(spr. brongnjĭahr),AdolpheThéodore,
Botaniker, Sohn des folgenden, geb. zu
Paris,
[* 2] studierte
Medizin, wandte sich aber hauptsächlich botan.
Studien zu und machte sich sowohl um die
Morphologie der
jetzt lebenden
Pflanzen als um die Kenntnis der vorweltlichen
Vegetation sehr verdient. Brongniart wurde 1833 Professor am Jardin des
plantes, 1852 Generalinspektor der
Universität, zugleich aber auch Mitglied der
Akademie und 1866 zum Mitglied des
kaiserl.
Rats des öffentlichen Unterrichts ernannt. Er starb zu
Paris. Als Redacteur der botan. Sektion der «Annales
des sciences naturelles» legte er teils in diesem Journal, teils in den ältern «Annales
de la
Société d'historie naturelle de
Paris», teils in den «Annales du Musée d'historie naturelle»
eine Menge wichtiger
Aufsätze nieder.
Schon 1821 gab er einen Versuch der Klassifikation der
vorweltlichen
Pflanzen heraus, dem er einen «Prodrome d'une historie des végéteux fossiles»
(Par. 1828) folgen ließ.
Sein Hauptwerk ist die «Historie des végéteux fossiles, ou recherches botaniques
et géologiques sur les végéteux renfermés dans les diverses couches du globe» (2 Bde.,
Par. 1828-37),
worin er eine systematische Zusammenstellung aller ihm bekannt gewordenen
Arten der vorweltlichen
Perioden lieferte.
Von seinen andern botan.
Arbeiten sind zu erwähnen: «Essai d'use classification naturelle des champignons» (Par.
1825),
das «Mémoire sur la familie des Rhamnées» (ebd. 1826) und die «Enumération
des genres de plantes cultivées au Muséum d'historie naturelle de
Paris» (ebd. 1843; 2. Aufl. 1850).
Nach seinem
Tode gab die
Akademie noch seine
«Recherches sur les graines fossiles silicifiées» (Par. 1881) heraus.
(spr. brongnjĭahr),Alexandre, franz. Mineralog und Geognost, geb. zu
Paris, wurde 1797 zum Professor der Naturgeschichte an der Ecole centrale de quatre nations ernannt.
Außerdem seit 1794 als Ingenieur beim Bergwesen, seit 1800 als Direktor der Porzellanfabrik zu Sèvres angestellt, wurde
er 1818 Ingenieur-en-Chef der
Bergwerke und 1822 Professor der Mineralogie am Naturhistorischen Museum zu
Paris und starb daselbst Er
schrieb: «Traité élémentaire deminéralogie avec des applications aux arts» (2 Bde.,
Par. 1807),
an den sich die «Introduction
à la minéralogie» (ebd. 1824, 1826) und das
«Tableau méthodique et charactéristique
des pricipales espèces minérales (ebd. 1824) anschlossen. Die mit
Cuvier herausgegebene »Description geologique et minéralogique
des environs de
Paris» (3. Aufl., Par. 1835) bildet mit die Hauptgrundlage
für bessere Kenntnis der neuern tertiären Gebirgsformationen. Auch gab er wertvolle geognost.
Beobachtungen über den
Bau derApenninen und
Alpen
[* 3] (1821 und 1823) und über die skandinav. Felsblöcke, welche sich über die norddeutsche
Ebene verbreiten (1828), sowie eine Menge hierauf bezüglicher anderer
Abhandlungen heraus. Für die systematische
Geognosie ist sein «Essai d'une classification minéralogique des roches mélangées»
(Par. 1813) zu erwähnen, den er in «Classification et
caractères minéralogiques des roches homogènes et hétérogènes» (ebd. 1827; 3. Aufl.
1830) weiter ausgeführt. Ein vollkommenes
System der Geognosie lieferte er in dem
«Tableau des terrains qui composent l'écorce
du globe» (Par. 1829; deutsch von Kleinschrod, Straßb. 1830),
dem ein
«Tableau de la distribution méthodique de espèces minérales» (Par. 1835) folgte.
Als Direktor der Porzellanfabrik zu Sèvres, die er durch Herstellung des keramischen Museums sowie 1827 durch
Begründung
eines
Instituts fürGlasmalerei
[* 4] erweiterte, fand er Veranlassung zu mehrernSchriften über das
Kolorieren
und Dekorieren des echten Porzellans (deutsche Bearbeitung von Voigt, Weim. 1846). Auch verfaßte
er das «Mémoire sur la peinture sur verre» (Par.
1829) und den
«Traité des arts céramiques ou des potieres» (2 Bde.
mit
Atlas,
[* 5] ebd. 1844; 2. Aufl. 1854),
wonach Kypke das «Handbuch der Porzellanmalerei» (Berl.
1846; 2. Aufl. 1861) bearbeitete.