Bretten
(Bretheim, gewöhnlich in der Pfalz genannt), Amtsstadt im bad. Kreis Karlsruhe, am Saalbach und den Linien Karlsruhe-Eppingen und Bruchsal-Bretten der Badischen und Bretten-Bietigheim der Württembergischen Staatseisenbahn, hat ein Amtsgericht, 3 Kirchen, Denkmäler Melanchthons (seit 1867) und des Kurfürsten Friedrich II. von der Pfalz, Maschinen-, Lampen- und Blechwarenfabrikation, 2 Dampfsägemühlen mit Holzhandel, eine Gas- und Wasserleitung und (1880) 4034 Einw. (863 Katholiken). Bretten ist Geburtsort Melanchthons, dessen Geburtshaus am Markt, durch eine Inschrift kenntlich gemacht, jetzt Eigentum der 1861 zur Unterstützung armer Studenten gegründeten Melanchthon-Stiftung ist. Bretten kommt urkundlich schon im 8. Jahrh. als Breteheim im Enzgau vor. Es gehörte zunächst als Lehen des Bistums Metz den Grafen von Eberstein, fiel zu Ende des 13. Jahrh. an Zweibrücken und
mehr
1339 an Baden, von dem es an Kurpfalz zuerst verpfändet, dann verkauft wurde; 1504 ward es von Herzog Ulrich von Württemberg, 1621 von den Kaiserlichen vergeblich belagert, 1632 von Montecuccoli geplündert, fiel 1644 in französische Hände, wurde ein Jahr später von den Bayern erobert und 1689 von den Franzosen gänzlich niedergebrannt. 1803 kam die Stadt an Baden.