zugleich der
Poesie. Eine frühe
Ehe bei
schlechter Berufspraxis brachte ihn in
Not. Sein erstes Werk:
«Universal beauty, a philosophical poem»
(1735), erntete großen Beifall. 1740-83 lebte Brooke schriftstellernd und oft mit bitterster Bedrängnis kämpfend
auf seinem Gute zu Rantavan, wo er, dem
Wahnsinn nahe, starb. Unter seinen vielen
Dramen steht das im Interesse der
Tories geschriebene
«Gustavus
Vasa» (1738),
dessen Aufführung aus polit.Grünen verboten wurde, obenan, unter den
Romanen
«The fool of quality, or the history of Henry Earl of Moreland» (5 Bde.,
1760; neu hg. von Ch. Kingsley mit Vorrede, 1859),
Moreland merkwürdige Geschichte und Abenteuer» (2 Bde., 1783) vergleiche. Außerdem schrieb
er, in Nachahmung Von Swifts «Drapier's letters», «Farmer's
letters» (1745) an das irische Volk, die Tragödie «The Earl of Westmoreland» (1745; 1761 in London aufgeführt),
den schwachen dreibändigen Roman «Julliet Greenville» (1774),
eine Sammlung
«Fairy tales» (2 Bde.,
1750),
«The trial of the RomanCatholics» (1762), worin er zu Gunsten der irischen Katholiken eintritt u. a. B.s
gesammelte Werke gab seine Tochter heraus (4 Bde., 1792). -
Vgl. Brookiana, or anecdotes of H. Brooke (2 Bde., Lond.
1804);
(spr. bruk),Sir James, bekannt durch seine Wirksamkeit auf der InselBorneo, wurde geb. zu Coombe
Grove bei Bath. Er ging im Dienst der Ostindischen Compagnie nach Indien, nahm 1825 am Kriege gegen Birma teil, besuchte dann
zweimal China
[* 5] und den Malaiischen Archipel und faßte den Plan, die wilden Stämme dieser Länder der Civilisation
zuzuführen. Zu dem Zwecke segelte er 1838 von London aus nach Serawak (s. d.) auf Borneo, das damals dem Sultan Muda-Hassim
von Brunei (s. Borneo) unterstand, aber gerade in offener Empörung gegen ihn begriffen war. Brooke unterstützte den Sultan, kam 1840 zum
zweitenmal nach Borneo und übernahm die von Muda-Hassim ihm angebotene Regierung von Serawak. 1842 vom
Sultan förmlich als Radscha anerkannt, ging er höchst energisch gegen das Seeräuberwesen vor, suchte Handel und Verkehr
zu heben und für Civilisierung der Eingeborenen zu wirken. 1846 veranlaßte er den Sultan zur Abtretung der
Insel Labuan (s. d.) an England und brachte 1847 den abgeschlossenen Vertrag selbst nach der Heimat.
Nachdem er bei einem Chinesenaufstand im Febr. 1857 den größten Teil seines Eigentums verloren und 1858-61 zur Wiederherstellung
seiner Gesundheit in England geweilt, zwang ihn eine neue Empörung 1861 zur Rückkehr, bis er 1863 Borneo für
immer verließ und die Regierung seinem Neffen Charles Johnson Brooke übertrug. Er erlangte von England die Anerkennung der Unabhängigkeit
seines Territoriums, dafür bestimmte er in seinem Testament, daß dieses an die Königin Victoria
[* 6] oder deren Erben fallen solle,
wenn seine Familie ausstürbe. Er starb auf seinem Landsitz Barraton in Devonshire und bald
darauf auch sein Neffe. -
Vgl. Keppel, Expedition to Borneo for the suppression of piracy, with extracts from the Journal of
James Brooke of Sarawak (2 Bde., Lond.
1847);