Briénz
,
Brienz
-Tracht, Pfarrdorf im
Bezirk Interlaken des schweiz. Kantons Bern,
in 604 m Höhe, an der Linie
Briénz-Tracht-Luzern
(62,73 km, Brünigbahn) der Jura-Simplonbahn, hat (1888) 2531 meist prot. E., Post,
Telegraph,
[* 2] und ist berühmt durch seine
im
Großen betriebene Holzschnitzerei, die über 600
Arbeiter beschäftigt, und die ausgezeichneten Brienz
erkäse.
Das freundliche Dorf, dessen hochgelegene
Kirche schon 1219 urkundlich erwähnt wird, besteht aus den drei zusammenhängenden
Ortschaften Briénz
,
Tracht und
Kienholz und breitet sich in einer Länge von 2 km am obern Ende des reizenden
Brienzersees (in 566 m
Höhe, 14 km lang, 2–2 ½ km breit, bis 262 m tief, 30 qkm groß) aus, der von Dampfern befahren wird.
Außer der
Aare, die den See durchfließt, ihn mit ihren Sinkstoffen von
Meiringen ab ausgefüllt hat und die
Verbindung mit
dem nur durch das
Bödeli (s. d.) getrennten Thunersee herstellt, nimmt er die
Lütschine und den Gießbach
(s. d.) auf. Der See und das Dorf Briénz
werden im Norden
[* 3] von der steilen,
etwa 2000 m hohen
Kette des
Brienzergrats überragt, dessen höchste
Spitze, das Rothhorn (2351
m), eine herrliche Fernsicht
bietet; von Briénz
führt eine Zahnradbahn hinauf. Das südl. Ufer wird von der Faulhornkette
(s. Faulhorn) gebildet.