Museum (engl. British Museum), ein großartiges Nationalinstitut in London, das verschiedenartige, ebenso
ausgedehnte wie reichhaltige wissenschaftliche und artistische Sammlungen enthält. Wie so manche Anstalt ähnlicher Art,
verdankt auch dieses Museum seine Gründung dem Gemeinsinn eines Bürgers. Sir Hans Sloane (s. d.), der mit
einem Aufwand von 50,000 Pfd. Sterl. eine naturwissenschaftliche Sammlung zu stande gebracht
hatte, verfügte testamentarisch, daß dieselbe der Regierung für 20,000 Pfd. Sterl. angeboten werden solle.
Das Parlament nahm dieses Vermächtnis noch im Todesjahr Sloanes (1753) an und betraute einen Ausschuß von
Vertrauensmännern (Trustees of the British Museum) mit Aufstellung der Sammlungen und Verwaltung der zur Verfügung gestellten
Gelder. Diese Trustees erwarben Montague-Haus für 10,240 Pfd. Sterl., und die seitdem zu so ungeheurem Umfang angeschwollene
Sammlung wurde dem Publikum eröffnet. Damals bildete das Museum nur drei Abteilungen (Druckschriften, Handschriften
und naturgeschichtliche Abteilung), aber das rasche Anwachsen der Sammlungen, teils infolge von Vermächtnissen,
teils infolge von Ankäufen, veranlaßte die Trustees, neue Abteilungen zu gründen (so diejenige für Altertümer 1801, für
Botanik 1823 etc.), und als die beschränkten Räumlichkeiten des alten Montague-Hauses die immer reichlicher zusammenfließenden
Schätze nicht mehr zu fassen vermochten, schritt man zum Bau eines ganz neuen Museums.
Dieser Neubau wurde 1823-57 nach den Plänen Sir Robert Smirkes und (soweit es die Lesehalle betrifft) des jüngern Sidney Smirke
ausgeführt. Das jetzige Museum nimmt die Stelle des alten
Montague-Hauses wieder ein. Die Hauptfassade ist 82 m lang und mit 44 ionischen
Säulen verziert. Das Giebelfeld des Portikus, zu dem eine 38 m breite Freitreppe hinanführt, ist mit Skulpturen
R. Westmacotts verziert, welche den Entwickelungsgang der Menschheit in Künsten und Wissenschaften darstellen sollen. Im innern
Hof des ein Viereck bildenden Baues wurde nach dem Vorschlag Thomas Watts' 1854-57 die neue Lesehalle errichtet,
ein großartiger Rundbau von 42,6 m Durchmesser und mit einer 32,3 m hohen Kuppel.
Diese Lesehalle ist vorwiegend in Eisen ausgeführt, mit Luftheizung versehen und luxuriös eingerichtet. Die Wände bis unter
die Kuppel sind zur Ausstellung von Büchern verwendet, und drei leicht gebaute Galerien ermöglichen den Zutritt zu denselben.
Sie steht Lesern von frühmorgens bis 8 Uhr abends offen und ist elektrisch beleuchtet. Die innere Einrichtung
des Museums macht den Eindruck britischer Wohlhabenheit und Einfachheit. Für den Mangel an Wandgemälden und Verzierungen,
wie sie z. B. das Berliner Museum auszeichnen, bieten der hohe künstlerische Wert eines großen Teils der Sammlung und
der Geschmack, der im ganzen Gebäude zur Geltung gebracht worden ist, hinreichende Entschädigung.
Mit der Zeit wuchsen die Sammlungen in solchem Maß an, daß es notwendig wurde, entweder neue Räume zu schaffen, oder dieselben
zu trennen. Man entschied sich für letzteres, und seit 1882 haben die naturwissenschaftlichen Sammlungen in einem
in South Kensington errichteten Neubau eine würdige Heimat gefunden. Diese neue Anstalt steht unter derselben Verwaltung wie
das alte Museum. Seit Gründung des Museums sind an 6 Mill. Pfd. Sterl. auf dasselbe verwendet worden, wobei der enorme
Wert der Geschenke noch nicht mit in Anrechnung gebracht ist. In jüngerer Zeit belaufen sich die regelmäßigen
Jahresausgaben auf 138,000 Pfd. Sterl., wozu noch Bewilligungen für besondere Anschaffungen und Baukosten kamen.
Die Anzahl der Besucher wechselt je nach den Jahren ungemein. In den Ausstellungsjahren 1851 und 1862 erreichte sie ihren Höhepunkt
mit 2,524,754 und 895,077 Personen, wobei die Besucher der Lesezimmer ausgeschlossen sind. Was die Verwaltung
betrifft, so nimmt ein Teil der Trustees seine Stellung ex officio ein, teilweise vertreten sind die Familie Sloane, Cotton, Harley,
Townley, Elgin und P. Knight, denen das Museum große Schenkungen verdankt, teils werden sie auf Lebenszeit gewählt.
An der Spitze des Museums steht als oberster Beamter der Principal librarian mit Gehalt von 1200 Pfd. Sterl.
und freier Wohnung. Jede der zwölf Abteilungen der Sammlung steht unter Obhut eines Bewahrers (Keeper), der einen Gehalt von
650-750 Pfd. Sterl. bezieht und von Gehilfen und Aufwärtern unterstützt wird. Das neue naturhistorische Museum steht unter
einem besondern Superintendenten. Die zwölf Abteilungen sind: gedruckte Bücher, Manuskripte, orientalische
Manuskripte, orientalische Altertümer, griechisch-römische Altertümer, Münzen, britische Altertümer des Mittelalters, Kupferstiche
und Zeichnungen, Zoologie, Botanik, Geologie und Mineralogie.
Die Bibliothek zählte 1838 erst 235,000 Bände, jetzt (1885) 1,380,000. Den Grund zu ihr legte Sloanes Sammlung naturwissenschaftlicher
Werke. Dazu kam Sir J. ^[Joseph] Banks' Bibliothek (16,000 Bde.), Georgs III. Bibliothek, von seinem Sohn geschenkt
(65,000 Bde.), Th. Grenvilles Bibliothek (20,240 Bde.). Unter den Handschriftensammlungen
sind
mehr
diejenigen von Harley und Cotton hervorzuheben. Jetzt beträgt der jährliche Zuwachs 30,000 Bände, und die noch vorhandenen
Lücken sucht man so gut wie möglich auszufüllen. Die naturwissenschaftlichen Sammlungen sind seit den Tagen Cooks und Vancouvers
durch englische Reisende in allen Teilen der Welt bereichert worden. Die Altertümersammlung enthält die unschätzbaren
Elgin Marbles vom Parthenon (1816 für 35,000 Pfd. Sterl. angekauft), Sir W. Hamiltons Vasensammlung, die Townley Marbles. Den
Grund zur Sammlung orientalischer Altertümer bilden die 1801 von Abercromby aus Ägypten gebrachten Schätze (worunter der berühmte
Stein von Rosette); sie sind in jüngster Zeit namentlich durch die von Layard, Rawlinson, Birch u. a. in
Assyrien und Babylonien erworbenen Gegenstände bereichert worden.
Vgl. Cowtan, Memories of the British Museum (Lond. 1871).
Museum (engl. British Museum), ein großartiges Institut in London, das Nationaleigentum ist und ebenso ausgedehnte
wie wertvolle wissenschaftliche Sammlungen umfaßt, namentlich eine Bibliothek voll Druckwerken und Handschriften und eine
Galerie von Statuen und Altertümern. Es wurde 1753 durch Parlamentsakte begründet, infolge einer letztwilligen Bestimmung
des in demselben Jahre verstorbenen Sir Hans Sloane, der seine Testamentsvollstrecker verpflichtet hatte,
sein Museum und seine Bibliothek für 20000 Pfd. St. zuerst dem engl. Volke, und im Falle der Ablehnung nacheinander den Akademien
zu Petersburg, Paris, Berlin und Madrid anzubieten.
Das Parlament nahm das Anerbieten dankbar an und erwarb weitere Sammlungen, zu welchem Zwecke man mittels
Lotterie die Summe von 100000 Pfd. St. aufbrachte. Davon wurden ungefähr 10000 Pfd.
St. auf den Ankauf des glänzenden Montague-House in Great-Russell-Street in London verwandt, das zur Aufnahme der Sammlungen
eingerichtet wurde. Die Anstalt wurde 1759 dem Publikum geöffnet. Wegen des gewaltigen Zuwachses, wie ihn 1801 Georgs III.
Sammlung ägypt. Altertümer, 1805 die Townley Marbles, 1816 die Elgin Marbles, 1823 Georgs III. Bibliothek brachten, begann
man 1823 den Bau eines neuen großartigen Gebäudes in griech. Stil nach den Entwürfen des Architekten Sir Robert Smirke, das,
allmählich erweitert, endlich, nach Abtragung des alten Montague-House, 1847 mit einer prächtigen Façade
von 44 ion. Säulen an der Great Russell-Street seinen Abschluß erhielt.
Der Neubau, in der Hauptsache aus zwei Stockwerken und einem Unterbau bestehend, schloß anfangs einen rechteckigen leeren
Raum ein, der 1855-57 durch eine neue Lesehalle (reading room) und Bibliotheksräume ausgefüllt wurde. Dieser Centralbau
ward nach den Plänen Sidney Smirkes, des Bruders und Nachfolgers von Sir Robert, ausgeführt. Doch wurden
bei dem raschen Wachstum des Museums bald auch diese Räumlichkeiten zu eng. Die Sammlung der Altertümer mußte teilweise
in hölzernen Verschlagen zwischen den Säulenstellungen der Façade, Teile der ethnogr. Sammlung in einem besonders dazu
gemieteten Lokal in Westminster untergebracht werden. So bewilligte 1873 das Parlament 80000 Pfd.
St. für den Bau eines neuen Museums in South-Kensington (s. London), in das 1880-82 die naturgeschichtlichen Sammlungen übergeführt
wurden.
Den Stamm der Bibliothek gedruckter Werke bildet die Sammlung von Sir Hans Sloane, ungefähr 50000 Bände. Diese hatte sich 1821 bereits
auf etwa 116000, 1838 auf 235000, 1849 auf 435000, 1864 auf 720000 Bände vermehrt; 1875 wurde sie auf 1 200000,
gegenwärtig auf 1 600000 Bände geschätzt. Längere Zeit hindurch war die Vermehrung der Bibliothek des Museums nur durch
Hinzufügung ganzer Sammlungen erfolgt. Bereits 1757 machte ihr Georg II. die Bibliothek zum Geschenk, die
die Könige von England seit Heinrich VII. angesammelt hatten; 1799 kam
mehr
durch Vermächtnis die Bibliothek C. M. Cracherodes hinzu, 1815 wurden die Büchersammlungen des Barons Moll in München und Burneys
des Ältern, 1816 die Ginguenés und Burneys des Jüngern angekauft. Weitaus die wichtigste Vermehrung erhielt das Museum 1823 durch
die 65000 Bände zählende Bibliothek Georgs III., die er während seiner 60jährigen Regierung mit einem
jährlichen Aufwande von ungefähr 2000 Pfd. St. gesammelt hatte. Seitdem kamen hinzu 1827 durch
Vermächtnis die Bibliotheken von Sir Joseph Banks, bestehend aus 16000 Bänden meist naturgeschichtlicher Werke, und 1847 die
von Thomas Grenville, 20000 Bände stark und besonders reich an älterer span. und ital.
Litteratur sowie an ältern Reisewerken.
Einen ganz andern Charakter gewann die Bibliothek des Museums, seit sie, von 1838 an, durch großartige Ankäufe planmäßig
ergänzt und erweitert wurde. Während sie früher in einzelnen Litteraturgebieten ebenso arm wie in andern reich war, zeigte
sie von nun an immer mehr ein durchaus allseitiges Gepräge. Von amerikanischen in engl.
Sprache gedruckten Büchern besitzt die Bibliothek des Museums mehr als selbst die größten Bibliotheken der Vereinigten Staaten,
und auch die in Australien erschienenen Drucke sind mit ziemlicher Vollständigkeit vertreten, sowie viele deutsche Unica
und Seltenheiten. Schon seit ihrer Gründung erhielt die Anstalt das Recht, von jedem Buche, das auf den
brit. Inseln zur Veröffentlichung gelangt, die Einsendung eines Freiexemplars zu verlangen; aber dieses Recht wurde bis 1818 sehr
nachlässig, bis 1850 wenigstens nicht streng geübt. Dennoch besitzt das in Britisches Museum Bezug auf engl. Litteratur die vollständigste
Sammlung.
Die ältern Teile der Bibliothek sind in einer Reihe von 12 Sälen aufgestellt, von denen 4 die durch Geschenke
an das Museum gekommenen Sammlungen (von Cracherode, Banks, Grenville und Georg II.) umfassen. Die Bibliothek Georgs III. erfüllt
eine imposante Galerie von 92 m Länge und 12 m Weite. Hier und im Grenville-Saal ist eine reiche Auswahl bibliogr. Seltenheiten
ausgelegt. Zwei besondere Säle umfassen die hebr. Bibliothek von 9000 und die chines. Bibliothek von fast 20000 Bänden.
Alle neuern Erwerbungen seit 1848 sind in den neuen, auf 800000 Bände eingerichteten Räumen untergebracht, welche die Lesehalle
umgeben. Die Lesehalle selbst, der Kern des ganzen Gebäudes, bildet einen durch 20 große Fenster und
nach Eintritt der Dunkelheit elektrisch erleuchteten, sowie mit Luftheizung versehenen, vortrefflich gelüfteten und reich
ausgestatteten Rundsaal mit mächtiger Glas- und Eisenkuppel von 43 m Durchmesser und 32 m Höhe, der 70000 Bände enthält
und alle Einrichtungen, Hilfsmittel und Bequemlichkeiten für mehr als 300 Leser bietet.
Dieser Bau kostete 150000 Pfd. St. Der Zutritt ist mit einer vom Oberbibliothekar
ausgestellten Karte gestattet, die gegen schriftliche Eingabe verabfolgt wird. Die Leser können eine Sammlung von ungefähr 20000 Hand-
und Nachschlagebüchern, die in der Halle selbst aufgestellt ist, nach Belieben benutzen (vgl. List of the books of reference
in the reading room of the British Museum, 3. Aufl., Lond. 1889; Catalogue of books placed
in the British Museum, ebd. 1886). Der alphabetische Hauptkatalog des Museums (in etwa 2000 Bänden) ist zur freien Benutzung
im Mittelpunkte des Leseraums aufgestellt.
Kein Buch oder Manuskript darf vom Leser mit nach Hause genommen werden. Seit 1882 (s. Garnett, R.) ist
man damit beschäftigt, einzelne Abteilungen dieses Katalogs drucken zu lassen («British Museum Catalogue of printed books»,
Lond. 1882 fg.). Während der Hauptkatalog im allgemeinen nur die Verfasser alphabetisch aufzählt,
macht eine Anzahl von Specialkatalogen (subject catalogoues) mit den in jedem Fach erschienenen Hauptwerken bekannt. Der
neueste ist der von Fortescue 1891 herausgegebene «Subject
index of the modern works added to the library of the in Britisches Museum the years 1885-90».
In derselben Weise wie die Bücher werden die Handschriften, mit Ausnahme einiger weniger ganz besonders wertvoller, an die
Besucher der Lesehalle in einem eigens dafür hergerichteten Raume verabfolgt. Der Manuskriptenschatz
des Museums ist aus 9 verschiedenen Privatsammlungen und den durch Ankauf (besonders seit 1827) erworbenen Handschriften
zusammengesetzt. Die erstern umfassen die Sloanesche Sammlung von 4000 Bänden, die unschätzbare Cottonsche von 900, die
Harleysche von 7639, die alte königl. Sammlung (Georgs II.) von 1950, die neue königl. Sammlung (Georgs
IV.) von 438 Bänden, endlich die Sammlungen von Lansdowne, Hargrave, Burney und Arundel, zusammen mit 2818 Bänden.
Hierzu kommen noch die Egerton-Sammlung (durch Ankauf seit 1829 aus dem Egerton-Fund entstanden), die 1873 bereits 2510 Bände
zählte, und die allmählich hinzugekommenen «Additional manuscripts», deren Zahl 1873 27 900 betrug und
seitdem durch neue Ankäufe beständig vermehrt wurde. Außerdem besitzt die Anstalt noch eine Sammlung von 33000 Urkunden
und Dokumenten. Besonders reich ist das Museum an Handschriften für die Geschichte Englands und die ältere engl.
und franz. Litteratur; doch giebt es kein Gebiet der Geschichte oder Litteratur, das nicht
durch einzelne wertvolle handschriftliche Werke vertreten wäre.
Unter den 6-7000 orient. Handschriften finden sich mehr als 1000 Bände arabische und etwa ebensoviel persische; die aus den
Klöstern an den Natronseen stammende syr. Sammlung umfaßt in 620 Bänden mehr als 1200 verschiedene Schriften. Nach der abessin.
Expedition von 1867 wurde eine beträchtliche Anzahl äthiopischer in Magdala gefundener Handschriften
hinzugefügt. Das Juwel des ganzen Handschriftenschatzes ist der berühmte, aus dem 5. Jahrh.
stammende Codex Alexandrinus der Heiligen Schrift, der Karl I. vom Patriarchen von Konstantinopel geschenkt ward. Von kleinern
ist die Handschrift von Aristoteles' Schrift über Athens Verfassung (1891 entdeckt) zu nennen.
Die Antiquitätensammlung zerfiel bis vor kurzem in drei große Abteilungen: in die ägyptisch-assyrische,
die griechisch-römische oder klassische und die Abteilung für brit. und mittelalterliche Altertümer und für Ethnographie.
1879-80 wurden diese vermehrt durch die vorher in dem India-Museum aufbewahrte merkwürdige Sammlung ind. Antiquitäten.
Die Ägyptische Sammlung, die eine Galerie von 92 m Länge und mehrere kleinere Räume erfüllt, besteht
aus Denkmälern, die 1801 durch die Kapitulation von Alexandria von der franz. Armee überlassen wurde, aus Ankäufen aus den
Sammlungen von Athanasi, Salt und Sams und aus Geschenken des verstorbenen Herzogs von Northumberland u. a. Sie
mehr
besitzt wertvolle Denkmäler kolossaler Plastik, den berühmten Stein von Rosette und die Tafeln von Abydos, sowie eine große
Sammlung von Mumien, darunter die des Königs Mykerinos, des Erbauers einer Pyramide. Die Gesamtzahl der in ihr enthaltenen
Gegenstände beträgt mehr als 10000. Die Assyrische Sammlung, in einer großen und mehrern kleinern
Galerien zur Seite der ägyptischen aufgestellt, ist ohne Vergleich die bedeuteudste Europas. Sie besteht aus den Statuen und
Basreliefs, die 1847-50 und 1851-56 durch Layard, Rassam und Loftus in den altassyr. Königspalästen zu Nimrud und Kujundschik
ausgegraben wurden, ferner mit Inschriften bedeckten Obelisken und einer großen Anzahl kleinerer Gegenstände in
Elfenbein, Glas (die Vase der Sargina). Neuerdings wurde sie vermehrt durch die Ausgrabungen des berühmten Assyriologen George
Smith 1873-75.
Die Griechisch-römische Sammlung erfüllt 12 Räume. Sie umfaßt die «Phigalian Marbles» vom Apollotempel zu Phigalia (erworben
1815),
die «Elgin Marbles», hauptsächlich die Bildwerke des Phidias vom Parthenon zu Athen (angekauft 1816),
die «Xanthian» oder «Lycian Marbles», die durch Sir Charles Fellows 1842-46, vom Harpyiendenkmal zu Xanthos in Kleinasien nach
London gebracht wurden, die 1856-58 von Charles Newton an den Resten des alten Mausoleums zu Halikarnassos ausgegrabenen «Halicarnassian
Marbles», eine vom Herzoge von Saint-Albans (1871-72) in Rhodus und Kreta veranstaltete Sammlung von Inschriften
und Skulpturen, und in einem Anbau zu der Elgin-Galerie die berühmten Säulentrümmer, Skulpturen und Inschriften von dem Dianatempel
und dem Augusteum in Ephesus, deren Entdeckung (1869-71) dem unermüdlichen Eifer Woods, eines Beamten des Britisches Museum, zu danken
ist.
Der übrige Teil der Sammlung klassischer Altertümer, aus der Zeit der röm. Kaiser herrührend, umfaßt
mehrere berühmte Kunstwerke, wie die Venus von Ostia, den Diskoswerfer des Myron, die sog. Klytia, den Dornauszieher, und ist
in der Hauptsache aus der Townley-Galerie entstanden, die 1805 den Erben Charles Townleys abgekauft und die Veranlassung zur
Errichtung einer eigenen Abteilung für Altertümer am Britisches Museum wurde. Die Sammlung röm.
Bildwerke erhielt 1864 eine beträchtliche Vermehrung durch Ankauf eines Teils der im Palast Farnese zu Rom aufgestellten dem
Exkönig von Neapel gehörigen Altertümer.
Eine andere wichtige Erwerbung bildete die 1872 angekaufte Castellani-Sammlung antiker Gemmen und Goldschmiedearbeiten, durch
deren Zuwachs das Britisches Museum gegenwärtig die reichhaltigste Sammlung dieser Art besitzt. 1880 wurde
eine Anzahl alter Vasen und Skulpturfragmente von Cypern gewonnen. Die Vasensammlung des Britisches Museum gilt für die schönste
in Europa. Ihre Grundlage bildet die berühmte, 1782 angekaufte Sammlung etrusk. Vasen Sir William Hamiltons, die, durch Ankäufe
ansehnlich vermehrt, 1856 durch die Sammlung Sir William Temples einen beträchtlichen Zuwachs erhielt.
Die berühmte Portlandvase ist nicht Eigentum des Britisches Museum, sondern nur von ihrem Eigentümer hergeliehen.
Dic Abteilung für britische und mittelalterliche Altertümer und für Ethnographie wurde 1866 gegründet und hat unter ihrem
jetzigen Vorstand, Äugustus Franks, einen ungemeinen Aufschwung genommen. Sie besteht jetzt 1) aus einer
großen Sammlung von Altertümern der Stein- und Bronzeperioden aus den
verschiedenen Teilen Großbritanniens, des ältern Eisenalters
und der röm. und altsächs. Perioden; diese Objekte sind in besondern Räumen arrangiert. Zum bessern Verständnis sind auswärtige
Antiquitäten ebenfalls in diese Serien eingereiht, mit Ausnahme der römischen nicht brit. Gegenstände, die, wie in
andern Museen, mit griech. Altertümern vereint sind. Die wertvollste Sammlung in der auswärtigen
prähistor. Serie sind die Objekte von den franz. Höhlen der Renntier-Periode, welche durch H. Christy und E. Lartet zusammengebracht
und später durch Peccadeau de l'Isle und den Vicomte de Lastic vermehrt wurden.
2) Aus der mittelalterlichen Sammlung, die eine Reihe schöner Elfenbeinschnitzereien und Emaillen
und sehr viele Uhren enthält. Einen wichtigen Zuwachs erhielt kürzlich diese Sammlung in dem emaillierten Gefäß, das der
Herzog von Berry 1391 Karl VI. von Frankreich gab, und das später in den Besitz der engl. Könige von Heinrich VI. bis Jakob I.
Gelangte. Diese Abteilung enthält auch die Sammlung von Glasgegenständen aller Perioden und Länder, wozu
die Sladesche Sammlung 1868 den Grund legte. Die Sammlung ital. Majolika zeichnet sich durch die große Anzahl gezeichneter
Stücke aus und ist in dieser Beziehung wahrscheinlich die bedeutendste, welche existiert. Auch ist eine Galerie orient. religiöser
Objekte und eine reichhaltige Sammlung von Waffen und Rüstungen und von Porzellan und Töpferarbeiten
vorhanden.
3) Die ethnogr. Galerie, 92 m lang, enthält eine reichhaltige Sammlung der Geräte autochthoner und uncivilisierter Völkerschaften,
geographisch geordnet; die amerik. Sektion ist in einem Nebensaale untergebracht. Der wichtigste Teil dieser Sammlung wurde
von Henry Christy zusammengebracht und dem Museum geschenkt.
Die Sammlung von Münzen und Medaillen, deren Zahl auf 200000 Stück geschätzt wird, ist ebenfalls eine der schönsten Europas.
Deren Stamm bildete ebenfalls die Sammlung Sloanes, die 1810 und 1814 der Ankauf der Kabinette von Roberts und Townley beträchtlich
vergrößerte. Hierzu kamen die reichen Vermächtnisse von Payne Knight (1824) und Marsden (1831) sowie
die Schenkungen des Grafen von Salis u. a. Für griech. und röm.
Münzen gehört das Kabinett des Britisches Museum zu den vollständigsten, für Münzen Englands steht es unerreicht da.
Die Sammlung von Kupferstichen und Handzeichnungen ist von sehr hohem Werte und in betreff der Nielli
und der Schwefelabgüsse wohl die vollständigste in Europa, steht aber an Zahl der Blätter hinter andern großen Sammlungen
zurück. Begründet wurde sie durch das Vermächtnis Cracherodes und 1836 durch die Erwerbung von Sheepshanks Sammlung geätzter
Blätter niederländ. Meister (8450 Nummern), wozu 1845 zwei umfangreiche Sammlungen von ältern deutschen
und ital. Stichen kamen. Neuerdings ward sie namentlich in Bezug auf die Stiche engl. Künstler ungemein vervollständigt; 1880 erhielt
sie einen Zuwachs von nicht weniger als 11 134, 1891 von 16 687 Nummern.
Die naturgeschichtlichen und besonders die zoologischen Sammlungen waren in einer Weise angewachsen, daß es notwendig wurde,
sie räumlich von der Bibliothek und den Antiquitäten zu trennen. Zu Anfang des letzten Jahrzehnts wurden
sie in ein neues Gebäude in South-Kensington gebracht, das an Umfang dem ältern Museum nicht
mehr
nachsteht und, im roman. Stile gebaut, eine der architektonischen Zierden Londons ist. Die Sammlungen zerfallen in vier Departements:
Zoologie, Geologie, Botanik und Mineralogie. Die zoolog. Sammlungen stehen schon seit vielen Jahren unter einem
Deutschen, Dr. Albert Günther und haben unter seiner Leitung einen in keinem andern Museum erreichten Aufschwung erhalten;
sie zerfallen in zwei Abteilungen, von welchen die eine die zur Belehrung des Publikums aufgestellten Exemplare in 11 Sälen
und Galerien umfaßt, die andere, bei weitem größere, nur zum wissenschaftlichen Studium dient.
Der numerische Stand dieser Sammlungen, welche durchschnittlich einen jährlichen Zuwachs von 54000 Exemplaren erhalten, läßt
sich nur annähernd angeben. Die Zahl der Säugetiere belauft sich auf etwa 16000, die der Vögel auf
170000, die der Amphibien auf 25000, die der Fische auf 45000, die der Mollusken auf 250000, die der Insekten auf nicht weniger
als 1½ Millionen; die Anzahl der niedern Tiere wird auf 200000 geschätzt. Namentlich in der neuern Zeit
hat dieses Departement besonders durch Schenkung, aber auch durch Ankauf viele der wichtigsten Privatsammlungen absorbiert.
Die Erwerbung der massenhaften Ergebnisse der Challenger-Expedition machte es notwendig, ein besonderes großes Gebäude,
welches nur für die in Spiritus aufbewahrten Exemplare in etwa 80000 Flaschen bestimmt ist, um die Hälfte zu
verlängern. In der Verwaltung und Bearbeitung dieser Sammlungen ist der Vorstand unterstützt durch einen Assistant-Keeper
und 13 Assistenten, von denen jedem ein gewisser Teil des zoolog. Materials zugewiesen ist. Unter dem gegenwärtigen Vorstande
haben die Kataloge der zoolog. Abteilung einen bestimmten Charakter angenommen, der sie zu Hauptwerken in den betreffenden
Sektionen macht. Es sind Monographien, in denen nicht allein die vorhandenen Exemplare aufgezählt sind, sondern alle bekannten
Arten beschrieben und die wichtigsten Exemplare abgebildet sind.
Solche Kataloge bestehen von den Säugetieren (mehrere Bande), von den Vögeln (22 Bde., noch nicht vollendet), den Reptilien
(7 Bde.), Fischen (8 Bde.),
von Lepidopteren und andern Insekten (10 Bde.), von Korallen (1 Bd.). Viele andere von Nichtmitgliedern
des Museums verfaßte Werke sind ausschließlich auf das Material des Museums basiert. Die mineralogische Sammlung, eine
der vorzüglichsten Europas, jetzt nach chem. Grundsätzen angeordnet, gewann erst 1810 durch
die Sammlung von Oberst Greville eine höhere Bedeutung.
Durch Georg IV. erhielt sie ein wertvolles Sortiment von Mineralien des Harzes und 1859 die Allan-Greg-Sammlung
von mehr als 9000 Stück. Sie umfaßt auch eine vorzügliche Suite von Aërolithen (220 Stück), die größte unter allen vorhandenen.
Die geologische und paläontologische Abteilung ist seit 1830 in raschestem Wachstum begriffen; 1831 und 1840 wurden
ihr die Fossiliensammlung von Thomas Hawkins, 1839 das besonders an schönen Exemplaren engl. Fossilien reiche Museum des Dr.
Mantell einverleibt.
Bemerkenswert sind auch die tertiären Fossilien aus Indien, von Falconer beigesteuert, und die Reste ausgestorbener Vögel
aus Neuseeland. Eine Sammlung der Reste von Menschen und Tieren, wie von Waffen und Geräten aus Knochen
und Stein, die in einer Hohle von Bruniquel im südl. Frankreich aufgefunden wurden, kam 1864 hinzu. Die botanische Abteilung
wurde 1827
gegründet, als das Herbarium des Sir J. Banks Nationaleigentum wurde. Dieses Herbarium enthielt außer andern Schätzen
die von Cooks Expeditionen stammenden Sammlungen.
Seit dieser Zeit wurden wichtige andere Sammlungen geschenks- oder kaufsweise erworben: so die von Robert
Brown, Welwitsch, Miers, Hance, Triana, W. Wilson, Hampe, Broom u. a. Dieses Departement besitzt auch 300 große Bände mit den
Herbarien des Sir H. Sloane (Kamel, Kaempfer), auch Hermanns Pflanzen von Ceylon, auf welche Linné seine Flora zeylonica basierte.
Die Reihe dieser histor. Herbarien ist von einem wissenschaftlichen Wert, der von keinem andern Museum übertroffen wird.
Seit 1871 steht dieses Departement unter W. Carruthers als Keeper. 1891 wurden die naturgeschichtlichen Sammlungen durch 103 187 Gegenstände
vermehrt, wovon 48 771 auf die zoolog., 15 211 auf die geolog., 1205 auf die
mineralog, und etwa 38000 auf die botan. Sammlung entfallen.
Die Verwaltung des Britisches Museum stand von jeher unter einer Aufsichtskommission (Board of trustees) von 50 Mitgliedern,
deren eine Hälfte von den um das Museum meist verdienten Familien (Sloane, Cotton, Townley, Elgin u. a.)
gestellt wird, während die andere Hälfte stets gewisse höhere Beamte sind, darunter der Erzbischof
von Canterbury, der Lordkanzler und der Sprecher des Hauses der Gemeinen. Diese drei sog. Oberaufseher (Principal trustees)
haben allein das Recht, alle Beamte des Museums zu ernennen, mit Ausnahme des Oberbibliothekars (Principal librarian), den der
König oder die Königin aus zwei durch die Oberaufseher vorgeschlagenen Personen erwählt.
Der Oberbibliothekar ist der höchste Beamte des ganzen Instituts, während jedes der 12 einzelnen Departements einem Vorstand
(Keeper), dem nötigenfalls Hilfsvorstand (Assistant-keepers) beigegeben werden, anvertraut ist. Das offizielle Bureau des
Naturwissenschaftlichen Museums in South-Kensington wird von einem besondern Direktor, W. H. Flower, geleitet. Wie das Institut
überhaupt, so ist die Zahl der Beamten in stetiger Zunahme begriffen. Während des 18. Jahrh. reichten 7 Beamte (1 Oberbibliothekar, 3 Unterbibliothekare
und 3 Hilfsbibliothekare) aus.
Gegenwärtig erreichen die Beamten, Diener und Arbeiter des Britisches Museumdie Gesamtzahl von 321; die wöchentliche Zahl der Arbeitsstunden
ist 36 im Winter, 54 im Sommer; das Gehalt des Oberbibliothekars beträgt 1200, das der höhern Beamten
4-800 Pfd. St. u. s. w. Der Oberbibliothekar, dessen unermüdlicher
Thätigkeit und glänzendem Verwaltungstalent das Museum, besonders die Bibliothek, seinen erstaunlichen Aufschwung am meisten
verdankt, Antonio Panizzi (s. d.), zog sich 1866 in den Ruhestand zurück und wurde bald darauf in Anerkennung
seiner Verdienste zum Ritter geschlagen.
Ihm folgte sein vieljähriger Freund und Mitarbeiter Winter Jones und diesem 1878 E. A. Bond (s. d.), diesem 1888 E. Maunde
Thompson; neben letzterm ist zu nennen der derzeitige First keeper of the printed books, Dr.
R. Garnett (s. d.). Bemerkenswert ist, daß in der Reihe der
frühern Oberbibliothekare regelmäßig ein Ausländer einem Engländer folgte. Dem ersten, Dr. Gavin Knight (1756-72), folgte
der Holländer Dr. Maty (1772-76), dem dritten, Dr. Morton (1776-99),
der Schweizer Joseph Planta (1799-1827), und dem fünften, Sir Henry Ellis (1827-36), der Italiener Sir Antonio Panizzi.
0555a Britisch-Nordamerika und
Alaska
mehr
Überhaupt hat es unter den Beamten des Britisches Museum nie an Ausländern gefehlt. Von Deutschen mögen aus früherer Zeit nur Karl König,
bis 1851 Aufseher des mineralog. Departements, Dr. Nöhden, Hilfsbibliothekar (1822-26), Friedr.
Rosen (s. d.), bis 1837 Beamter in der Abteilung der Manuskripte und Professor des Sanskrit an der Londoner
Universität, und Joseph Zedner erwähnt werden. Unter den deutschen Beamten der neuern Zeit hat sich außer dem 1873 in Alexandria
verstorbenen Dr. Deutsch (s. d.) besonders der 1882 verstorbene Orientalist Dr. E. Haas aus Coburg einen Namen gemacht.
Von Interesse ist auch die finanzielle Geschichte des Britisches Museum Nach der Begründung blieb das Institut während
des 18. Jahrh. wesentlich stationär. Nur in 2 Jahren belief sich während dieses Zeitraums
der Wert der neuen Anschaffungen auf mehr als 400 Pfd. St. Erst mit dem Beginn des 19. Jahrh.
trat eine lebhaftere Fortentwicklung ein. 1796-1806 wurden für 4400 Pfd. St. neue Anschaffungen
gemacht. 1806-16 stieg die für dieselben Zwecke bewilligte Summe auf 78 173 Pfd. St., worin allerdings
die für den Ankauf der Elgin Marbles speciell ausgesetzten 35000 Pfd. St. inbegriffen waren. 1816-26
wurden 30 583 Pfd. St. verausgabt.
Den entschiedensten Aufschwung jedoch nahm das Museum infolge der Reformgesetzgebung der dreißiger Jahre. Schon
1826-36 stiegen die Ausgaben für neue Anschaffungen auf 49 434 Pfd. St., 1836-46 betrugen sie nahezu 100000 Pfd.
St. Seitdem hat im öffentlichen Interesse wie in der praktischen Beteiligung des Parlaments an der weitern Ausbildung der
Anstalt ein ununterbrochener Fortschritt stattgefunden, sodaß während der letzten beiden Jahrzehnte die für neue
Anschaffungen bewilligten Summen sich jährlich auf 20-22000 Pfd. St. beliefen, während das jährliche Gesamtbudget seit 1865 von 100000
auf 140000 Pfd. St. stieg.
Die Zahl der Besucher betrug 1815 nur 34 409, 1850 war sie auf 1 098 863 gestiegen. Das J. 1851 führte dem Institut infolge
der großen Weltindustrieausstellung 2 527 216 Besucher zu. Von dieser Zeit an hat indes die Zahl der
Besucher, selbst im Ausstellungsjahr 1862, 1 Million nicht wieder erreicht, da sie 1861, 1862 und 1863 nur 641 886, 895 078 und 440 801 und
1870, 1871 und 1872 nur 526 398, 543 197 und 529 074, 1879 und 1890 606 394 und 885 854 betrug. Von diesen
kamen auf die Lesehalle 1870: 98 971, 1871: 105 103, 1879: 125 594, 1890: 197 823. Dem Publikum ist das Museum täglich mit
Ausnahme Sonntags von 10 Uhr morgens an bis (je nach der Jahreszeit) 4, 5 und 6 Uhr nachmittags geöffnet.
Der Besuch des Leseraums ist alle Wochentage gestattet und
hat durch die während des Winters 1880-81 eingeführte Beleuchtung mit elektrischem Licht, welche die Ausdehnung der Arbeitsstunden
von 9 Uhr morgens bis 8 Uhr abends gestattet, wesentlich an Wert gewonnen. -Vgl. außer den im Museum selbst verkäuflichen
Fremdenführern (z. B. Fagan, An easy walk through the British Museum, Lond. 1891) und der vollständigen Beschreibung der
Anstalt in Knights «English Cyclopædia»: Baux, Guide to the antiquities of the British Museum (ebd. 1851);
Sims, Handbook to
the library of the British Museum (ebd. 1854);
Edwards, Lives of the founders of the British Museum (2
Bde., ebd. 1870);
Cowtan, Memoirs of the British Museum (ebd. 1871).
Museum *. 1894 wurden vom Parlament zur Vergrößerung des Museums 200000 Pfd.
St. bewilligt und dafür die angrenzenden 69 Häuser mit 5 ½ Acres Bodenfläche angekauft. Die Bibliothek gedruckter Werke
wird gegenwärtig auf 1850000 Bände geschätzt. Der Zuwachs an Büchern und Broschüren betrug 1894: 38378,
an Fortsetzungen 61917, an Karten 981 und an Musikstücken 5316. Die Lesehalle enthält 80000 Bände und für 458 Leser bequemen
Raum. Von dem alphabetischen Hauptkatalog, der etwa 3000 Bände im Manuskript umfaßt, waren 1895: 356 Teile gedruckt (mit
einigen Lücken A-S und St-Z). Zu der 36000 Nummern umfassenden Sammlung von Urkunden und Dokumenten kamen
1894: 185 Manuskripte, 1894 Erlasse und Urkunden und 24 Papyri hinzu. Im Grenvillesaal befindet sich eine Ausstellung besonders
wertvoller Manuskripte.
Die Sammlung von Münzen und Medaillen wird auf über 220000 Stück geschätzt. 1894 betrug der Zuwachs 5783 Stück. An Kupferstichen
und Handzeichnungen kamen 1894 4886 Nummern hinzu, darunter die berübmte Malcom Collection of drawings by celebrated masters.
Die Gesamtzahl der Beamten und Arbeiter des Britisches Museum betrug 1895: 552. Das jährliche Gesamtbudget ist auf 145000 Pfd.
St. gestiegen. Das Britisches Museum wurde 1894 ohne die Leser von 578977, die Lesehalle von 202973 Personen besucht.