Britisch-Belutschistan,
die nordöstl. Ecke von Belutschistan, grenzt im N. an Afghanistan und das afghanisch-ind. Grenzgebiet, im O. an Sindh und das Paudschad, im S. an das unabhängige Belutschistan und im W. an Afghanistan. Den Kern bilden die seit 1. Nov. 1887 unter brit. Herrschaft gestellten Gebiete (Assigned districts) von
mehr
Schorarud, Pischin, Katsch-Kawas, Harnai, Sidi und Thal-Tschotiali. 1888 wurde das Khetranland nebst den Barkhanthälern hinzugefügt. Dies Britisch-Belutschistan im engern Sinne wird regiert von einem engl. Chief-Commissioner; in loserm Zusammenhange stehen das afghanisch-ind. Grenzgebiet (zwischen westl. und östl. Suleimankette bis zum Sefid-Koh) und die durch engl. Beamte verwalteten, aber noch unter Oberhoheit des Chans von Kelat stehenden Bezirke von Quetta und Bolan. Der Flächeninhalt beträgt etwa 35000 qkm. Das Gebiet wird durchzogen von den südl. Ketten des Suleimangebirges und ist reichlich bewässert. Bei Harnai und Tschotiali wurden bedeutende Mineralölquellen entdeckt (in Tschotiali produzierte man [1889] 310000 Gallonen Petroleum). Die Eingeborenen gehören teils zu den Afghanen, teils zu den Belutschen. Mit den Europaern zählte man 1890 in Britisch-Belutschistan (nebst Quetta) 172687 E. Die wichtigsten Städte sind Harnai, Sibi und Pischin. Das Land durchzieht in 2 Armen die von der Indusbahn abzweigende Bahn, die jetzt bis Kandahar führt. Als Eingangsthor für das südl. Afghanistan hat Britisch-Belutschistan für England großen Wert.