(franz.), eine im Mittelmeer häufig vorkommende Abart der Brigg (s. d.).
Die Brigantine führt Untermasten und Marsstengen,
aus einem Stück gebildet, mit daraufgesetzten Bramstengen;
es fehlen ihr sonach die Marsen (vgl. Schoner).
- Dann Bezeichnung eines im 15. und im Anfang des 16. Jahrh. gebräuchlichen Panzerhemdes aus Leder oder starker Leinwand, welches
mit Stahlschuppen oder -Ringen besetzt war und sich leicht an den Körper anschmiegte.
Die Brigantine wurde von Fußvolk und Reitern
getragen.
ein hemdartiger, aus vernieteten Drahtringen zusammengesetzter Panzer mit kurzen Ärmeln, der dem Körper
fest anlag. In Italien wurde die Brigantine vielfach zum Schutz gegen den Dolch der Briganten getragen, daher der
Name.
ein Fahrzeug mit zwei vollgetakelten Masten, welches also an beiden Masten (Fockmast und Großmast)
gleichmäßig Mars-
und Bramstengen und daran je ein Raasegel (Quersegel) führt; das am erstern Mast befestigte Groß-Gaffelsegel
wird Briggsegel, das Rundholz, woran der untere Teil dieses Segels ausgespannt ist, der Briggbaum genannt. (S. Takelage,
Fig.
5.) Bei den europäischen Handelsmarinen sind die Schiffe mittlerer Größe (300-500 Tons) meist derartige
Briggs, während kleinere Schiffe meist als Schoner, größere meist als Barks, seltener als Vollschiffe getakelt sind.
Auch Dampfer führen oft Briggtakelage, so die großen Passagierschiffe des Norddeutschen Lloyd in Bremen und in der Kriegsmarine
viele Avisos. Dagegen sind die Segelbriggs in den Kriegsmarinen, wo sie früher als leichte Schlachtschiffe
von 8-18 Kanonen eine große Rolle spielten (so in dem griechischen Befreiungskampf), aus der Reihe der Gefechtsschiffe verschwunden
und dienen nur noch als Schulschiffe für Schiffsjungen, so in der deutschen Flotte Mosquito, Rover, und in England die training
brigs.