Bremsen
,
[* 2] mechan. Vorrichtungen, die den Zweck haben, die
Bewegung einer
Maschine
[* 3] zu verringern oder
ganz aufzuheben, indem man dem zu bremsenden
Maschinenteil Reibungswiderstände zuführt, deren Einfluß die
Geschwindigkeit
dadurch vermindert, daß ein größerer oder geringerer
Teil der Bewegungsarbeit in Reibungsarbeit umgesetzt wird. Im allgemeinen
teilen sich die in
Band- oder Gurtbremsen
und
Backenbremsen. Die
Band- oder Gurtbremse (s. Fig. 1) besteht
aus der
Bremsscheibe
a und einem um dieselbe gelegten, gewöhnlich aus sehr hartem Federstahl bestehenden Bremsband b, das
an dem Punkte c befestigt ist, der zugleich den
Drehpunkt für den Hebel
[* 4] d bildet, mit dem das andere Ende
des Bremsbandes
bei e verbunden ist.
Durch einen Druck p auf den Bremshebel wird das Band [* 5] gegen den Umfang der Bremsscheibe gepreßt und dadurch Reibung [* 6] erzeugt. Der Anzug erfolgt in der Bewegungsrichtung der Bremsscheibe; letztere ist derart mit der Maschine in Verbindung zu bringen, daß sie eine möglichst große Umfangsgeschwindigkeit hat. Die Bandbremsen gestatten, je nach der Lage der Angriffspunkte des Bremsbandes in Bezug auf den Drehpunkt des Bremshebels, zahlreiche verschiedene Anordnungen.
Von denselben wirkt am vorteilhaftesten die Differentialbremse [* 1] (Fig. 2), bei der die Enden des Bremsbandes den Hebel an verschiedenen leiten seines Drehpunktes c angreifen. Diese Bremse funktioniert selbstthätig, wenn man den Druck p auf das Hebelende durch das Gewicht des Bremshebels ersetzt. Zur Erhöhung der Reibung werden oft die Bremsbänder an ihrer wirksamen Seite mit angeschraubten Holzklötzchen versehen, die mit ihrer Hirnholzfläche auf der Bremsscheibe aufliegen.
Die Bandbremsen finden besonders bei den verschiedenen Hebemaschinen (Winden, [* 7] Kränen, Aufzügen u. s. w.) zum langsamen Herablassen der Last sowie bei Fördermaschinen Anwendung. Die nachstehende [* 1] Fig. 3 zeigt das Princip einer einfachen Backenbremse. Der aus hartem Holz [* 8] oder Eisen [* 9] hergestellte Bremsbacken b wird durch einen Druck p senkrecht zur Drehachse der Bremsscheibe a gegen den Umfang der letztern gedrückt, sodaß die entstehende Reibung die Umdrehungsgeschwindigkeit der Scheibe verringert oder ganz aufhebt.
Eine doppelte
Backenbremse, zugleich Dampfbremse, ist in
[* 1]
Fig. 4 abgebildet. Die
Bewegung erfolgt von einem Dampfcylinder aus,
dessen Kolben bei seinem
Aufgang die Hebel d und d1 und somit die beiden
Bremsbacken b gleichzeitig anzieht; e ist das Dampfrohr,
s die Schieberstange. Von dem Dampfschieber führt ein
Kanal
[* 10] zum untern Cylinderende, ein anderer zum
Auspuffrohr, mit dem der Raum über dem Kolben kommuniziert. Dampfbremsen
ergeben die rascheste und kräftigste Wirkung.
Backenbremsen sind besonders bei Fahrzeugen
(Straßen- und Eisenbahnwagen) in Gebrauch; der
Anzug der
Backen erfolgt dann meist
durch
Drehung einer Schraubenspindel, deren
Bewegung mittels verschiedener Hebelübersetzungen auf die
Bremsklötze übertragen wird. (S. Eisenbahnbremsen.
) Das Princip der
Bandbremse wie der
Backenbremse ist bei dem
Bremsdynamometer
zur Bestimmung der
Größe einer mechan.
Arbeit benutzt, indem die
Größe der anzuwendenden Reibungswiderstände, die dieser
Arbeit das
Gleichgewicht
[* 11] halten, ein
Maß für dieselbe darstellen.
Automatische Bremsen
finden Verwendung, wenn die unbeabsichtigte
Umkehrung einer Drehbewegung (z. B. bei
Winden
und
Aufzügen) selbstthätig verhindert werden soll; die
Umkehrung kann dann erst durch Lüftung der Bremsen
eingeleitet werden.
Bei
Gaskraftmaschinen
[* 12] und einigen
Arten der Nähmaschine
[* 13] wird die Bremsung des Rücklaufs des Schwung-
^[Abb. 1. | Fig. 2.] |
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^[Abb. 3. | Fig. 4.] |
¶
mehr
rades in der Weise bewirkt, daß verschiedene Eisenkugeln bez. eine Kautschukkugel in einer das Schwungrad znm Teil umschließenden
Rinne gelagert sind und sich beim Rücklauf sofort zwischen Rad und Rinne festklemmen, ohne jedoch dem Vorwärtsgang des Rades
hinderlich zu sein. - In der Artillerie unterscheidet man die an Geschützen und Fahrzeugen als Rücklaufbremsen
(s. d.) und Fahrbremsen
(s. d.),
je nachdem sie zur Hemmung des Rücklaufs oder des Fahrens bestimmt sind.