Bronzefarben
sind feingepulverte Metalle oder Metalllegierungen; sie wurden bereits Mitte des 18. Jahrh. von Huber in Fürth [* 2] durch feines Zerreiben der Abfälle der Metallschlägerei oder Schaumgoldfabrikation hergestellt; ihre seit der Zeit bedeutend vervollkommnete Darstellung erfolgt gegenwärtig noch vorzugsweise in Fürth und Nürnberg. [* 3] Durch Anwendung verschiedener Metalllegierungen von Kupfer [* 4] und Zink und durch passend geleitete Erwärmung, wodurch Anlauffarben entstehen, hat man es in seiner Gewalt, eine Menge verschiedener Farbentöne herzustellen.
Die einzelnen Metallkompositionen werden zunächst zu Blech gewalzt und dieses mittels eines Dampfhammers zwischen Häuten so rein geschlagen, daß 1 kg etwa 140 qm deckt. Das so verdünnte Metall wird unter Zufluß von heißem Fett mittels einer Kratzbürste durch Metallsiebe getrieben. Das Durchgegangene wird auf einer Reibmaschine weiter zerkleinert, bis es die gewünschte Feinheit angenommen hat, worauf es unter beständigem Umrühren in einem eisernen Kessel solange erwärmt wird, bis der verlangte Farbenton erscheint, worauf das Erhitzen sofort zu unterbrechen ist, da sonst andere Farben auftreten würden.
Kupferbronzefarben
werden gewonnen durch Reduktion von Kupfervitriollösungen durch metallisches
Eisen,
[* 5]
wobei man zur Vermeidung
von Verunreinigungen Eisenstäbe anwendet, die mit Fließpapier umwickelt sind. Das metallische Kupfer legt sich als feiner
Metallschlamm auf dem Papier ab, wird dann noch weiter zerrieben und nach dem Waschen und
Trocknen durch Erwärmen unter Zugabe
von etwas Fett oder Paraffin
[* 6] auf die gewünschte
Farbe gebracht.
Weiße Bronzefarbe
besteht aus Zinn, das
ebenso behandelt wird, wie oben angegeben, indes ohne erwärmt zu werden.
Blaue Bronzefarbe
wird aus weißer hergestellt,
indem diese mit einer alkoholischen Lösung von Anilinblau übergossen und bis zum Verdunsten des
Spiritus
[* 7] gerührt wird.
Die gröbern Bronzefarben
heißen
Brokate (s. d.).
Über die Behandlung der Bronzefarben
beim
Bronzieren s. d.