Brett
(Bret,
Planke,
Diele), eine durch
Sägen
[* 2] mittels Blocksägen, aber gewöhnlich in
Säge- oder
Schneidemühlen durch
Sägen aus einem Baumstamm
(Bloch) geschnittene Holzplatte, die in der
Regel 3,8, 5,5, 6 oder 6,3 m lang
ist. Nach ihren
Dimensionen unterscheidet
man in
Nord- und Mitteldeutschland: Herrenbretter
, ¾
Zoll (19,6
mm) stark, 6-8
Zoll (16-21
cm) breit, rein, gut und vollkantig;
Schalbretter
, ½
Zoll (13
mm) stark, 6-8
Zoll (16-21
cm) breit, wahnkantig, ästig
etc.;
gemeine Bretter
oder Mittelbretter, 1
Zoll (26
mm) stark, 8-10
Zoll (21-26
cm) breit;
Spündebretter
, 9/8-11/8
Zoll (29-36
mm) stark, 10-12
Zoll (26-31,4
cm) breit;
in Süddeutschland: Halbbretter
, ½
Zoll (13
mm) stark, 14
Fuß (4,4
m) lang;
Sattelbretter
, ¾
Zoll (19,6
mm) stark, 14
Fuß (4,4 m) lang;
Schalbretter
, 7/8
Zoll (22,8
mm) stark;
Bretter
, 1
Zoll
(26
mm) stark;
Brett
stücke, ¼
Zoll (32,5
mm) stark. In
Österreich
[* 3] sagt man
Laden statt Bretter.
Im
Handel namentlich auf
der
Weser werden die Bretter
nach
Schocken unter dem
Namen Sechziger,
Vierziger etc. verkauft, indem je nach ihrer
Stärke
[* 4] 60, 40 etc.
auf ein
Schock gehen.
Die stärkern
Sorten heißen in
Nord- und Mitteldeutschland
Bohlen (s.
Bohle) oder Pfosten, in Süddeutschland
Dielen
oder Zweilinge, wenn sie 2
Zoll (52
mm), Dreilinge, wenn sie 3
Zoll (78,5
mm), Schleifdielen, wenn
sie 3½
Zoll (91,5
mm) stark sind. Die äußersten Bretter
eines
Bloches, welche auf einer Seite ganz baumkantig sind, heißen
Schwarten, die nächstfolgenden
Schwart- oder Endbretter.
Um Bretter zu gewinnen, zerschneidet man die
Bäume in sogen. Brett
blöcke
(Sägeblöcke,
Bloche) von 3,77, 5 etc. m
Länge und schneidet diese auf der
Sägemühle.
Bei Berechnung der Bretter
, die man aus einem
Baum gewinnen kann, muß man den achten Teil der
Stärke auf die Sägeschnitte
abrechnen. Um nun zu bestimmen, wieviel Bretter
ein
Bloch liefert, hat man an demselben das größte
Quadrat oder die
größte quadratische
Stärke zu bestimmen, was entweder durch geometrische
Konstruktion oder durch bloße Berechnung geschieht,
auf die erste Art, indem man durch das
Zentrum des
Bloches eine gerade
Linie zieht, in deren Mitte eine senkrechte
Linie errichtet
und dann die dadurch gegebenen vier
Punkte in der
Peripherie durch gerade
Linien verbindet. Durch Rechnen
aber läßt sich die größte Quadratstärke des
Bloches leicht finden, wenn man von dem
Verhältnis ausgeht, daß 17
Zoll (44
cm)
Durchmesser 12
Zoll (31,4
cm) Quadratstärke geben.
Zum Zweck des Austrocknens werden die Bretter unmittelbar nach dem Schneiden aufgestapelt oder gehölzelt, d. h. entweder durch Verschränkung beim Aufeinanderlegen oder durch Dazwischenlegen von Holzklötzchen dem Luftdurchzug ausgesetzt. Um das leicht stattfindende Aufreißen der Bretter, Pfosten und Bohlen, namentlich der buchenen, zu verhüten, werden die Hirnseiten derselben mit Leinwand oder Papierstreifen verklebt; außerdem muß man die beim Übereinanderschichten (Aufstapeln) der Bretter zwischen je zwei Bretter zu liegen kommenden Brettstreifen (Stapelhölzer) ganz an das Ende herauslegen, da das entgegengesetzte Verfahren das Aufreißen befördert; aus diesem Grund ist das Aufstapeln der feuchten Bretter im Viereck [* 5] besonders zu empfehlen.
Bretter bilden in Ländern mit großen Waldungen einen wichtigen Handelsartikel, und es beschäftigt dieser Hauptzweig des Holzhandels in Kanada, Schweden, [* 6] Rußland sowie auch in Dänemark, [* 7] Norwegen, Deutschland [* 8] und an den Zentralpunkten der Konsumtion große Kapitalien. In Deutschland sind der Franken-, der Thüringer und der Schwarzwald Hauptsitze der Bretterfabrikation. Die Ausfuhr geht von da floßweise auf dem Main und Rhein, der Werra und Weser nach Holland und nach Bremen. [* 9] Die meisten Bretter aber liefert neuerlich Schweden. Für polnische und preußische Bretter ist Danzig [* 10] der Hauptmarkt.