Britisch
-Belutschistan
,
die nordöstl. Ecke von Belutschistan, grenzt im N. an Afghanistan [* 2] und das afghanisch-ind. Grenzgebiet, im O. an Sindh und das Paudschad, im S. an das unabhängige Belutschistan und im W. an Afghanistan. Den Kern bilden die seit unter brit. Herrschaft gestellten Gebiete (Assigned districts) von ¶
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Schorarud, Pischin, Katsch-Kawas, Harnai, Sidi und Thal-Tschotiali. 1888 wurde das Khetranland nebst den Barkhanthälern hinzugefügt.
Dies Britisch
-Belutschistan
im engern Sinne wird regiert von einem engl. Chief-Commissioner; in loserm Zusammenhange stehen das
afghanisch-ind. Grenzgebiet (zwischen westl. und östl.
Suleimankette bis zum Sefid-Koh) und die durch engl. Beamte verwalteten, aber noch unter Oberhoheit des
Chans von Kelat stehenden Bezirke von Quetta und Bolan. Der Flächeninhalt beträgt etwa 35000 qkm. Das Gebiet wird durchzogen
von den südl. Ketten des Suleimangebirges und ist reichlich bewässert.
Bei Harnai und Tschotiali wurden bedeutende Mineralölquellen entdeckt (in Tschotiali produzierte man [1889] 310000 Gallonen
Petroleum). Die Eingeborenen gehören teils zu den Afghanen, teils zu den Belutschen. Mit den Europaern
zählte man 1890 in Britisch
-Belutschistan
(nebst Quetta) 172687 E. Die wichtigsten Städte sind Harnai, Sibi und Pischin. Das Land durchzieht
in 2 Armen die von der Indusbahn abzweigende Bahn, die jetzt bis Kandahar führt. Als Eingangsthor für das südl.
Afghanistan hat Britisch
-Belutschistan
für England großen Wert.