(spr. bruhst'r), Sir David, Physiker, geb. 11. Dez. 1781 zu Sedburgh (Roxburghshire) in Schottland,
studierte zu Edinburg Naturwissenschaft, wurde wegen seiner wissenschaftlichen Verdienste zum Baronet erhoben und zum Sekretär
der königlichen Gesellschaft der Wissenschaften ernannt und lebte abwechselnd in Edinburg und aus seinem Gut Allerly am Tweed.
Auf seinen Vorschlag trat 1851 die Versammlung der Naturforscher in York zusammen, welche zur Errichtung
der British Association für die Beförderung der Wissenschaften führte. Brewster war Professor der Physik an der Universität zu St.
Andrews, lange Zeit Sekretär und Vizepräsident der Edinburgh Royal Society und ward 1859 zum Prinzipal der Universität erwählt.
Er starb 10. Febr. 1868 in Allerly.
Einen populären Namen erwarb er sich durch die Erfindung des Kaleidoskops (s. d.) und des dioptrischen Stereoskops (s. d.);
verdient um die Wissenschaft machte er sich aber besonders durch seine vielfachen und wertvollen Untersuchungen auf dem Gebiet
der Optik. Er schrieb noch: »Letters on natural magic« (Lond. 1831, neue
Ausg. 1883; deutsch, Berl. 1833);
»Treatise on optics« (Lond. 1832, neue Ausg.
1853; deutsch, Quedlinb. 1835, 2 Bde.);
»Life of Sir Isaac Newton« (Lond. 1832, 2 Bde.),
erweitert als »Memoirs of the life, writings and discoveries of Sir Isaac Newton« (das. 1855, 2. Aufl. 1860);
»Martyrs of science«
(Edinb. 1841, neue Ausg. 1874),
die Schicksale Galileis, Tycho Brahes und Keplers behandelnd;
»Treatise on
microscope« (Lond. 1837);
»The stereoscope« (das. 1856) und »The
kaleidoscope« (Edinb. 1819; 2. Aufl., das.
1858) sowie viele Artikel für die 7. und 8. Auflage der »Encyclopaedia Britannica«. 1808 übernahm er die Redaktion
der »Edinburgh Encyclopaedia«, die treffliche Aufsätze von ihm enthält.
Mit Jameson gründete er 1809 das
»Edinburgh Philosophical Journal«, welches er von 1824 bis 1832 allein redigierte.
Vgl. »Home life of Sir David Brewster«, herausgegeben
von seiner Tochter (3. Aufl., Edinb. 1881).
(spr. bruhster), Sir David, engl. Physiker, geb. 11. Dez. 1781 zu Jedburgh in Schottland, studierte in Edinburgh
Naturwissenschaften und widmete seine ersten Untersuchungen der Polarisation des Lichts oder der doppelten
Strahlenbrechung. Dieselben erschienen in den «Transactions» der Königl. Gesellschaft der Wissenschaften zu Edinburgh, deren
Mitglied er 1808 wurde, und bei der er später das Amt eines Vicepräsidenten erhielt. Er übernahm 1808 die Redaktion der
«Edinburgh Encyclopædia», die bis 1830 in 18 Quartbänden herauskam und
die ihm eine Reihe vortrefflicher Aufsätze verdankt. In Gemeinschaft mit Jameson gründete er 1819 das
«Edinburgh Philosophical Journal», das er von 1824 bis 1832
mehr
allein herausgab, und in dem er zahlreiche Abhandlungen abdrucken ließ, die zum Teil in Poggendorffs «Annalen» übergegangen
sind. Auch für die siebente und achte Ausgabe der großen «Encyclopædia Britannica» schrieb er viele Artikel. Brewster wurde 1859 zum
Principal der Universität Edinburgh erwählt und starb 10. Febr. 1868 zu Allerly bei Melrose. B.s wissenschaftliche
Bedeutung liegt besonders in seinen Untersuchungen auf dem Gebiete der Optik. Er schrieb: «Letters on natural magic» (Lond.
1831; 3. Aufl. 1868; übersetzt ins Deutsche von Wolf, Berl. 1833),
«Treatise on optics» (Lond. 1832; deutsch von
Hartmann, 2 Bde., Quedlinb.
1835),
«Life of Sir Isaac Newton» (Lond. 1832; deutsch von Goldberg, Lpz. 1833),
welches Werk er später
zu den «Memoirs of the life, writings and discoveries of Sir Isaac Newton» (2 Bde., Lond.
1855; 2. Aufl. 1860) erweiterte, während er in den «Martyrs
of science» (Edinb. 1841; 7. Aufl. 1869) die Schicksale Galileis, Tycho Brahes und Keplers darstellte. Bekannt
wurde sein Name durch die Erfindung des Kaleidoskops (s. d.),
das er in dem «Treatise on the kaleidoscope» (Edinb.
1819; 2. Aufl. 1857) beschrieb; ferner durch die Erfindung des dioptrischen Stereoskops. - Seine Tochter veröffentlichte
eine Lebensbeschreibung B.s u. d. T. «Home life of Sir David Brewster» (3. Aufl., Edinb. 1881).