Brillant
(frz., spr. brijáng, gewöhnlich brilljánt,
«glänzend», «schimmernd»)
nennt man eine Schliffform für durchsichtige
Edelsteine,
[* 2] die zwar bei fast allen nicht selten angewendet, doch namentlich
den schönsten und reinsten Diamanten gegeben wird, weshalb man unter Brillant
meist nur Diamanten
versteht. Der Brillant
gleicht zwei Pyramiden, die mit ihren Grundflächen zusammenstoßen und von denen die obere
(Oberteil, Pavillon oder
Krone) sehr stark, die untere (Unterteil oder Culasse) nur sehr wenig abgestumpft ist.
Die dadurch entstehende obere große, ebene
Fläche heißt die
Tafel, die untere, sehr kleine, die
Kalette.
Die
Fläche, wo Ober- und Unterteil zusammenstoßen und an deren Rande der
Stein rundum gefaßt wird, nennt man die Rundiste.
Bei regelmäßigem
Brillantschliff
muß der Oberteil ⅓, der Unterteil ⅔ an Höhe haben und die
Größe der
Kalette 1/5 von
der der
Tafel betragen. Die Seiten des Brillant
werden mit angeschliffenen
Flächen, Facetten, verziert, um das
einfallende Licht
[* 3] zurückzuwerfen, zu zerlegen und
so den
Stein in mannigfaltigen
Farben strahlen zu lassen. Die Zahl der Facetten
ist bei einem gutgeschliffenen Brillant
immer ein vielfaches von 8. Die besten Brillant, «vom
ersten Gut», zeigen 56 Facetten, nämlich am Oberteile 32 (8 + 8 + 16) und am Unterteile 24, die
meisten jedoch, die in den
Handel kommen, haben nur 32, 24 oder 16. Das
Altertum kannte den
Brillantschliff nicht; er ist erst
in der neuern Zeit angewandt worden. (S.
Edelsteinschleiferei und Diamant.)
[* 4]