Brenkenhof
,
Franz Balthasar Schönberg von, hervorragender preuß. Staatswirt, geb. zu Reideburg bei Halle, [* 2] trat in die Dienste [* 3] des Fürsten Leopold von Dessau. [* 4] Nach dessen Tod (1747) that er als Kammerdirektor und Mitvormund für den jungen Fürsten Franz viel für das dessauische Land, namentlich durch Verbesserung des Ackerbaues, Urbarmachung großer Elbbrüche etc. Er selbst erwarb durch Pferdehandel und Armeelieferungen im Siebenjährigen Krieg und andre glückliche Spekulationen ein beträchtliches Vermögen.
Von
Friedrich II. 1762 als
Wirklicher
Geheimer Oberfinanz-,
Kriegs- und Domänenrat in den preußischen
Staatsdienst berufen,
entwickelte er eine segensreiche Thätigkeit in
Pommern,
[* 5] der
Neumark und dem
Netzedistrikt, indem er durch Anlegung von
Kolonien,
Kultivierung von
Sümpfen und
Mooren,
Bau von
Kanälen (Netzekanal) und
Gründung von
Fabriken neue reiche Erwerbsquellen
eröffnete. Leider ward dabei sein eignes
Vermögen durch allzu freigebige
Vorschüsse, unersetzte Auslagen und unverschuldete
Unglücksfälle zerrüttet, und die unter ihm stehenden
Kassen befanden sich in so großer Verwirrung, daß er auf seinem
Sterbebett den König um
Schonung bitten mußte; er starb in Karzig bei
Friedeberg a. W. Die
Untersuchung führte zur
Beschlagnahme der von Brenkenhof
besessenen
Güter, welche die
Familie erst nach einigen
Jahren im Gnadenweg
größtenteils zurückerhielt.
Vgl.
Meißner,
Leben Brenkenhofs
(Leipz. 1782);
Spude,
Franz Balthasar
Schönberg v. Brenkenhof
(Landsberg
[* 6] a. W. 1880).