wahrscheinlich kelt. Fürstentitel, s. v. w. Häuptling.
Unter diesem
Namen werden erwähnt:
1) Anführer der senonischen
Gallier, fiel um 390
v. Chr. in
Italien
[* 3] ein, bekämpfte anfangs die
Etrusker, wandte sich aber dann
gegen
Rom,
[* 4] besiegte die
Römer
[* 5] an der
Allia(18. Juli 390), eroberte und zerstörte
Rom, belagerte aber das
Kapitol vergeblich und wurde, während er sich die
Summe, mit der die
Römer seinen Abzug erkauften, zuwägen ließ, von dem
Diktator M. Furius
Camillus angegriffen und gänzlich geschlagen.
VonBrennus rührt die sprichwörtliche Redensart
»Vae victis«
(»Wehe den Besiegten«) her, welche er dem römischen Befehlshaber zugerufen haben soll, indem
er beim Zuwägen der 1000 Pfd.
Gold,
[* 6] die er für seinen Abzug verlangte, noch sein
Schwert in die Wagschale warf. So die
Sage;
nach einer andern
Überlieferung sollen die
Gallier, nachdem sie ihr Zerstörungswerk vollbracht, ungehindert mit dem Lösegeld
abgezogen sein.
Name oder vielmehr Titel mehrerer gallischer Fürsten, der noch jetzt in dem kelt. Worte
brennin,d. i. König, erhalten ist. Am bekanntesten ist der Brennus der Senonen, einer gallischen
Völkerschaft, die zuerst 391 v.Chr. in Oberitalien,
[* 11] dann um 388 v.Chr. in das röm. Gebiet einfiel
und am FlusseAlia die Römer18. Juli 387 gänzlich schlug. Die Stadt Rom ward von den Galliern geplündert
und verbrannt; das Kapitol selbst vergeblich belagert. Als die Gallier in einer Nacht bereits die Felsen erklommen hatten,
sollen nach der Sage die Gänse, welche im Tempel
[* 12] der Juno gehalten wurden, ein lautes Geschrei erhoben haben, wodurch die
Besatzung unter Manlius erwachte und die Gallier zurückschlug.
Ein Einfall der Veneter in das Gebiet der Senonen am Po scheint die Gallier veranlaßt zu haben, gegen Bezahlung
eines Lösegelds von 1000 Pfd. Goldes von Rom abzuziehen. Beim Abwägen dieser Summe soll Brennus falsches Gewicht gebraucht, und als
die Römer sich darüber beschwerten, höhnend sein Schwert noch auf die Wagschale geworfen haben mit
den sprichwörtlich gewordenen Worten: Vae Victis! («Wehe den Besiegten!») Einige Jahre später nahm Camillus den Galliern einen
Teil ihrer Beute wieder ab. –
Vgl. Thouret, über den gallischen Brand (Lpz. 1880).
Ein anderer Brennus fiel mit einem gallischen Heere von 150000 Fußtruppen und 20000 Reitern 279 v.Chr. in Griechenland ein.
Er schlug den macedon. Feldherrn Sosthenes, durchzog Thessalien, drang, nachdem ein Sturm auf die Griechen im Engpaß von Thermopylä
von diesen abgeschlagen war, über den Öta vor und rückte auf Delphi los, um den Tempel zu plündern. Aber es gelang dem
kleinen griech. Heerhaufen, die Feinde zurückzutreiben, weil nach der
Sage Apollon selbst sein Heiligtum beschützte. Erdbeben und ein furchtbares Gewitter verbreiteten Unheil und Schrecken in
ihren Reihen. Brennus ward schwer verwundet und tötete sich selbst; die Kelten mußten den Rückzug antreten. Die Statue des Apollo
von Belvedere (s. Apollon) soll aus Anlaß dieser Abwehr der Gallier geschaffen sein.